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Wind der Traumzeit (German Edition)

Wind der Traumzeit (German Edition)

Titel: Wind der Traumzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Mutter aushielt. Wieder einmal fühlte er sich ausgegrenzt und zurückgewiesen. Die Vorstellung, dass nun möglicherweise sein Schwager Tom eine engere Beziehung zu Josh hatte als er selber als Vater, machte ihn wütend. Er riss sich zusammen und fragte: »Wer soll denn eigentlich zu deiner Party kommen?«
    Josh leckte etwas Ketchup von seiner Fingerspitze ab, ehe er seinen Vater anschaute.
    »Robert, Jacob, Lewis und Tony aus meiner Klasse, und natürlich Onkel Tom und Nora mit Marie und Sophie.«
    Sam nickte verkniffen. »Natürlich.« Nicht einmal sein Sohn hatte daran gedacht, ihn überhaupt einzuplanen.
    Josh lehnte sich zurück, griff nach seinem Becher und trank einen Schluck. Schon wieder hatte er das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben. Aber sein Vater hatte doch gefragt. Ein wenig trotzig wandte er sich erneut seinem Teller zu. Beide bemerkten nicht, dass der Fahrer des Roadtrain ihnen hin und wieder einen Blick über die Schulter zuwarf. Er war mit seinem Imbiss eherfertig als die beiden, zahlte, scherzte nochmals mit der Bedienung und verließ dann das kleine Restaurant.
    Josh beobachtete kauend, wie er die Stufen zum Fahrerhaus hinaufstieg und wie sich das riesige Gefährt wenig später in Bewegung setzte. »Sieh mal, Dad! Was für ein Truck!« Sam nickte geistesabwesend. Er grübelte. Warum schien er so unwichtig für seinen Sohn zu sein? Bitterkeit stieg in ihm auf. Caroline hatte ganze Arbeit geleistet. Sie hatte ihm Josh regelrecht abspenstig gemacht und dafür gesorgt, dass er ihn nicht vermisste. Der Junge musste zur Abwechslung einmal nur Zeit mit ihm verbringen, dann würde sich das ändern.
    Der Fahrer des Roadtrain war gerade wieder auf der Straße, als er zum Funkgerät griff und die Zentrale des RFDS in Cameron anfunkte. Er fuhr regelmäßig dieselbe Strecke und kannte sich gut aus. Als sich jemand meldete, erklärte er die Situation. »Ich hab vorhin euren Funkruf wegen des blauen Toyotas, der gesucht wird, gehört. Wenn es ein Mann und ein kleiner Junge sind, nach denen ihr Ausschau haltet, die hab ich gerade beim Essen gesehen. Der Wagen stand an der Tankstelle, und die beiden waren im Mannaringa Field Inn.«
    Zufrieden verabschiedete er sich, stellte die Musik lauter und fuhr weiter.
    Tom wollte gerade die Klinik verlassen, als ihn der Anruf aus der Zentrale erreichte. Sekundenlang starrte er nach dem Gespräch aus dem Fenster. Wie verdammt noch mal kam er jetzt so schnell nach Broken Hill? Wenn er noch lange wartete, wäre Sam außer Reichweite. Er sah auf, als draußen Phil vorbeiging, der seinen Dienst ebenfalls gerade beendet hatte. Eilig lief Tom ihm nach.
    »Phil?«
    Der Pilot drehte sich um, sah Tom und tat so, als wollte er flüchten. »Keine Chance, Tom! Ich hab Dienstschluss.« Tom holte ihn ein und schilderte ihm die Situation. Phil nahm seine Baseballkappe ab und fuhr sich durch das kurze graue Haar. Er überlegte. »Hm. Die RFDS-Kingair scheidet aus.« Tom war ungeduldig. »Das weiß ich selbst. Es liegt ja kein dienstlicher Einsatz vor.«
    Phil ging zum Parkplatz weiter, und Tom folgte ihm. Schließlich sah er entschlossen aus. »Wir treffen uns am Flugplatz. Jacob McAllister schuldet mir noch was … Ich versuche mir seine Cessna auszuleihen, okay? Aber du holst Caroline. Ohne sie als Mutter haben wir keine Chance, den Jungen zu kriegen.«
    Tom schlug ihm erleichtert auf die Schulter. »Danke, Phil. Wir sind so schnell wie möglich dort.« Damit lief er zu seinem Wagen und fuhr los.
    Nach einem weiteren Blick auf die Uhr ging Nora zu Caroline, die verstört und unruhig auf und ab lief. Behutsam legte sie ihr einen Arm um die Schultern. »Caroline, soll ich die Party absagen?«
    Caroline schüttelte den Kopf.
    »Aber was willst du denn den Kindern sagen? In zwei Stunden stehen die Jungs vor der Tür.«
    Beide sahen auf, als draußen ein Wagen hielt.
    »Das ist Tom!« Nora lief zur Tür und öffnete.
    Tom küsste sie rasch und blieb dann vor seiner Schwester stehen. Er hatte es eilig. »Los, Caroline, hol deine Jacke, am Flugplatz wartet Phil auf uns. Wir haben einen Hinweis bekommen,dass Sam mit Josh auf dem Weg nach Broken Hill ist. Wenn wir uns beeilen, sind wir vor ihm dort und können verhindern, dass er mit ihm nach Queensland oder wer weiß wohin abhaut.« Caroline sprang auf und suchte schnell ihre Sachen zusammen. Tom zog Nora unterdessen an sich. »Kriegst du das hier allein hin?«
    Sie nickte. »Ja. Findet nur Josh wieder, okay?«
    Er küsste sie und lief mit

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