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Wind der Gezeiten - Roman

Wind der Gezeiten - Roman

Titel: Wind der Gezeiten - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Spitze seines Gliedes in sich ein, während sie sich ihm gleichzeitig entgegenbäumte. Mit einem heftigen Ruck drang er vollständig in sie ein, und sie fühlte sich von einem fremden, namenlosen Gefühl mitgerissen, wie sie es noch nie erlebt hatte. Heiße Wellen durchliefen ihren Körper, um zwischen ihren Schenkeln zusammenzuströmen und sich dort in flüssiges Feuer zu verwandeln. Er stieß rasch und tief in sie hinein, immer wieder, den Kopf zurückgeworfen und laut stöhnend vor Lust. Zuckend und bebend strebte sie einem bisher nicht gekannten Gipfel der Verzückung entgegen, bis sie mit einem lang gezogenen Aufschrei in einem Schauer der Erlösung verglühte. Er selbst erreichte den Höhepunkt seiner Lust nur einen Herzschlag später, sie spürte das heiße Pochen seines Ergusses. Stöhnend senkte er seinen Kopf neben den ihren, während sie wie betäubt unter ihm lag und nach Luft rang. Nach scheinbar endlosen Augenblicken hob er den Kopf, und sie sah sein entsetztes Gesicht.
    » Oh mein Gott! « , rief er. » Was habe ich getan? «
    William konnte nicht fassen, was gerade geschehen war. Völlig außer sich stemmte er sich hoch und kniete sich neben Celia, die mit weit aufgerissenen Augen zwischen den Laken lag, die Schenkel besudelt von seinem Samen, das Gesicht wund gescheuert von seinen Bartstoppeln, die Lippen geschwollen von seinen zügellosen Küssen. Er griff nach einem Laken, das weniger schmutzig aussah als die übrigen, und wischte vorsichtig über ihren Leib. Sie stieß seine Hand zur Seite und setzte sich auf.
    » Es tut mir so leid, Celia! Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist… Das hätte nie geschehen dürfen… Es ist einfach unverzeihlich… « Stammelnd versuchte er, seine Fassungslosigkeit in Worte zu kleiden, doch er war gänzlich außerstande, eine hinreichende Erklärung für diese unbeschreibliche Entgleisung zu finden. Stumm und erschrocken sah sie ihn an, während er sie auf die Füße zog und hastig das Laken um sie legte, bevor er rasch seine Hose schloss. » Geht es dir gut? « , fragte er drängend. » Habe ich dir wehgetan? Himmel, wie konnte ich mich so vergessen? Ich schäme mich unendlich! « Verzweifelt schüttelte er den Kopf. » Ich schwöre dir, es kommt nie wieder vor! « Er wollte noch mehr sagen, aber sie wandte sich ab, bückte sich nach ihrem Kittel, zog ihn an und ging steifbeinig und mit durchgedrücktem Rücken hinaus, ohne sich noch einmal nach ihm umzusehen. William starrte ihr nach und schluckte heftig, doch der harte Klumpen, der ihm plötzlich im Hals steckte, ging davon nicht weg. Er bestand aus Gewissensbissen, Selbsthass und ein paar anderen Dingen, über die er nicht nachdenken wollte. Müde wie ein alter Mann verließ er das Waschhaus. Der Innenhof lag da wie ausgestorben, von den Haussklaven war keiner zu sehen. Zu seiner Erleichterung begegnete er auch im Haus niemandem. Hastig ging er nach oben. Auf dem Weg zu seinem Zimmer kam er an Celias Kammer vorbei. Vor der Tür blieb er kurz stehen und lauschte. Als er das leise Schluchzen hörte, presste er die Fäuste gegen seine Schläfen und stöhnte. Am liebsten hätte er seinen Kopf gegen die Wand geschlagen, um nachträglich Vernunft hineinzuhämmern. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Was musste sie jetzt von ihm denken?
    In seinem Zimmer ging er mit Riesenschritten hin und her, von quälenden Gedanken getrieben. Er hatte sich immer zugutegehalten, keiner dieser weißen Schweinehunde zu sein, die sich auf ihren Plantagen wie Könige gebärdeten und zum Herrscher über alles und jeden aufschwangen, einschließlich der Körper ihrer Sklaven. Sie benutzten sie nach Gutdünken, ob es ihnen gefiel oder nicht, und hinterher wurden die missbrauchten Schwarzen wieder mit den Übrigen aufs Feld gescheucht und bekamen die Peitsche zu schmecken, wenn sie nicht spurten.
    Er hatte nicht nur Celias Körper geschändet, sondern auch ihr langjähriges Vertrauen mit Füßen getreten, und nun hockte sie in ihrer Kammer und weinte. Tief durchatmend versuchte er, dieses himmelschreiende Dilemma zu lösen. Sie brauchte jemanden, der sie in den Arm nahm und tröstete, aber da er derjenige war, der ihr das angetan hatte, war er zugleich auch der letzte Mensch, den sie jetzt in ihrer Nähe ertragen konnte. Sich ihr jetzt schon wieder aufzuzwingen, und sei es auch in guter Absicht, war somit völlig ausgeschlossen. Ob vielleicht Anne…? Nein. Kopfschüttelnd verwarf er diese Idee sofort wieder. Sobald auch andere

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