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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Boden.
    »Ich habe nur meine Arbeit erledigt. Rein persönlich hatte ich nichts gegen dich«, beteuerte ich. Zu einem Häuschen am See zu kommen war eben doch weit schwieriger, als es auf den ersten Blick schien.

Kapitel
22
    »Das dürfte reichen«, sagte Lahen, nachdem sie mir einen Verband angelegt hatte.
    »Danke.«
    Über eine Stunde drückten wir uns jetzt bereits auf dem kleinen alten Friedhof herum, der sich unweit des Schweinsplatzes befand. Es war spät am Abend, die Dunkelheit fast hereingebrochen, und niemand störte uns hier. Zudem hielten wir uns inmitten der mit Efeu bewachsenen Gräber versteckt.
    »Ich habe wirklich um dein Leben gefürchtet«, gestand Lahen.
    »Auch ich hatte schon beinahe jede Hoffnung aufgegeben, mein Augenstern. Die Burschen waren mit allen Wassern gewaschen.«
    Ich lächelte, sie jedoch blieb ernst.
    »Das ist mir nicht entgangen«, erwiderte sie und umarmte mich. »Wo haben sie dich geschnappt?«
    »Auf dem Gemüsemarkt. Anscheinend sind sie eigens aus Korunn gekommen, um sich ihre Soren zu verdienen. Stumpf dürfte eine Stinkwut auf mich haben, weil ich nicht zu unserem Treffen erschienen bin.«
    »Was glaubst du, wer uns verraten hat?«
    »Frag mich was Leichteres«, erwiderte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Das kann jeder gewesen sein. Auch irgendein kleines Miststück aus dem Umfeld von Moltz. Erzähl mir lieber, wie es dir gelungen ist, in unserem Rücken aufzutauchen. Ich habe dich gar nicht in dem Gang gesehen.«
    »Weil du keinen Blick auf die Decke geworfen hast«, trumpfte sie auf. »Der Wirt hat da einen Hängeboden eingezogen. Der bot mir ausreichend Platz, um mich dort zu verstecken und diesen sommersprossigen Kerl abzuschießen.«
    »Aber du hast nicht nur den erledigt, sondern auch die Frau«, erwiderte ich. »Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du schon wieder über so viel Kraft verfügst.«
    »Ich habe Blut und Wasser um dich geschwitzt«, gestand sie. »Da habe ich einfach auf sie eingeschlagen. Jetzt bin ich allerdings völlig leer. Dieser Angriff hat mich die ganze Kraft gekostet, die ich in den letzten Tagen angesammelt hatte. Nun muss sie wieder von vorn nachwachsen.«
    »Das ist nicht weiter schlimm«, versicherte ich. »Hauptsache, der Funke lodert überhaupt wieder. Und bei Yokh lassen wir ohnehin die Waffen sprechen.«
    »Er weiß, dass wir in der Stadt sind, da bin ich mir sicher.«
    »Du meinst, wir sollten das Ganze abblasen?«
    Sie dachte kurz nach, schüttelte dann aber den Kopf. »Nein, wir müssen ihn aus dem Weg schaffen, sonst verwandelt sich unser Leben in den reinsten Albtraum. Glaubst du, wir haben mit diesen dreien alle erledigt? Oder müssen wir mit weiteren Gijanen rechnen, die sich mit unserem Kopf ihr Auskommen sichern wollen?«
    »Das waren vier«, sagte ich und erzählte ihr von dem Ye-arre.
    »Der hat nur gekriegt, was er verdient hat«, stellte sie fest. »Was ist, wollen wir aufbrechen? Es ist schon dunkel.«
    »Uns bleiben noch zwei Stunden«, entgegnete ich, um dann vorzuschlagen: »Lass uns lieber noch etwas essen.«
    Wir erreichten den Schweinsplatz, als die Glocken gerade die dritte Stunde der Nacht läuteten. Der Weinkeller befand sich in einem alten, halb verfallenen Haus.
    Kaum näherten wir uns der Tür, da trat ein Mann aus dem Dunkel heraus.
    »Das ist der Dieb«, flüsterte ich meinem Augenstern zu.
    »Und das sind die Gijane«, bemerkte Garrett anstelle einer Begrüßung. »Meinen Glückwunsch, ihr habt ganze Arbeit geleistet.«
    »Was meinst du damit?«, fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits kannte.
    »Ich meine jene vier Toten, die heute gefunden wurden. Die halbe Stadt spricht davon. Irgendjemand hat sich nämlich den Spaß erlaubt, drei Meistermörder und einen freundlichen Ye-arre aus dem Weg zu räumen.«
    »Und was haben wir damit zu tun?«
    »Verkauf mich bitte nicht für dumm! Und auch Moltz nicht. Die Dame dürfte nach dieser Geschichte rasen und toben. Wenn jetzt schon die Aasgeier aus der Hauptstadt in ihr Revier eindringen. Noch dazu, wo sie euch tatsächlich fast einen Kopf kürzer gemacht hätten.«
    »Wollen wir hier eigentlich nur Maulaffen feilhalten?«, fragte Lahen. »Machen wir uns endlich an die Arbeit!«
    »Gut«, erwiderte Garrett lachend. »Aber vorher verlange ich mein Geld.«
    Ich zählte fünf Soren ab und gab sie ihm. Grinsend steckte er die Münzen weg. »Nun stehe ich ganz zu eurer Verfügung.«
    Lahen klopfte kurz an die Tür. Zunächst tat sich gar nichts. Dann

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