Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
Vom Netzwerk:
Holz.“
    Elijahs Stirnrunzeln wollte nicht weichen. Er legte eine Hand an die Klinke, atmete einmal tief ein und öffnete dann die Tür mit einem Ruck. Dabei drängte er Collin zur Seite.
    Dieser sah im Fallen nur das Gewehrrohr, das auf Elijah gerichtet war. Er wollte ihn noch warnen, doch da war es zu spät. Das Feuer hob die Hände, als die Mündung auf seine Brust zielte. Und doch lächelte er. „Einen wunderschönen guten Abend.“, wünschte er dem Besucher, den Collin noch nicht sehen konnte, da er auf der Schwelle verharrte.
    „’n Abend.“, kam es zurück. „Was riecht hier so süßlich? Du Hungerstelze hast doch nicht etwa gekocht?“
    El schüttelte den Kopf und deutete auf Collin, der noch immer auf dem Boden des Flures hockte und sich nicht rührte. „Ich nicht.“, meinte er gelassen. „Aber der da.“ Sofort richtete sich die Mündung auf ihn. Und ein bärtiges Gesicht schob sich zur Tür herein. Line erkannte den Wächterzwerg auf einen Blick und er musste ebenfalls grinsen, so erleichtert war er. „Ach, das ist doch der Neue, nicht wahr? Wie war gleich dein Name?“
    „Mein Name ist Collin.“, antwortete der Gefragte und blieb damit immerhin den Regeln der Grammatik treu. „Du kannst auch reinkommen, ohne die Waffe auf alle Anwesenden zu richten.“
    „Na, so weit war ich aber auch nicht.“, erwiderte Grimbold und trat ein, einen kleinen Koffer hinter sich her ziehend, den er sogleich neben den gefallenen Besen auf die Erde krachen ließ. Dann lehnte er sein Gewehr an Frau Menkels Zimmerpalme. Diese würde auf der Stelle in Ohnmacht fallen, wenn sie dies sähe. Während Elijah Collin wieder auf die Füße half, hatte dieser genug Zeit, den Zwerge zu mustern. Grimbold hatte wieder einmal den ersten Eindruck eines Verrückten verstärkt. Immerhin hatte er sich Mühe gegeben, sich ganz normal anzuziehen. Leider war ihm das nicht geglückt. Er trug einen gemusterten Schottenrock und dazu lange Fußballsocken. Sein Hawaiihemd war nicht der einzige farbige Fleck an ihm. Dazu trug er unterschiedliche Handschuhe und Zopfgummis in allen Farben und Formen. Einschließlich der Spange, die ihm Mar vor nicht allzu langer Zeit geschenkt hatte. Line konnte es sich kaum vorstellen, dass sie erst gestern in der Zwergenhöhle gewesen waren.
    „Ah, meine Augenweide!“ Grimbold trat ungebeten in das Wohnzimmer und verneigte sich vor den beiden Studentinnen, die ihn ihrerseits freundlich begrüßten.
    Dann ließ er sich auf dem Sessel nieder. Seine kleinen Knopfaugen huschten über die leeren Keksdosen und Schüsseln. „Ich sehe, ihr arbeitet an einem Zuckerschock.“, meinte er lächelnd. „Wettet ihr, wer als erstes den Löffel abgibt?“
    „Woher wusstest du, wo wir sind?“, fragte Collin aufgeregt und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. El gesellte sich zu den Mädchen auf das Sofa und legte einen Arm um Mar. „Ich meine, besser ist es, die Frage zu stellen, woher wusstest du, wo ich wohne?“ Er musste darauf achten, nicht über seine eigene Zunge zu stolpern.
    „Hum.“, machte der Zwerg als erstes. Dann schob er seinen Finger in die leere Schüssel und leckte ihn ab. „Ist nicht so einfach, einem Gefühl zu folgen. Erst recht nicht in der heutigen Zeit. Damals, als es noch kleine, überschaubare Höfe gab, da ist man seinem Herzklopfen gefolgt und kam nach drei Stunden an einen Bauernhof. Und da gab es dann genug Menschen, die ein Element in sich trugen. Heute ist das nur ungleich schwerer. Überall wohnen die Menschen aufeinander, übereinander. Manchmal noch mit Tieren. Ist gar nicht so leicht, euch zu finden.“ Sein Gesicht musste ein einziges Fragezeichen sein. Zumindest dachte dies Collin, wenn man sein Inneres nach Außen kehrte. Er hatte keine Antwort auf seine Frage in den Reden des Zwerges gefunden.
    „Grimbold meint, er konnte unsere Elemente spüren.“, klärte Mar auf, die ihre Finger mit denen Els verschränkt hatte. „Auch er kann das obwohl er selbst kein Element ist.“
    Line nickte. Er hatte schon ein paar Mal von ihnen gehört, dass sich Elemente gegenseitig spüren konnten. Nur erlebt hatte er es selbst noch nicht. Oder vielleicht doch? Schließlich hatte er von Anfang an eine gewisse Verbundenheit zu den Studierenden gefühlt. Vor allem zu Elijah, der ihn als erstes gefunden hatte.
    „Ganz recht.“, bestätigte der Wächterzwerg und suchte weiter nach Essensresten. „Aber, wie gesagt, heutzutage ist das so viel schwieriger. So viele Menschen, so viele Seelen, die

Weitere Kostenlose Bücher