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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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wurde der Riegel endlich zurückgeschoben. Die Tür quietschte in den Angeln, helles Licht schlug uns entgegen.
    »Immer rein mit euch«, forderte uns Stumpf auf. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht, nachdem du nicht zu unsrem Treffen gekommen bist.«
    Über den Alten und seine Kumpane verlor er kein Wort. Sollte mir recht sein.
    »Ist alles bereit?«, fragte ich und sah mich um.
    An den Wänden standen Regale aus unbehauenem Holz und riesige Weinfässer, weit oben gab es ein paar kleine Fenster. Eine Ecke nahmen ein Tisch, ein Schrank mit verzogenen Türen und ein Hocker ein. Außer Stumpf hatten sich noch zwei von Moltz’ Kopfabschneidern eingefunden.
    »Wir haben den Besitzer höflich gebeten, die Tür offen zu lassen. Da er Moltz kennt, war er dazu bereit. Folgt mir!«
    Er führte uns zu zwei Fässern, zwischen denen eine schmale Tür lag. Stumpf passte kaum durch sie hindurch. Sie führte in eine kleine Kammer. Im Boden gab es eine Luke, die bereits geöffnet worden war. Eine erstaunlich solide Holzleiter führte in den Keller.
    »Wollt ihr hier noch ewig rumstehen?«, brummte Stumpf. »Oder erwartet ihr etwa, dass ich euch runtertrage?«
    Im Keller erhoben sich Regale voller Weinflaschen, außerdem standen hier noch weitere Weinfässer. Garrett lief die beeindruckende Reihe von Flaschen ab, zog eine heraus und musterte das Siegel auf dem Korken. »Das sind keine schlechten Vorräte. Vielleicht sollte ich mir diesen Ort merken.«
    »Um eine Flasche zu kaufen?«, fragte Lahen. »Oder zu stibitzen?«
    »Das wird sich finden«, antwortete Garrett, der ihr die Bemerkung nicht verübelte.
    »Du willst doch wohl nicht behaupten, ein großer Weinliebhaber zu sein?«
    »Eher ein Kenner. Und nur von edlen Weinen. Sie gehören zu den wenigen Freuden, die ich habe.«
    »Hört jetzt endlich auf mit dem Geschwätz«, verlangte Stumpf ungehalten. »Auf dem Rückweg kannst du von mir aus so viele Flaschen mitgehen lassen, wie du willst.«
    »Auf das Angebot komme ich gern zurück«, versprach Garrett. »Wo ist der Gang?«
    »Klettert durch die Luke in der Ecke da drüben, dann seid ihr drin.«
    Eigentlich sicherte eine Holzklappe die Luke, die jetzt aber zur Seite geschoben war. Neben ihr stand eine Laterne.
    »Der Besitzer des Weinkellers hat den Gang zufällig entdeckt, als er den Keller ausbauen wollte, um dort ganz besondere Weine zu lagern. Das ist sozusagen eine Hinterlassenschaft des Skulptors.«
    »Ich sehe keinen Grund, warum der Weinhändler den Gang nicht für seine Zwecke nutzen sollte«, bemerkte ich, während ich nach unten spähte.
    Dort war es so finster wie im Reich der Tiefe. Der Gang schien ziemlich hoch zu sein. Wenn er tatsächlich mit Magie und ein wenig Verstand angelegt worden war, wunderte es mich gar nicht, dass das Gewölbe bis auf den heutigen Tag nicht eingestürzt war.
    »Der Gang hat eine Höhe von gut drei Yard«, sagte Stumpf. Ob er meine Gedanken gelesen hatte? »Wir lassen euch mit einem Seil runter.«
    »Und wie kommen wir wieder rauf?«, wollte Lahen wissen.
    Gute Frage. Was würde die drei eigentlich daran hindern, die Holzklappe wieder vorzuschieben und uns ein für alle Mal zu vergessen?
    »Wir warten bis zum Morgen auf euch.«
    »Für wie naiv hältst du uns eigentlich, Gijan?«, fragte der Dieb lachend.
    »Willst du damit andeuten, du traust mir nicht über den Weg?«, empörte sich Stumpf.
    »Ich traue mir selbst nicht immer über den Weg, was erwartest du da bei anderen? Wie siehst du die Sache, Grauer?«
    »Ich denke, Stumpf wird keine Dummheiten machen«, sagte ich, wobei ich Moltz’ rechter Hand fest in die Augen sah. »Das wäre doch … unschön, findest du nicht auch, Lahen?«
    »Oh, unbedingt! Unter Freunden wäre dergleichen ganz unvorstellbar«, pflichtete sie mir bei. »Aber falls ihr doch gehen solltet, sähe ich mich gezwungen, die Decke in die Luft zu jagen.«
    Das war ein Bluff, wie er im Buche stand, schließlich war Lahen zurzeit nicht mal imstande, ein Mäuschen zu zerquetschen.
    »Das müsstest du dann wohl tun«, stimmte ich ihr zu, ehe ich mich an den finster dreinblickenden Stumpf wandte: »Glaub mir, das wäre ein Kinderspiel für sie. Vor allem, wenn sie wütend ist.«
    »Spar dir deine Drohungen«, maulte er, auch wenn ich in seinem Blick deutlich die Angst vor Lahen las. »Wir warten, solange wir können.«
    Garrett amüsierte sich bei diesem Geplänkel köstlich. Offenbar hatte sich der Bursche tatsächlich nur um seiner Unterhaltung willen auf dieses

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