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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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sie am Hals zu haben. Bist du sicher, dass du mit denen fertigwerden würdest, mein Augenstern?«
    »Ja.«
    »Gut, dann machen wir es, wie du gesagt hast. Aber erst versuchen wir, ohne sie von hier wegzukommen.«
Dann richtete ich meinen Blick wieder auf die ungebetenen Gäste. »Ihr habt keine Waffen dabei.«
    »Die mussten wir abgeben. Bamuth hat sogar Prügel bezogen, weil er seine Armbrust an ihnen vorbeischmuggeln wollte.«
    »Gut. Ihr könnt bei uns bleiben. Eine Hälfte des Hauses steht zu eurer freien Verfügung. Ich hoffe, ihr macht uns keine Schwierigkeiten.«
    In die letzten Worte legte ich einen bedrohlichen Unterton.
    »Bestimmt nicht«, versicherte Knuth. »Willst du noch lange hierbleiben?«
    »Darüber denke ich gerade nach.«
    »Dann beziehe auch folgende kleine Episode in deine Überlegung mit ein: Heute hat eine Nabatorer Patrouille zwei Reiter kontrolliert, die aus Richtung Alsgara kamen und ins Dorf wollten. Wie ich gehört habe, hat dieses Pärchen verzweifelten Widerstand geleistet, sodass den armen Nabatorern gar nichts anderes übrig blieb, als sie zu erschießen. Vorher haben die beiden Fremden aber noch vier Soldaten kaltgemacht. Die verstanden ihr Handwerk also.«
    »Willst du damit andeuten, die hätten es eigentlich auf uns abgesehen gehabt?«
    »In der letzten Zeit scheint Hundsgras das Gesindel nur so anzuziehen. Wir sollten also besser alle von hier verschwinden. Selbst den Nabatorern schlüpft früher oder später mal jemand durchs Netz. Oder sie halten ihn für einen Dorfbewohner.«
    »Gut, wir werden auch darüber nachdenken.«
    »Tut das. Wir bleiben jedenfalls nur noch zwei Tage hier, dann brechen wir nach Alsgara auf.«
    »Was wird dann aus eurem Lebensunterhalt?«, fragte Lahen spöttisch. »Den wollt ihr doch nicht allen Ernstes hier zurücklassen?«
    »Niemand von uns rümpft die Nase über ein paar Soren, aber uns allen ist unser Leben lieb. Außerdem vergeht mir mit den Nabatorern vor der Tür der Appetit. Sollten auch noch unsere Truppen anrücken, bricht hier ein Gemetzel los. Und dann kommt niemand mehr mit heiler Haut aus diesem Kaff raus.«
    »Warten wir’s ab«, antwortete Lahen. »Mit dem Essen dauert es im Übrigen noch eine Weile. Aber wenn ihr schon mal da seid, könnt ihr euch nützlich machen und das Wasserfass an der Scheune nachfüllen.«
    »Hab ich etwa angeheuert, Hausarbeiten zu verrichten?«, empörte sich Gnuzz.
    »Betrachte es als Mietzins. Und wo wir gerade dabei sind: Gib mir dein Messer!«
    »Welches Messer?«, fragte er zurück.
    »Mir machst du nicht weis, dass die Nabatorer es dir abgenommen haben«, sagte Lahen grinsend. »Außerdem gelten in diesem Haus meine Regeln. Und die lauten: Kein Messer im Ärmel.«
    Daraufhin wollte Gnuzz zwar einen Streit anfangen, doch Knuth brummte nur etwas, worauf der Iltis ihm einen unzufriedenen Blick zuwarf, dem unausgesprochenen Befehl jedoch Folge leistete. Er zog seine geliebte Waffe unter der Jacke hervor und warf sie mir vor die Füße.
    »Du bekommst es wieder, wenn du abziehst«, sagte ich, als ich das Messer aufhob. »Und vergiss das Wasser nicht! Wer arbeitet, kriegt auch was zu essen.«
    Im Unterschied zu allen anderen hielt Pork das Auftauchen der Nabatorer für ein erstklassiges und fürchterlich spannendes Spektakel. Bisher hatte der Dorftrottel noch nie derart viele bewaffnete Männer auf einem Haufen gesehen.
    Und die Hälfte von ihnen, das mussten doch einfach Ritter sein. Jawoll. Gehenkte hatte er früher übrigens auch noch nie gesehen. Und der Anblick hatte sich nun wirklich gelohnt. Zuck – und schon fingen die Männer komisch an zu zappeln und zu röcheln! Außerdem fielen ihnen die Zungen aus dem Mund und verfärbten sich blau. Genau wie Brombeeren. Pork liebte Brombeeren. Die waren süß. Nur die Dornen waren blöd. Die taten weh. Er sollte Meloth bitten, alle Dornen von den Sträuchern zu verdammen, damit man die leckeren Beeren nach Herzenslust naschen konnte.
    Was aber noch viel erstaunlicher war: Diese Gehenkten, genauer ein Soldat, hatte sich in die Hosen gepisst, als er schon tot war. Bestimmt weil er Angst hatte, zu Meloth in die Glücklichen Gärten zu gehen. So ein Dummkopf. Jawoll.
    Der Dachdecker tat ihm natürlich leid, der hatte ihm, Pork, nie was getan. Obwohl: nein, genau das hatte er verdient. Einmal hatte Pork ihn nämlich gebeten, ihm Geld für ein Schwert zu leihen, damit er Mädchen beschützen kann. Da hatte ihn der Kerl einfach weggejagt. Also sollte er jetzt ruhig

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