Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
Vom Netzwerk:
steckte eine kurze Lanze im Boden. Daneben lag der tote Körper eines Mannes. Eine weitere Leiche fand sich dicht am Waldrand. Am anderen Ende der Lichtung lag Lahen.
    Drei Männer drückten sich um sie herum. Grölend rissen sie ihre Witze, der Tod ihrer beiden Gefährten scherte sie einen Dreck. Einer von ihnen ließ gerade die Hosen runter.
    Das Wurfbeil flirrte durch die Luft – und bohrte sich dem verhinderten Schänder mit einem widerwärtigen Geräusch in den Nacken. Er fuchtelte mit den Armen und ging blutüberströmt zu Boden. Sofort stürzte ich auf die beiden anderen zu.
    Der eine legte die Armbrust an, der andere griff nach dem Schwert. Mich beeindruckten sie damit nicht. Ich bleckte lediglich die Zähne und lief noch schneller. Als der Dreckskerl den Abzug betätigte, hechtete ich zur Seite, sodass der Armbrustbolzen an mir vorbeipfiff, ohne mich zu verletzen. Sobald meine Hände den Boden berührten, rollte ich über den Kopf ab, sprang neben der Lanze wieder auf die Beine, zog sie heraus und schleuderte sie gegen den Schwertträger. Sie bohrte sich ihm in den Bauch, drückte ihn nach hinten und nagelte ihn an einem Baum fest. Der gedungene Mörder heulte vor Schmerz und umklammerte den blutigen Holzschaft mit beiden Händen.
    Der verbliebene Mann legte fieberhaft einen neuen Bolzen, den er sich bis dahin zwischen die Zähne geklemmt hatte, in die Armbrust ein. Bevor er jedoch so weit war, hatte ich ihn erreicht. Daraufhin verfiel er auf die Idee, mir die Armbrust einfach über den Schädel zu ziehen. Ich ließ mich jedoch auf beide Knie fallen, wich damit dem Schlag aus und rammte dem Kerl die geballte Faust unters Knie. Er schrie, verlor das Gleichgewicht und taumelte zu Boden.
    Unverzüglich rollte ich zur Seite – und damit zu der Leiche, in deren Genick mein Wurfbeil steckte. Kaum hatte ich die Waffe herausgezogen, stürzte ich mich erneut auf meinen Gegner, der sich gerade erhob. Mit aller Kraft trat ich ihm vor die Nase. Die brach sofort. Danach spaltete ich ihm mit zwei rasch hintereinander ausgeführten Schlägen den Schädel. Inzwischen hörte auch der Widerling, den ich mit der Lanze aufgespießt hatte, auf, sich zu krümmen und hauchte seine Seele aus.
    Der Spuk war vorüber.
    Ich eilte zu Lahen. Erleichtert stellte ich fest, dass sie noch lebte und lediglich das Bewusstsein verloren hatte. An der linken Schläfe prangte eine gewaltige Beule, ihre Haut war zerkratzt, Blut rann ihr über die Wange.
    Plötzlich pfiff hinter mir ein Armbrustbolzen durch die Luft, und jemand schrie auf. Gleich darauf kroch Bamuth mit seiner Armbrust aus einem Gebüsch hervor. Hinter ihm tauchten Knuth und jener mürrische Milchbart auf, der sich mir nicht vorgestellt hatte.
    »Die haben euch schnell gefunden«, sagte Knuth. »Lass dir das eine Lehre sein.«
    Bei aller Fürsorge, die er mir gegenüber an den Tag legte, ließ er mein Wurfbeil doch keine Sekunde aus den Augen. Auch ich behielt meine alten Kollegen fest im Blick und schielte nur kurz zu dem Mann hinüber, den Bamuth erledigt hatte. Er hatte die ganze Zeit über in einem Versteck gelauert. Als ich mich um Lahen gekümmert hatte, glaubte der Bursche, sein Glück machen und das Kopfgeld mit leichter Hand einstreichen zu können. Tja, zu früh gefreut …
    »Wenn wir nicht in der Nähe gewesen wären, dann …«
    »… dann wäre ich mit dem auch noch fertiggeworden.«
    Unterdessen lud Bamuth seine Armbrust nach und legte sie sich in die Armbeuge. Mir gefiel nicht, wie er mich ansah. Auch er erweckte den Anschein, als wolle er sich schnelles Geld verdienen, wie er da mit einem Blick auf Knuth Zustimmung heischte. Dieser schüttelte jedoch kaum merklich den Kopf. Bamuth zuckte bloß lächelnd die Schultern und schob die Armbrust auf den Rücken, um anschließend in aller Gemütsruhe die Taschen der Toten zu durchstöbern.
    Daraufhin legte sich die allgemeine Anspannung etwas, auch wenn nach wie vor alle darauf achteten, abrupte Bewegungen zu vermeiden. Ich blieb zwischen Lahen und den Männern von Moltz stehen, da ich von ihren friedlichen Absichten keineswegs überzeugt war.
    »Was ist mit ihr?«, wollte Knuth wissen.
    Statt zu antworten, setzte ich bloß eine verächtliche Miene auf. Klar, wär schon gut für sie, wenn Lahen …
    »Wenn wir wollten, wärst du längst tot.«
    Ich verzog herablassend die Lippen und schwieg beharrlich weiter.
    »Lahen braucht Hilfe«, ließ Knuth nicht locker.
    »Wie habt ihr uns gefunden?«
    »Wir sind dir

Weitere Kostenlose Bücher