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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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heiß. Wir dürfen unseren Plan nicht aufgeben und müssen nach Alsgara. Um unsere Rechnung mit Yokh zu begleichen.«
    »Jetzt? Wo ein Krieg heraufzieht?«
    »Kein Gijan lässt sich Geld durch die Finger gehen.« Das wusste Lahen genauso gut wie ich, schließlich kannte sie die Mörder der Gilde genau. »Deshalb wird man uns nicht eher in Frieden lassen, als bis der Auftraggeber beseitigt ist.«
    »Du bist stur wie eine Herde stumpfsinniger Esel«, hielt sie dennoch dagegen. »Das schaffen wir niemals.«
    »Worauf hoffst du eigentlich, Lahen? Auf die Güte Meloths?«, fragte ich. »Hast du noch nicht begriffen, dass sich Schwierigkeiten meistens nicht im Voraus anmelden?«
    Auch wenn sie mich daraufhin am liebsten angebrüllt hätte, riss sie sich zusammen. Unsere gemeinsamen Jahre hatten sie gelehrt, dass ich mich sonst erst echt stur stellen und alles so machen würde, wie ich es für richtig hielt. »Lass uns heute Abend weitersehen, mein Liebster«, sagte sie deshalb nur.
    »Einverstanden«, brummte ich. »Allerdings glaube ich nicht, dass ich es mir bis dahin anders überlegt habe. Wir haben Glück, dass wir am Dorfrand wohnen, sonst hätten sie uns längst diesen Abschaum einquartiert.«
    Dass die Burg der Sechs Türme gefallen und unsere Feinde im Imperium einmarschiert waren, hatte ich übrigens recht gelassen zur Kenntnis genommen. Sicher, anfangs wollte ich es nicht glauben – aber dann hatte ich die Nabatorer mit eigenen Augen gesehen. Sie mussten es also über die Buchsbaumberge geschafft haben, was wiederum hieß, dass sie irgendwie durch die Burg gekommen waren – und die Garnison dürfte ihnen kaum aus purer Herzensgüte die Tore geöffnet haben.
    Im Grunde war mir jedoch völlig einerlei, wer im Land das Sagen hatte, ob nun der Imperator oder die Verdammten. Für mich lief das aufs Selbe hinaus, jedenfalls so lange, wie sie mich und meinen Augenstern in Ruhe ließen. Alles andere sollten die unter sich ausmachen. Ich wäre bestimmt nicht so töricht, mir für die ehrgeizigen Pläne der einen oder anderen Seite die Nase blutig schlagen zu lassen. Solche Helden nutzten niemandem etwas, es sei denn vielleicht jenen Märchenerzählern, die aus dem unbedachten Verhalten eines Toten eine zuckersüße Legende schmiedeten.
    »Übrigens, wenn man vom Abschaum spricht …«, bemerkte Lahen mit einem Blick zum Fenster hinaus.
    Die vier Männer von Moltz kamen aufs Haus zugestapft.
    Lahen verengte die Augen zu gefährlichen Schlitzen. »Werfen wir sie gleich wieder raus?«
    »Nein«, antwortete ich. »Hören wir erst mal, was sie zu uns geführt hat.«
    Bamuth und Gnuzz bauten sich am Tor auf, während Knuth und Shen weiter zur Vortreppe stiefelten. Wir gingen ihnen entgegen.
    Als Knuth uns erblickte, fragte er sofort: »Wie geht es dir, Lahen?«
    »Seit wann bist du so um deine Mitmenschen besorgt?«
    »Seit Moltz mich gebeten hat, euch unversehrt nach Alsgara zu bringen. Eure Gesundheit sichert also meinen Lebensunterhalt.«
    »Eine ehrliche Antwort«, entgegnete sie. »Hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
    »Wir müssen mit euch reden«, wechselte Knuth das Thema. »Die Nabatorer haben die Schenke mit Beschlag belegt, und zwar mindestens für immer und ewig. Folglich haben sie uns aufgefordert, uns zu trollen, solange wir noch beide Beine haben.«
    »Diese Güte überrascht mich. Wir anstelle der Nabatorer hätten mit Sicherheit jeden Feind aufgeknüpft. Vor allem wenn er so verschlagen aussieht wie ihr.«
    »Meloth war uns eben gnädig. Allerdings haben wir es auch nicht darauf ankommen lassen und sind sofort verschwunden. Ihr Hauptmann ist nämlich trotz seiner Jugend schon ein ausgemachter Schweinekerl.«
    »Diese Bastarde haben uns sogar die Pferde abgenommen!«, knurrte Bamuth.
    »Und was wollt ihr jetzt von uns?«, fragte ich und fing an, mit meinem Wurfbeil herumzuspielen. »Wir werden euch eure Pferde nicht zurückholen.«
    »Können wir fürs Erste bei euch bleiben?«
    Lahen und ich sahen uns an.
    »Ich traue ihnen nicht.«
    »
Ich auch nicht, Ness. Aber sie könnten uns nützlich sein, wenn wir von hier verschwinden.«
    »Ohne sie wäre das aber wesentlich einfacher. Dann bräuchten wir nämlich keine Augen im Hinterkopf.«
    »Nein, andersrum: Mit ihnen kommen wir leichter aus dem Dorf raus. Danach finden wir schon einen Weg, sie wieder loszuwerden.«
    Lahen war nun mal eine praktisch denkende Frau.
    »Das könnte aber eine endgültige Trennung werden. Oder wir finden uns von vornherein damit ab,

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