Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Antwort.
„El!“, rief er laut. Dann zog er an den Türen. Schließlich reichte es ihm. Er schlug der Wagentür einen solchen Sturm entgegen, dass sie aus den Angeln gebrochen wurde und weit von ihm entfernt auf das Feld krachte, wo sie liegen blieb. Mark kletterte in das Innere des Wagens.
„Geht es dir gut?“, fragte er Elijah. Dieser kauerte am hinteren Ende des Wagens und hielt sich den Bauch.
„Niemals bei voller Fahrt die Handbremse ziehen.“, presste er hervor. Er blutete an der Stirn.
„Komm, wir verschwinden.“ Mark wollte ihm aufhelfen, doch Elijah schlug seine Hände aus.
„Nimm deine dreckigen Griffel von mir!“, fluchte er. Dann stemmte er sich an der Wand empor. „Ich habe dir immer noch nicht verziehen, du Verräter.“
„Schön, meinetwegen.“ Mark wandte sich ab und sprang aus dem Wagen. Ihm war schlecht. Das Zeug, was die Windler ihm gegeben hatten wirkte noch genauso gut wie beim ersten Mal. Außerdem fühlte er, dass sein Kopf jeden Moment platzen wird.
„Jetzt komm schon und hilf mir!“, tönte es aus dem Wagen. „Ich kann noch nicht einmal zwei Schritte machen!“
Mark lächelte und wandte sich um. Elijah stand an der Wand gelehnt und sah ihm wütend entgegen. „Grins nicht so! Mein Vertrauen hast du längst nicht wieder.“
Mit einem Seufzer kroch Mark unter seinen Arm. „Ja, aber zumindest dich habe ich an einem Stück wieder. Lass uns verschwinden ehe die Beißer zu suchen beginnen.“
Justin lief die Treppe nach unten und fand Herrn Austen bewusstlos am Boden. Er kniete sich neben ihn. Einen Moment dachte er daran, seine Zähne in dieses herrliche Fleisch zu jagen. Diesem Mann das Leben zu nehmen. Diesem Mann, der ihn so oft verspottet hatte. Doch dann dachte er an Margarete. Und daran, dass er sie ohne Herrn Austen nicht bekommen konnte. Und er wollte sie. Er wollte dieses Mädchen besitzen.
„Mein Herr.“, flüsterte er und weckte Herrn Austen. „Dieser Elijah ist eine Plage. Er hat Euren Sohn entführt.“
Zu seiner Überraschung lachte Herr Austen laut auf. Dann erhob er sich. Er schwankte zwar, doch er ließ sich die Schwäche nicht anmerken. „Du hast aber auch gar nichts begriffen.“, flüsterte er. „Er hat meinen Sohn nicht entführt. Ich habe ihn gehen lassen.“
Justin runzelte die Stirn. „Ich fürchte, ich verstehe Euch nicht ganz...“, sagte er. „Wollt ihr, dass wir die Verfolgung aufnehmen?“
Die Überraschung wuchs, als sein Herr den Kopf schüttelte. „Nein.“, erwiderte er. „Denn alles, was folgt, hängt nicht mehr von uns ab. Wir haben den Samen gesät. Jetzt müssen wir warten bis er Früchte trägt.“ Er lachte auf.
11
Collin drückte sich an die Mauer. Sein Herz bebte. „Ich glaube, ich glaube einfach nicht, was ich zu sehen glaubte.“
Grimbold machte sich derweil an dem roten Auto zu schaffen, das hier geparkt stand. „Wenn du glaubst, gesehen zu haben, wie Mark in einem adretten Nachthemdchen auf die Straße gerannt kam und sich diesem weißen Transporter in den Weg gestellt hat, nur um dann einzusteigen, dann glaube ich, hast du richtig gesehen.“ Er schob sich unter den Wagen und zog aus seinem Hosenbund einiges Werkzeug. „Und wohin der weiße Transporter auch fährt, wir werden ebenfalls dort sein. Hältst du mal kurz?“ Er hielt ihm eine Abdeckung hin. Collin nahm sie mit kalten Fingern.
„Gehe ich recht in der Annahme, dass dieser Wagen nicht dir gehört?“
Mit einem Brüllen erwachte der Motor des Wagens. „Jetzt schon.“ Das Grinsen des Zwerges mochte Line überhaupt nicht gefallen. Grimbold nahm die Abdeckung und schraubte sie wieder an. „Man muss schließlich auf alle eventuellen Modalitäten vorbereitet sein. Und das bin ich.“
„Aber das ist doch kriminell.“, hielt Collin dagegen. „Wir können nicht einfach so ein Auto klauen!“
Der Zwerg war inzwischen eingestiegen und zog sich auf den Fahrersitz. „Entweder du platzierst deinen Hintern neben mir oder ich fahre ohne dich los. Dann kannst du aber auch allein nachhause gehen. Oder den Windlern noch ein bisschen Gesellschaft leisten. Ich bin sicher, die warten nur auf dich.“
Einen Moment wog Collin seine Möglichkeiten ab. Dann hielt er es für besser, dem Zwergen zu folgen und stieg rasch ein. Doch nach wenigen Minuten schon wünschte er sich, es nicht getan zu haben. Wer wusste, wann der Zwerg seinen Führerschein gemacht hatte! Auf jeden Fall schien es lange her gewesen zu sein! Beim Rückwärtsfahren krachten sie in eine
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