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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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Einsamkeit.
    Bernd wusste, dass er seinem zukünftigen Schwiegervater mit der immer gleichlautenden Frage auf die Nerven ging. Er stand am Zeitungskiosk und sprach ungeduldig in sein Headset. »Hast du immer noch nichts von Selma gehört, Evert?«
    Er bezahlte die Zeitung, während er der Antwort seines zukünftigen Schwiegervaters lauschte.
    »Wie oft denn noch, Bernd? Sie will auf ihrem Segeltörn ungestört bleiben.«
    »Kennst du denn ihre Route?«, ließ Bernd nicht locker. »Ich könnte mich auf einer der Schäreninseln mit ihr treffen.« Sofort vernahm er Everts Lachen an seinem Ohr.
    »Ich kenne Selmas Route nicht, aber wenn es so wäre, würde ich sie dir auch nicht verraten. Selma kann sehr nachtragend sein. Du wirst die paar Tage bis zu ihrer Rückkehr also noch abwarten müssen.«
    Unzufrieden setzte Bernd sich auf eine Bank und blätterte zerstreut in der Zeitung. Das war doch unglaublich! Sie würden in Kürze heiraten, und seine zukünftige Frau ließ ihn mit der gesamten Vorbereitung alleine! Er stutzte, als sein Blick auf ein Foto fiel.
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte er, während er die Bildunterschrift las.
    Lucia, Greta und Ulla verwöhnen die Besucher mit ihren köstlichen Torten beim Mittsommerfest in Sandbergen.
    Bernd starrte wie gebannt auf das Foto. »Lucia?«, murmelte er. »Sandbergen?«
    Er sah auf, sein Blick glitt ins Leere. Als er ihn erneut auf das Foto lenkte, hatte Bernd Martedal einen Entschluss gefasst. Er hatte keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hatte, aber er würde es herausfinden. Heute noch!
    Bernd machte auf der Stelle kehrt, um seinen Wagen zu holen. Von der Schönheit Stockholms, das im Licht der Sonne glänzte, nahm er nichts wahr. Auch an den Termin, den er später gemeinsam mit Evert wahrnehmen wollte, dachte er nicht mehr.
    Er hatte den Ortsnamen noch nie gehört und in sein Navigationsgerät eingegeben. Nun folgte er der mechanischen Stimme, die ihn in südlicher Richtung aus Stockholm hinausleitete. Sandbergen lag direkt an der Ostsee. Die Straße wand sich durch die blühende Sommerlandschaft. Vor den roten Häusern, die er zwischen Wiesen und Feldern und lichten Birkenhainen passierte, wuchsen bunte Blumen.
    Bernd fuhr viel zu schnell. Er drosselte die Geschwindigkeit ein wenig, als sein Handy klingelte. Über das Headset meldete er sich.
    »Tut mir leid, Evert«, sagte er schuldbewusst, als Evert ihn an den verpassten Termin erinnerte, und erklärte seinem Schwiegervater, wohin er unterwegs war.
    »Bist du dir ganz sicher?«, hörte er ihn mit fassungsloser Stimme fragen, nachdem Bernd ihm von dem Foto in der Zeitung erzählt hatte.
    »Das ist sie ganz sicher, Evert«, erwiderte er. »Ich kläre das vor Ort und bringe sie nach Stockholm zurück.«
    Er konnte die erstaunte Miene seines zukünftigen Schwiegervaters durch den Hörer förmlich sehen. »Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir zusammen nach Sandbergen gefahren wären«, meinte er.
    »Ich schaffe das schon«, versicherte Bernd. Was auch immer es war, er würde das Problem lösen. »Mach dir keine Sorgen, bald ist sie wieder da.«
    »In Ordnung«, war alles, was Evert daraufhin noch hervorbrachte. Bernd war sich sicher, dass Evert jetzt einen Blick in die Zeitung werfen und feststellen würde, dass er recht hatte.
    Er war froh, als er in Sandbergen ankam. Der Berg an Fragen wuchs, während seine Gefühle gleichzeitig zwischen Wiedersehensfreude und Ärger schwankten.
    Er musste nicht lange fragen, wo er Lucia finden konnte. Jeder hier schien sie zu kennen, die Passanten wiesen ihm bereitwillig den Weg zur Bäckerei.
    Nachdem er seinen Wagen geparkt hatte, überquerte er langsam den Platz, die Zeitung mit dem Bericht über das Mittsommerfest in der Hand.
    Die Tür zur Bäckerei stand weit offen. An Tischen und Stühlen vor dem Eingang saßen Besucher, die sich Kaffee und Torte servieren ließen.
    Eine junge Frau kam aus der Bäckerei. Auf dem Tablett in ihren Händen standen zwei Teller mit Tortenstücken.
    Bernd lief das Wasser im Mund zusammen. Er hatte zum Frühstück nur zwei Tassen Kaffee getrunken und bisher noch nichts gegessen. Er ignorierte jedoch seinen knurrenden Magen und fing die Bedienung ab, nachdem sie fertig serviert hatte.
    »Hej«, grüßte er. »Ich suche Selma Alander.«
    »Wen?«, gab die junge Frau verwundert zurück.
    »Ich meine Lucia«, sagte Bernd hastig und faltete die Zeitung auseinander. Er tippte auf das Foto. »Ich suche diese Bäckerin.«
    Die Augen der

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