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Wind Der Zeiten

Wind Der Zeiten

Titel: Wind Der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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dass sie bei uns Schotten schneller zu solchen Mitteln greifen als bei den Engländern. Unser Wort gilt wenig in London.« Er schaute grimmig. »Aber das sollten sie besser nicht versuchen!«
    »Und Argyle hat Einfluss genug, den König auf den Clan der MacCoinnaichs aufmerksam zu machen und euch obendrein in einem ungünstigen Licht erscheinen zu lassen.« Das war eine Feststellung, keine Frage.
    Alan schien nicht näher darauf eingehen zu wollen. Er lächelte mich an. »Mach dir keine Gedanken. Wenn es Duncan wirklich ernst ist, dann soll er seine Mòrag haben. Ich werde mit Angus reden.«
    »Du bist ein Schatz.« Ich beugte mich hinab, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.
    Er dreht den Kopf, und unsere Lippen trafen sich. Ich wäre vom Pferd gerutscht, wenn er mich nicht festgehalten hätte. Seine Hände lagen auf meiner Taille, und mit den Daumen strich er sanft über die Unterseite meiner Brüste.
    »Ah, aber ganz umsonst ist das nicht, den Brautpreis wirst du bezahlen – und heute Nacht hole ich mir die erste Rate«, raunte er und gab Brandubh einen kräftigen Klaps, damit er sich talwärts in Bewegung setzte. Dann pfiff er nach den Hunden und schritt weit aus, bis er Duncan erreicht hatte. Die beiden Männer waren bald darauf in ein angeregtes Gespräch vertieft, und Mòrag leistete mir Gesellschaft.

    Am Nachmittag bogen wir endlich in den Innenhof von Castle Grianach ein. Mir tat inzwischen alles weh, und ich war froh, als ich mich von Brandubhs Rücken gleiten lassen konnte. Wie lange war es her, dass ich mich für leidlich sportlich gehalten hatte?
    Alan konnte es nicht lassen und flüsterte mir zu: »Denk an unsere Abmachung. Bis später also.«
    Müde tappte ich die Stufen zu meinem Zimmer hinauf, quälte mich aus den Klamotten und stieg ins Bett, wo ich sofort einschlief.
    Irgendetwas kribbelte in meiner Nase, und als sich das Gefühl nicht fortwischen ließ, öffnete ich schließlich die Augen: Alan lag neben mir, auf seinen Arm gestützt, und kitzelte mich mit einer Haarsträhne, so dass ich niesen musste.
    »Au!« Mir taten Muskeln weh, von denen ich vorher gar nicht gewusst hatte, dass ich sie besaß.
    »So schlimm?« Er bemühte sich, ein mitleidiges Gesicht zu machen, aber in seinen Augen tanzte der Schalk. »Dann muss ich wohl auf meine Bezahlung noch warten.«
    »Ohne Leistung gibt es eh keinen Lohn.« Ich ließ mich zurück in die Kissen sinken.
    »Ich rede mit Angus«, versprach Alan lachend, gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze und stieg aus dem Bett. Mit schläfrigem Blick beobachtete ich das faszinierende Spiel seiner Muskeln. Der Mann besaß den knackigsten Hintern, den Gott je erschaffen hatte, und bewegte sich mit der trägen Selbstverständlichkeit eines Menschen, der sich nicht nur äußerst wohl in seiner Haut fühlte, sondern auch seine Wirkung auf Frauen genau kannte. Als er den Gürtel über seinem Plaid schloss, brachte ich gerade noch die Kraft auf, ihm einen schönen Tag zu wünschen.

    Gegen Mittag quälte ich mich endlich aus den Federn. Mòrags Angebot, ein Bad richten zu lassen, anstatt wie geplant mit ihr zu dem kleinen Wasserfall zu gehen, war mir sehr willkommen.
    »Was haben die Männer gestern eigentlich zu tuscheln gehabt? «, fragte sie, während sie meinen Rücken sanft massierte.
    Wohlig seufzend streckte ich meinen verletzten Fuß in die Luft. »Ein Geheimnis.«
    »Erzähl!«
    »Dann wäre es doch kein Geheimnis mehr, oder? Du musst dich noch ein wenig gedulden.«
    Schließlich gab sie auf. »Lass mich mal nach deinem Fuß sehen.« Schnell war der Verband abgewickelt, und die Blätter rieselten ins Badewasser. Die Seife biss ein wenig, aber die Wunden hatten sich doch erstaunlich gut geschlossen. Ich konnte von Glück sagen, keine Infektion bekommen zu haben, so etwas hätte böse ausgehen können. Ich hatte keine Ahnung, ob meine kürzlich aufgefrischte Tetanusimpfung es mit mir zusammen ins achtzehnte Jahrhundert geschafft hatte. Das Gleiche galt übrigens auch für die Spirale. Vor Krankheiten konnte ich mich hier kaum schützen, aber bisher war ich überzeugt gewesen, dass zumindest keine Gefahr bestand, schwanger zu werden. Was, wenn das ein Irrtum war?
    »Tut es sehr weh? Du bist ganz blass geworden«, erkundigte sich Mòrag besorgt, während ich aus der Badewanne stieg.
    »Ich darf auf keinen Fall schwanger werden!«, platzte es aus mir heraus.
    »Bist du … ich meine, hat er nicht aufgepasst?«
    »Nein, haben wir nicht. Und eine besonders

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