Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
siehst.“
„Du hast...“ Elijah fiel eine Menge ein, die er Mark noch an den Kopf knallen konnte. Doch Katharina bewahrte ihn vor diesem Schicksal, indem sie auflegte und zu ihnen zurückkehrte.
„Hört mal...“, fing sie an. „Ich weiß, dass wir uns jetzt eine lange Zeit nicht gesehen haben. Und dass ihr mich kaum noch kennt. Aber ich habe ein kleines Problem.“ Ihre Augen flackerten zu Konrad. „Eigentlich sollte ich noch eine Stunde mit Konrad hier sein und auf seinen Vater warten. Aber das eben war mein Chef. Wir müssen Torten für eine Hochzeit backen und er braucht mich jetzt sofort in der Bäckerstube. Meint ihr, ihr könnt eine Stunde auf Konrad aufpassen bis sein Vater kommt?“
Mark runzelte die Stirn. „Du musst zum Sonntag arbeiten?“, fragte er. „Ist ja hart.“ Doch Katharina zuckte nur mit den Schultern. „So ist das, wenn man Lehrling ist. Da kann man sich seine Arbeitszeiten nicht aussuchen. Würdet ihr mir den Gefallen tun? Ich kann es euch auch bezahlen.“
„Lass nur.“, meine Elijah lächelnd. „Wir machen das gerne.“ Er beschloss in seinem Zorn, es Mark so richtig zu zeigen. Indem er unglaublich freundlich zu seinem Ersatz war.
Katharinas Miene hellte sich auf. „Das ist so nett.“, meinte sie strahlend. „Also, dann lasse ich ihn bei euch. Ich vertraue euch vollkommen. Mein Verlobter wird in einer Stunde hier sein. Er ist eigentlich ein sehr pünktlicher Mensch. Ihr könnt ihn gar nicht verwechseln. Ein sehr großer Mann mit kurzen schwarzen Haaren. Und sein Name ist Benjamin. Benjamin ist Wrestler, also wirklich nicht zu übersehen.“ Sie umarmte Mark und ihm Überschwang gleich Elijah noch mit. Dann winkte sie Konrad. „Bis heute Abend, mein Schatz. Du bleibst bei diesen beiden Männern bis Papa kommt. Ich liebe dich.“ Der Kleine winkte kurz zurück, dann widmete er sich wieder dem Klettern. Schon hatte seine Mutter sich umgewandt und war über den Sand verschwunden.
„Nette Frau.“, kommentierte Elijah den Wirbelwind. „Taucht auf, stürzt alles um und verschwindet wieder.“
Mark zuckte mit den Schultern. „So war sie schon immer.“ Sie wandten sich wieder den Schaukeln zu, wo sie Konrad gut im Blick hatten. Der Junge kümmerte sich nicht groß um sie und spielte nach Herzenslust.
Sehr lange Zeit saßen sie schweigend auf den Schaukeln und würdigten sich keines Blickes mehr. El lag noch immer schwer auf der Seele, dass Mark so schnell Ersatz für ihn gefunden hatte. Er zermarterte sich das Hirn, wie er es ihm heimzahlen konnte aber trotz seiner Wut wollte ihm nichts einfallen.
„Ich glaube, Mar fühlt sich eingeengt.“, hob Mark auf einmal an, als sich El gerade vorstellte, morgen in Marks heiß geliebten Kaffee zu spucken. „Ich denke, was sie braucht, ist Freiraum.“
„Verstehe ich nicht.“, erwiderte Elijah und wägte ab zwischen Spucken und einer Prise Pfeffer. Entschied er sich für die stille, heimliche Rache oder für lautes Chaos?
„Naja.“, fuhr Mark fort, der von den teuflischen Gedanken zu seiner linken nichts mitbekam. „Wir haben einen sehr, sehr engen Zusammenhalt in unserem Freundeskreis. Ich meine, wir hocken den ganzen Tag aufeinander. Da gibt es kaum Geheimnisse zwischen uns. Und das macht ihr bestimmt zu schaffen. Sie will auch allein sein. Selber Dinge entscheiden und eben auch treffen, wen sie will, ohne dass wir gleich daneben stehen.“
„Wir haben keine Geheimnisse?“, fragte El, der das ewige Thema leid war. „Das ist mir neu. Ich für meinen Teil habe Geheimnisse.“ Er grinste schadenfroh.
Mark stutzte, dann lachte er. „Du hast recht. Wir haben doch Geheimnisse. Verrätst du mir eins?“
Einen Augenblick überlegte Elijah. Doch dann entschied er, kein Spielverderber zu sein. „Ja, wenn du mir eins von dir erzählst. Ich fange an.“ Er setzte sich gerade hin und rückte sein Grinsen zurecht. „Weißt du noch, als es diesen Riesenstreit gab um die Frühstücksbrettchen? Als sie eines Tages verschwunden waren und ich dir die Schuld in die Schuhe schob? Ich glaube, damals standen wir nahe dran, uns gegenseitig fertig zu machen.“
Der Wind legte den Kopf schief. „Das war, als du mir als Rache für unseren Streit Sprühsahne in die Rasiercreme geschüttet hast. Seitdem benutze ich nur noch Gel. Ich erinnere mich.“
Lautes Lachen entfuhr Els Mund. „Stimmt. Und als Rache für die Rache hast du farblose Seife in meinen Zahnputzbecher getropft. Das vergesse ich dir nie. Naja, worauf ich hinauswill: ich
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