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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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war, wurde es still im Zimmer. El nahm sich wieder seine Zeitschrift und trank einen Schluck Wasser. Mar blätterte im Buch, dann schlug sie es zu. Es war ihm, als würde sie ihn anstarren. Und als er das Heft sinken ließ, sah er, dass es tatsächlich so war. Ihre grünen Augen waren auf ihn gerichtet. Sie starrte ihn an und es schien, als suche sie nach Worten. „Elijah...“, fing sie an. Und schon beim Klang seines Namens wusste er, dass er nicht hören wollte, was sie zu sagen hatte.
    Sie verstummte und starrte auf die Decke. Dann legte sie das Buch zur Seite und rückte näher an ihn heran. Er gab sich Mühe, nicht zurück zu rutschen. „Elijah, ich muss dir etwas gestehen.“ Ihre Worte kamen schwer über ihre Lippen. Seine Ohren waren nur noch auf sie ausgerichtet.
    „Etwas sehr wichtiges. Das mit Justin, das...“
    „Ich muss auf die Toilette.“, unterbrach er sie. In aller Eile stellte er das Glas auf den Tisch und legte die Zeitschrift weg. Hastig schlug er die Decke zurück und wollte eben aus dem Bett steigen, als ihre Hände ihn fest hielten.
    „Tu das nicht.“, bat sie ihn. In ihren Worten lag ein Flehen. Fast meinte er, eine Träne in ihren Augen glitzern zu sehen. Doch er wollte es nicht hören. Nicht hier und nicht heute.
    „Lass mich bitte los.“, bat er sie, löste sanft ihre Finger von seiner Hand und stieg aus dem Bett. Immerhin konnte er inzwischen wieder allein laufen. Er schleppte sich zum Bad und schloss die Tür. Heftig atmend lehnte er sich dagegen. Nein, er würde es nicht hören. Nicht heute und auch nicht zu anderer Zeit. Er wollte es einfach nicht. Wollte nicht hören, dass es ihr Ernst war mit Justin. Dass er doch nicht nur einer von vielen war. Dass es für ihn keine Hoffnung mehr gab. Das wollte er nicht.
    Verzweifelt versuchte er, sein schnell schlagendes Herz wieder zu beruhigen. Er war sich sicher, dass Mar es auf der anderen Seite der Tür hören konnte.
    Mit einem Zischen blieb der Zug endlich stehen. Mark drückte auf den Knopf an der Wand und die Türen wichen ihnen aus. Der Lärm am Bahnhof war unbeschreiblich. Die Menschen drängten sich um die offene Abteiltür, sodass es den Aussteigenden fast unmöglich war, sicheren Halt zu finden. Er verlor Line in dem Gedränge und bemerkte das noch nicht einmal sofort, so voll war es hier. Erst am Ausgang trafen sie sich wieder.
    Line rieb sich den rechten Fuß. „Da ist mir doch tatsächlich einer auf die Zehen getreten.“, fluchte er.
    „Komm, wir müssen den Bus nehmen.“ Mark warf einen Blick auf die Uhr.
    „Wäre El nicht im Krankenhaus, würde ich ihn anrufen, aber so...“ Wie auf das Stichwort brummte es auf einmal in seiner Jackentasche.
    Els Grinsen blickte ihn vom Display her an. Er ging ran während Line ihn zu dem richtigen Bus führte. „Was gibt es, Kartoffel?“, fragte er guter Laune in den Hörer.
    „Die Kartoffel benötigt deine Hilfe.“, gab El zur Antwort. „Weil nämlich die Bohnenstange sie vor just einer Woche halb vergiftet ins Krankenhaus gebracht hat. Die lassen mich ohne deine Unterschrift nicht gehen.“
    „Wieso?“, gab er erstaunt zurück. „Ich bin doch nicht aus deiner Familie.“ Mark stieg über ein kleines Kind hinweg, das durch den Bus tollte. Die Mutter stürzte schon hinterher.
    „Das ist das Problem.“, gab Elijah grimmig zurück. „Da es niemanden aus meiner Familie gibt, benötigen sie die Bestätigung von demjenigen, der meine Anmeldung gemacht hat und das warst du.“
    Line hatte tatsächlich noch Sitzplätze gefunden. Mark ließ sich neben ihm in den Sitz fallen. Er hatte Muskelkater vom Bowling heute Mittag. Dafür war es ein gelungener Ausflug gewesen. „Ja, bist du denn schon wieder so weit?“, vergewisserte er sich. „Ich meine, was sagt denn der Arzt?“
    „Der war eben bei mir.“ El war nun ungehalten. „Und er sagte, außer dem Fieber wäre alles wieder so weit in Ordnung. Ich selbst spüre auch nichts mehr. Und wir wissen ganz genau, dass mein Fieber nicht verheilen wird.“
    „Dann lassen sie dich gehen, sobald ich da bin?“, fragte Mark noch einmal nach.
    „Wenn ich es doch sage!“, fuhr Elijah auf. „Jetzt höre auf zu reden und schwing deine Flossen hierher!“
    Mark nahm den Hörer vom Ohr und legte auf. Line sah ihn erstaunt an.
    „Ich kann El abholen.“ Für mehr Erklärungen war keine Zeit mehr. Der Bus hielt quietschend vor der Haltestelle zum Krankenhaus. „Deshalb muss ich mich von dir verabschieden, Line. Es war schön. Bis bald.

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