Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Sasha einen Blick. „Erwartest du jemanden?“, fragte sie erstaunt.
Er schüttelte den Kopf. Alarmiert erhob sie sich und warf einen Blick durch das Wohnzimmerfenster in den Vorgarten. „Ich sehe nur zwei Schatten.“, flüsterte sie dann.
„Aber die Windler können es nicht sein. Die würden doch nicht klingeln.“, meinte er.
Sie nickte mit dem Kopf. „Geh und mach auf.“
Mit klopfendem Herzen ging er in den Flur. Dann machte er sich bereit, doch zu kämpfen, sollten sich die Windler eine neue List einfallen gelassen haben. Einmal tief einatmen und dann die Tür aufmachen.
Elijahs Gesicht, eingefallener konnte es nicht sein, sah ihm entgegen. Hinter ihm trat eine müde aussehende Margarete in Collins Haus. „Hallo.“, begrüßte sie die beiden und nahm sowohl Collin als auch Sasha in den Arm. „Wir dachten, ihr wollt nicht so allein sein. Zumindest wir wollten es nicht.“
Sie ließen sich alle im Wohnzimmer nieder. Die Mädchen setzten sich auf das Sofa, El ließ sich wortlos auf den Sessel fallen und Collin nahm sich den Bürostuhl seines Vaters. Schweigend saßen sie beieinander. Bis die Mädchen begannen, zu reden. Sie redeten über alles, nur nicht über Windler, Mark oder Elemente.
Man sah Elijah nicht an, dass er zuhörte. Nur manchmal war in seinen Augen so etwas wie ein heller Schein zu sehen. Wenn er aufsah und Mar anblickte, dann war es sehr deutlich.
Nach einer Weile holte Collin aus der Küche weitere Schüsseln und sie teilten den Pudding auf. Zuerst ließ Elijah seine Schüssel unberührt. Doch nach einer Zeitlang ass auch er. Sicher hatte er Hunger. Collin holte noch ein paar Kekse und legte sie dazu. El warf ihm einen dankbaren Blick zu.
Die Nacht ging fort und fort. Irgendwann verstummten Sasha und Margarete. Sie wussten nicht mehr, worüber sie reden sollten. Also saßen sie letztlich nur noch beieinander und schwiegen. Und Collin fühlte sich trotz der drückenden Stille wohl. Sie mussten nicht mehr reden. Ihnen allen war der Fall klar. Und doch wussten sie auch, was der andere fühlte. Und dass es nicht zu ändern war. Morgen würde das Leben weitergehen.
Gerade als Collin zwei neue Flaschen Brause aus der Küche holte, klopfte es an die Haustür. Vor Schreck rutschte ihm die Flasche aus der Hand. Hätten sie laut schwatzend zusammen gesessen, so wie es sich für einen so großen Freundeskreis gehörte, hätten sie das leise Geräusch nicht einmal gehört. So aber riss es die Stille im Wohnzimmer förmlich auseinander. Lines Mund wurde trocken.
„Wer klopft denn bitte um diese Uhrzeit?“, Sasha warf einen Blick auf ihr Handgelenk, auf dem ihre Uhr anzeigte, dass es schon weit nach zehn Uhr war. „Es ist schon spät, der Postbote ist das sicher nicht.“
„Wer klopft überhaupt, wenn es doch inzwischen Klingeln gibt?“, stellte Elijah die dringendere Frage, die auch Collin durch den Kopf ging. „Jeder gescheite Mensch würde auf das kleine weiße Knöpfchen drücken.“
Der Schüler war in jenem Moment gespalten. Zum einen fürchtete er sich vor dem Neuankömmling. Zum anderen war er froh, dass El wieder zu einem Stück seines alten Humors gefunden hatte.
Das Feuer erhob sich und ging zur Tür. Collin folgte ihm und lugte an seinem Arm vorbei. Sasha war wieder an das Wohnzimmerfenster getreten und spähte nach draußen. „Ich sehe niemanden.“, flüsterte sie. „Da ist keiner.“
Erneut klopfte es. Collin zuckte zusammen und riss den Besen um, den er im Flur vergessen hatte. Mit lautem Scheppern krachte der Holzstiel zu Boden. El sah ihn an und zog eine Grimasse. „Wunderbar.“, flüsterte er. „Du bist besser als jeder Schoßhund. Du bittest Einbrecher genauso gut herein wie ein dämlicher Pudel.“
„Tut mir leid. Tut mir wirklich leid.“, flüsterte Line in einem Fort.
„Jetzt macht endlich die verdammte Tür auf.“, drang es auf einmal von jenseits der Eingangstür. „Ich stehe mir hier die Beine in den Bauch. Ist doch nicht mehr normal.“
El zog eine Augenbraue hoch. „Wer ist das?“, wollte er wissen. „Erwartest du jemanden?“
„Ich habe euch schon nicht erwartet. Sollten wir nicht aufmachen?“, erwiderte Collin nervös. Sie sollten der fordernden Stimme vielleicht doch ein Gesicht geben und endlich die Tür öffnen.
„Ich kann euch Schlafsocken hören.“, fuhr die Stimme in Els unausgesprochene Antwort. „Wenn ihr nicht sofort die Tür aufmacht, habt ihr gleich keine mehr. Dann habt ihr nur noch einen Rahmen und eine Menge
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