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Windbruch

Windbruch

Titel: Windbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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Zwischenzeit ... oh, ich bringe ihn um, ich ...!“
    „Ich verstehe ja ihren Unmut,
Herr Coordes, aber das werden Sie ganz sicher nicht tun“, sagte Kommissar
Büttner gedehnt und sah ihn finster an.
    „Dann stehen Sie hier nicht herum
wie das Michelinmännchen, sondern unternehmen Sie endlich was!“, brüllte Keno
ihn an. „Es geht hier um meine Schwester, verstehen Sie, um meine Schwester,
verdammt! Und wenn sie nicht sofort ihre Leute in Bewegung setzen, um dieses
Arschloch ...“
    „Halt die Klappe, Keno“, fauchte
Franziska, „es nützt niemandem etwas, wenn du hier so ausrastest. Herr
Büttner“, wandte sie sich dann an den Polizisten, „es wäre wirklich ganz gut,
wenn ...“
    „Was, bitte schön, ist denn hier
los!?“, wurde sie von einer unfreundlichen Stimme unterbrochen. Hayo Rhein
stand mit einem missmutigen Gesichtsausdruck in der Tür des Büros und sah von
einem zum anderen. „Sie“, platzte er dann heraus und zeigte mit spitzem Finger
auf Maarten und Franziska, „Sie haben hier nichts zu suchen! Verlassen Sie
sofort das Gebäude, sonst ...!“
    „... rufen Sie die Polizei?“,
vollendete Büttner mit süffisanter Stimme seinen Satz.
    Rhein stutzte, fasste sich aber
schnell wieder und sagte mit zittriger Stimme: „Wagen Sie es ja nicht, in
diesem Ton mit mir zu sprechen, Büttner, sonst hat das Konsequenzen. Ich bin
eng mit dem Innenminister ...“
    „... befreundet, ja, ich weiß.
Sparen Sie sich die Leier, Rhein, und sagen Sie uns lieber, wo wir Ihren
Mitarbeiter Georg Hufschmidt finden.“
    „Hufschmidt, diese Ratte?“
Plötzlich schlich sich ein dämonisches Grinsen auf Rheins Gesicht, und seine
Wut schien von einem Moment auf den anderen wie verraucht. „Der wird gerade von
den Wirtschaftsprüfern durch die Mangel gedreht.“
    „Wo“, schrie Keno, sprang auf
Rhein zu und packte ihn am Revers seines teuren Anzugs, „wo ist dieses
Schwein?“
    „Herr Coordes, bitte“, sagte
Büttner ruhig, „machen Sie sich doch an dem nicht die Finger schmutzig.“ Er
schnitt Rhein, als dieser empört nach Luft schnappte und zu einer Erwiderung
ansetzte, mit einer Bewegung seines Armes das Wort ab und fügte hinzu: „Also,
Herr Vorstand, wir möchten mit Herrn Hufschmidt sprechen und zwar unverzüglich.“
    „Erst, wenn Sie ihren Kampfhund
hier zurückpfeifen!“, zischte Rhein und stieß Keno von sich, der immer noch an
seinem Jackett hing.
    Franziska zog Keno am Ärmel, und
der ließ mit einem Schnauben von seinem Gegenüber ab.
    „Na, geht doch“, sagte Rhein
spröde und zupfte an den Aufschlägen seines Zweireihers herum. „Hufschmidt ist
im kleinen Besprechungsraum, aber es wäre ganz gut, wenn Sie ihn jetzt nicht
störten, weil ...“
    Doch noch ehe er zu Ende
gesprochen hatte, waren Maarten und Franziska schon zur Tür hinaus und
hechteten, dicht gefolgt von Keno, auf besagten Raum zu. Büttner rief ihnen
hinterher, sie sollten warten, aber sie ließen sich nicht aufhalten. Laut
schnaufend rissen sie die Tür auf und - schauten in drei verdutzte Gesichter.
Von Hufschmidt keine Spur.
    „Wo ist er“, presste Maarten
hervor, „wo ist Hufschmidt?“
    „Vielleicht könnten Sie sich
erstmal vorstellen“, flötete eine Dame im Kostüm, „hier geht es ja wirklich zu
...“
    „Haben Sie nicht verstanden“,
brüllte Keno sie im nächsten Moment so laut nieder, dass sie zusammenzuckte,
„wir wollen wissen, wo dieser Hurensohn ...!“
    „Coordes!“, kam es da wie
Gewehrfeuer von hinten, halten Sie die Klappe! Ich bin Hauptkommissar Büttner“,
wandte er sich den Wirtschaftsprüfern zu. „Sagen Sie uns bitte sofort, wohin
Hufschmidt gegangen ist.“
    „Er ist ... einfach zur Tür
raus“, stammelte die Frau, und auf ihrem blassen Gesicht zeichneten sich nun
hektische rote Flecken ab.
    „Wo wollte er hin?“, fragte
Hasenkrug.
    „A-auf die Toilette, g-glaube
ich.“ Die Frau schien mit der Situation nun völlig überfordert.
    Wieder rannten Maarten und
Franziska wie gehetzt los, wieder folgte Keno ihnen auf dem Fuß. Mit Schwung
stieß Maarten alle Türen in dem WC-Raum auf. „Nichts. Scheiße!“, rief er und
trat mit voller Wucht gegen eine der Türen, die daraufhin mehrmals an die Wand
und wieder zurück schlug.
    „Sofort zur Fahndung
ausschreiben!“, blaffte Büttner seinem Assistenten zu. „Und wir fahren jetzt zu
ihm nach Hause. Hasenkrug, ich brauche die Adresse, sofort!“
    „Was wollen Sie denn von meinem
Mann?“, fragte Frau Hufschmidt, als sie wenig später

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