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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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Sie blickten nach oben und sahen die beiden Wolken, die noch immer miteinander kämpften.
    Doch die eine Wolke verlor. Sie schlingerte und sank dann herab. Immer näher kam sie Collin und El, angetrieben noch von der oberen Wolke, die immer wieder nach ihr stieß.
    „Ist das... Herr Austen?“, fragte Collin und ließ die unterlegene Wolke nicht aus den Augen. „Wird Mark ihn besiegen?“ Die Wolke fauchte und zischte, doch sie wehrte sich kaum noch.
    Elijah hatte die Augen zu schmalen Schlitzen verschränkt. Anscheinend überlegte er, ob er in den Kampf einschreiten sollte. „Wenn ich ihn von unten auch noch bearbeite, dann könnten wir ihn heute endlich besiegen.“
    „Aber du meintest doch, dass nur ein Anführer gegen einen Anführer kämpfen darf.“, wandte Collin ein. Niemand beachtete Johannes, der an der Hauswand zusammengesunken war und den Kopf zwischen den Armen barg. „Damit verstößt du gegen dein Regelbuch, das du so innig liebst.“
    Man sah Elijah an, dass er mit sich haderte. Er kaute auf seiner Unterlippe. Dann hob er die Arme. Doch noch immer geschah nichts. Nur dass die Wolke, die um ihr Leben kämpfte, aufgab. Sie verlor auf einmal ihre Kraft und schoss auf den Boden zu. Collin sprang zur Seite, dann schlug die Wolke auch schon neben ihm ein. Sie zuckte nur noch schwach. Es war nichts mehr zu sehen von dem kraftvollen Blitzen und dem wabernden Rauch.
    Die andere Wolke umkreiste ihre Köpfe. Sie schien unsicher, was sie tun sollte. El hob seine Hände und sah auf die Wolke zwischen ihnen. Wartete Mark etwa ab, dass Elijah Herrn Austen den Rest gab?
    Doch noch zögerte das Feuer. Es war für ihn schwer, zu unterscheiden, wen er vor sich hatte. Es konnte auch sein, dass er seinem Freund den Todesstoß gab und nicht Herrn Austen.
    Collin wagte einen Schritt auf die besiegte Wolke zu. Es war ihm, als würde ein schwaches Stöhnen davon ausgehen, dann wuchs sie in die Länge.
    Sobald Marks Züge erkennbar waren, veränderte sich Els Art. Sein Kinn zuckte und Collin sah, dass seine Kiefer mahlten. Mit einem Schrei schleuderte er Herrn Austen die Flammen entgegen. Die Wolke verbrannte sich, stieg höher. Noch einmal drehte Herr Austen eine Runde, dann entfloh er, Els Flüche mit sich nehmend. Mark lag zwischen ihnen und rührte sich nicht. Er hatte keine offenen Verletzungen, doch er schien am Rande der Ohnmacht. Seine Augenlider flatterten.
    El beugte sich über ihn und rüttelte an ihm. „Steh auf!“, drängte er ihn. „Komm schon, mein Alter.“
    Tatsächlich erwachte Mark mit einem Schnappen. Er keuchte und hustete, dann beruhigte er sich wieder. In seinen Augen lag eine Müdigkeit, wie man sie selten sah. „Es geht mir... gut.“, brachte er heraus.
    In diesem Moment rührte sich Johannes wieder. Er blickte auf und starrte sie an.
    „Was ist da geschehen?“, fragte er einfach nur. Zu mehr schien sein Gehirn nicht in der Lage zu sein.
    Els Blick bohrte sich in seine Augen. „Herr Fontik, das sind die Leute, vor denen Sie sich in Acht nehmen müssen. Vielleicht haben Sie nun begriffen, dass nicht wir die Bedrohung sind. Das, was sie sich da vorgenommen haben, übersteigt ihre Fähigkeiten, wie Sie nun vielleicht gesehen haben. Begehen Sie nicht noch einen weiteren Fehler und ziehen Sie sich zurück. Das ist besser für Sie, für uns und für alle anderen Menschen dieser Welt, ob tot oder lebendig. Es gibt Dinge, die diese Erde noch nicht erfahren darf.“
    Er drehte sich zu Collin um. „Komm, wir bringen dich nachhause. Es wird Zeit, dass wir uns alle ein wenig ausruhen. Herr Fontik wird den Weg zurück in das Büro schon finden.“
    Zusammen schleppten sie Mark zu dem Bus, der zwei Straßen weiter stand. Sie setzten ihn auf die Rückbank und Collin stieg auf den Beifahrersitz. Mitten in der Fahrt beugte sich Mark nach vorn und legte eine Hand auf Collins Schulter. „Ich danke dir.“, flüsterte er. „Ohne dich wären wir heute umgekommen.“
    Diese Worte hinterließen einen wohligen Schauer. Und Collin spürte, dass dieser Tag sich doch noch zum Guten gewandt hatte, trotz all der Strapazen.

7
    Die nächsten zwei Wochen verliefen ruhig und überschaubar. Collin hätte es nie für möglich gehalten, dass er einmal zur Ruhe kommen würde, aber so war es. In dieser kurzen Zeit schaffte er es, sich zu ordnen und zu verstehen. Er schaffte es sogar, mutiger zu werden. Am Freitag dieser Woche rannte er auf dem Schulflur Mark um, nachdem er tagelang keinen der Studenten auch nur gehört

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