Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
ganz schön schwierig.“, begann Collin. Die dunklen Augen richteten sich auf ihn. „Ja, wirklich. Aber das ist nicht so schlimm. Du musst dir keine Gedanken machen. Ich finde, du machst deinen Job sehr gut. Ich werde niemals an deinem Stuhl sägen. Dazu bist du viel zu gut für mich.“
Mark musterte ihn, ohne eine Regung zu zeigen. Dann wandte er sich ab und seufzte. „Ich fürchte, ich wollte Stress abbauen. Da kam diese komische Xanthippe genau recht. Dabei war sie nicht mal mein Typ.“
Collin tätschelte seine Hand. Er verspürte immer noch solche Erleichterung darüber, dass nichts weiter passiert war. Sasha musste nichts erfahren! „Ich konnte sie von Anfang an nicht leiden.“, gab er zu. Wenn auch aus anderen Gründen . dachte er bei sich. „Und was machen wir jetzt noch?“ Er verspürte keine Müdigkeit. „Um es mit den Worten der netten Xanthippe auszudrücken: Wirst du mich jetzt vögeln?“ Mark lachte auf. Dann stand er auf und kletterte aus der Badewanne. „Nein, lass mal, vielleicht ein anderes Mal. Jetzt gehe ich ins Bett. Henry und Karl sind sicher auch längst zurück. Und morgen ist auch noch ein Tag.“
Collin sah ihm nachdenklich hinterher, als er schwankend zur Tür ging, um dann im Zimmer auf irgendein Bett zu fallen. Es fiel ihm zum ersten Mal auf. Und es sollte in seinem Gedächtnis haften bleiben: Mark hatte Angst, die Macht zu verlieren. Besser gesagt, die Macht eines Anführers zu verlieren. Und sollte der Rivale auch noch so klein und unerfahren sein.
„Danke, nein, es ist wirklich nicht nötig, dass ihr hier seid.“ El schob Mars Hand fort, die ihm ein Glas Wasser reichen wollte und rückte den Schal um seinen Hals zurecht. Seine braunen Augen richteten sich auf Zechi, die gelassen auf einem der Stühle saß und Socken stopfte. „Ich bitte euch, ihr gebt euch, als sei ich ein krankes Kind.“
„Du bist ein Kind.“, berichtigte Mar und strich über seine Decke. „Und krank dazu. Vergiss nicht, dass wir auf dich Acht geben sollen während Mark fort ist. Was da passiert ist, darf sich nicht wiederholen.“
Plötzlich ging die Tür auf und eine junge Krankenschwester kam herein. Ihre Augenbrauen hoben sich als sie die beiden Mädchen sah, die um Els Bett herum saßen und den Anschein gaben, hier zuhause zu sein. Sasha hatte ihre Hausarbeiten mitgebracht und trank Tee aus einer Thermoskanne. Mar saß am Fußende von Elijahs Bett und las im Regelbuch, das ausgebreitet auf ihren Knien lag.
„Was ist das hier?“, fragte sie scherzhaft. „Ein Wohnzimmer oder ein Krankenhaus?“ Sie trat an El heran und legte ihm eine Hand an die Stirn. „Sie haben noch immer so hohes Fieber.“, bemerkte sie dann besorgt. „Ihre Stirn glüht, Herr Mollen. Das behagt mir nicht.“ Dann prüfte sie seinen Puls und untersuchte seinen Rachen. Den Tropf hatten sie gestern entfernt. „Ansonsten sind Sie auf dem Wege der Besserung. Wie fühlen Sie sich?“
„Bedrängt.“, gestand er, mit einem Blick auf die Mädchen. Mar kniff ihm in den großen Zeh.
Die Schwester lachte. „Sobald Ihr Fieber gesunken ist, können Sie gehen.“
Mar blickte El an, der leise nickte. Sie wussten alle drei, dass sein angebliches Fieber niemals sinken würde.
„Können wir das nicht auch zuhause auskurieren?“, fragte deshalb Zechi und wickelte ihr Garn zusammen. „Sollte es ihm schlechter gehen, bringen wir ihn zurück.“, schlug sie vor.
Die Schwester sah sie neugierig an. „Na gut.“, meinte sie. „Ich rede mit dem Arzt.“ Dann nickte sie freundlich und verließ sie. Ihr schmale Gestalt verschwand hinter der Tür.
„Das wäre schön.“ Zechi durchbrach die Stille und räumte ihre Sachen ein.
„Wenn Elijah zuhause ist, wenn Mark zurückkommt, dann freut er sich.“
Elijah zauberte ein breites Grinsen auf sein Gesicht. „Dann wird er mich bedienen, allein aus dem schlechten Gewissen heraus, dass er Schuld hat.“
Mar schlug ihm noch einmal auf den Fuß. „El, du solltest Marks schlechtes Gewissen nicht für dich ausnutzen, du schändlicher Kerl. Ist schon schlimm genug, dass er sich immer so fertig macht.“
Zufrieden sank er ins Kissen zurück. Mar würde das niemals verstehen. Würde ihn niemals verstehen. Dazu musste man Waise sein. Und nicht Tochter einer reichen Familie.
Auf einmal erhob sich Sasha und ging zur Tür. „Will nur auf die Toilette.“, erklärte sie angesichts der Blicke, die sie verfolgten. „Und ich bin gleich wieder da.“
Sobald die Tür ins Schloss gefallen
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