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Wind Der Zeiten

Wind Der Zeiten

Titel: Wind Der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Fremder in deiner Nähe herumschlich. Die Wachen in dem Gang vor deinem Zimmer waren abgezogen worden. Wegen der Überfälle
brauchten sie jeden Mann draußen in den Bergen, und das Castle war sowie gut gesichert.«
    »Ihr habt euch geküsst, vor Alans Zimmer …« Ich hatte in Gedanken gesprochen und schaute auf, als Mary scharf Luft einsog. »Woher weißt du das?«
    Jetzt war es an mir zu erröten. »Ich habe euch gesehen und in der Dunkelheit angenommen, du würdest mit Alan dort stehen. Mary, ich war eifersüchtig!«
    »Und darum bist du fortgelaufen! Ich schwöre, es gibt keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Ich werde deinen Alan nicht heiraten, und wenn mein Onkel das auch noch so sehr wünscht. Lieber laufe ich mit Lachlan fort.«
    »Das brauchst du nicht, Mary. Ich verspreche dir, ich werde Alan alles erzählen, und gemeinsam finden wir einen Ausweg. «
    Tränen standen in ihren Augen, und wir fielen uns in die Arme. »Ich bin so froh, dass ich zu dir gekommen bin«, flüsterte sie. »Aber was machen wir mit Anabelle?«
    Die mörderische Cousine hatte ich ganz vergessen. »Hast du schon mit Lachlan gesprochen?«
    Sie schüttelte ihren Kopf.
    »Gut. Du musst Alan alles erzählen, was du weißt.«
    Marys Stimme zitterte, als sie mir das Versprechen gab, alles zu sagen.
    Beruhigend strich ich über ihre Hand. »Keine Sorge, ich bleibe bei dir, wenn du willst.«
    »Bitte. Allein kann ich das nicht.« Schließlich folgte sie mir hinab in die Bibliothek, wo wir Alan glücklicherweise allein antrafen.
    Sobald er uns gemeinsam in der Tür erblickte, erhob er sich von seinem Sessel. Über Marys Kopf hinweg warf er mir einen
irritierten Blick zu, und ich beeilte mich, die merkwürdige Allianz zu erklären: »Es sieht aus, als ob die unterkühlte Zofe kein Zufall gewesen wäre.«
    »Das wissen wir inzwischen auch, aber was habt Ihr damit zu tun, Miss Campbell?«
    »Alan, sei doch nicht so steif.« Kein Wunder, dass die Arme leicht schwankte, als sie sich aus dem tiefen Knicks, in den sie zu meiner Belustigung gesunken war, erhob. »Mary weiß, wie das Mädchen dort unten gelandet ist, und sie hat noch eine Menge anderer interessanter Dinge zu berichten.«
    »Setzt euch.« Er zeigte auf die Chaiselongue, auf der gerade noch die halberfrorene Zofe gelegen hatte.
    Selbst nahm er uns gegenüber in einem Fauteuile Platz, schlug seine heute ausnahmsweise einmal in Hosen steckenden Beine übereinander und stützte die Ellbogen auf die Knie.
    Das war nicht der Alan, der es immer wieder verstand, meine Sorgen mit seinen Küssen zu vertreiben und in dessen Armen ich lachend eine Sommerwiese hinabgerollt war, bis wir beide uns atemlos das Gras aus den Haaren gesammelt hatten. Das war auch nicht der Chieftain, der sich geduldig die Sorgen seiner Clansleute anhörte, um dann ein gerechtes Urteil zu fällen. Vor uns saß wahrlich Baron Kensary, der jetzt affektiert die Fingerspitzen ans Kinn legte und uns unter halb geschlossenen Lidern ansah. »Ich bin gespannt.«
    »Anabelle«, brach es aus Mary heraus. »Es ist ihre Schuld, dass Miss Edgeworth fast gestorben wäre.«
    Sie sprach ja von mir! An diesen Nachnamen konnte ich mich nicht gewöhnen. »Nenn mich bitte Joanna.«
    Das Mädchen begann zu weinen, und ich nestelte ein Tuch aus meinem Mieder, das ich ihr reichte. Was hatte ich gesagt, dass sie so heulte? Sie schnäuzte sich ziemlich undamenhaft,
und ich hätte schwören können, dass Alans Mundwinkel zuckten. Dann sagte sie: »Ich habe die beiden belauscht. Sie stritten fürchterlich, weil sich die Zofe kein zweites Mal in Miss Edgeworths – Joannas – Zimmer traute. Sie sagte, die Wachen hätten schon Verdacht geschöpft, weil sie sich zu häufig im alten Flügel des Hauses herumtriebe, und außerdem sei sie keine Mörderin und habe der Irin nur einen Denkzettel verpassen wollen.« Sie sah mich entschuldigend an.
    »Kein Problem, erzähl weiter«, versuchte ich sie zu beruhigen.
    Mary holte tief Luft. »Anabelle war außer sich und drohte dem Mädchen damit, sie wegen Diebstahls oder irgendeines anderen Vergehens hinauswerfen zu lassen, dann könne sie ihre ehrgeizigen Pläne vergessen.«
    Dieses Biest! »Sie wollte weiter deine Geliebte sein«, platzte ich heraus.
    Alan beachtete meinen Kommentar nicht und blickte Mary kühl an. »Sprich weiter.«
    Ich hätte ihn erwürgen können, hielt aber den Mund. Dafür war später immer noch Zeit.
    »Senga hat nur gelacht. Dann würde sie eben erzählen, dass Anabelle sie angestiftet

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