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Windkämpfer

Windkämpfer

Titel: Windkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Redick
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gehen, ja, gehen!«
    Stille trat ein, dann sagte Isiq: »Wir stechen morgen früh in See und überqueren die Meerenge. Drüben werden wir uns vor Prinz Falmurqat und seiner Familie tief verneigen, uns für das unbedachte Eheversprechen entschuldigen und schwören, dass wir sie nicht kränken wollen, wenn wir es nun brechen. Pathkendle, du wirst neben mir stehen und übersetzen.«
    »Exzellenz!«, sagte Chadfallow. »Sie glauben doch wohl nicht an diese Behauptungen!«
    »Über Schaggats und Zauberer, die von den Toten auferstanden sein sollen? Natürlich nicht.«
    »Dann muss die Hochzeit stattfinden.«
    »Ein Zeitalter des Friedens darf nicht mit einem Plan beginnen, der mit Verrat besudelt ist«, sagte Isiq, »und auch nicht mit dem Opfer einer unschuldigen Seele. Keine Widerrede, Doktor! Der Kaiser mag mich verurteilen, wenn er es wagt. Aber von diesem Augenblick an gilt mein Schwur: Über Tascha Isiqs Leben bestimmt nur sie allein und niemand sonst.«

33
     
    A US DEM GEHEIMEN T AGEBUCH DES Q UARTIERMEISTERS G. S TARLING F IFFENGURT
     
    Freitag, 6. Teala. Der schrecklichste Tag meines Lebens. Hat denn die ganze Welt den Verstand verloren? Nein. Es geht schon seit langem so; ich hatte nur nicht die Augen, um es zu sehen.
    Schlief vergangene Nacht ein, während ich noch rasch notierte, was sich an der Tafel des Statthalters ereignet hatte. Erschreckend genug, besonders der Anschlag auf das Leben von Lady Oggosk & die abstrusen Vorwürfe, die Pathkendle & Lady Tascha am Ende in den Saal riefen. Aber das war noch gar nichts.
    Wie Mr. Hercól vorhergesagt hatte, erhielten die verbliebenen fünf ›Ehrengardisten‹ von Botschafter Isiq – alles Otts Männer – irgendein Zeichen von ihrem Meister & flüchteten noch vor unserer Rückkehr vom Schiff. Wir teilten es dem Palast mit & beließen es dabei. Bei Sonnenaufgang verließen wir Ormael und machten bei steifem Ostwind acht Knoten.
    Keine Meile vor Ormaelport holte uns jedoch eine Schaluppe ein. An ihrem Fockmast flatterten zwei rote Wimpel – das verhieß nichts Gutes. Wir drehten bei & wenige Minuten später lag das Schiffchen längsseits.
    Die Nachrichten waren erschreckend: Der ganze Palast des Statthalters war vom Faselfieber befallen! Fünfzig Gardisten, Diener, Köche, Gärtner – & natürlich der Statthalter, seine Frau & acht Kinder. Alle plapperten unaufhörlich & hatten Schaum vor dem Mund. Der Palast wurde von der Außenwelt abgeriegelt – niemand durfte ihn mehr betreten oder verlassen. Aber es kam noch schlimmer. Lady Syrarys – tot! Vom Fieber verwirrt oder vor Reue über ihre bösen Taten von Sinnen, hatte sie sich vom Turm ihres Gefängnisses ins Meer gestürzt. Die Leiche wurde noch nicht gefunden; offenbar war sie in Ketten & wurde von den Eisen in die Tiefe gezogen. Fräulein Tascha & ihr Vater weinen noch immer, obwohl die Frau sie verraten hatte. Die Liebe kann so gnadenlos sein.
    Aber das Fieber wird doch wohl nicht auch noch die Chathrand bedrohen? Immerhin speisten wir Abend für Abend im Palast. Doktor Chadfallow bestürmte den Kapitän der Schaluppe mit Fragen & musste sich alsbald überzeugen lassen: Es war das Faselfieber, kein Zweifel möglich. Dann kam die einzig gute Nachricht dieses Tages. Er drehte sich zu uns um und sagte, wir hätten nichts zu befürchten. »Wenn das Faselfieber zuschlägt, dann tut es das sofort«, sagte er. »Keiner von uns hat sich angesteckt.«
    Er lehnte es ab, nach Ormael zurückzukehren, erteilte aber strikte Anweisungen zur Behandlung der Kranken. »Zwei Wochen lang Hirsebrei und Backpflaumen! Nichts sonst! Und man soll mir nach Simja melden, wie es den Kranken geht!«
    Tief erschüttert nahmen wir wieder Fahrt auf. Wir wurden nicht krank – den Göttern sei Dank, der Doktor hatte Recht. Aber ich behaupte, das Schiff hat sich seit Ormael verändert. Zum ersten Mal wird von einer Prügelei zwischen den Jungen von Plapp’s Pier & Burnscove berichtet. Kein großer Kampf, aber für die Zukunft könnte es kaum ein schlimmeres Vorzeichen geben. In Etherhorde haben die beiden Banden noch nie einen Waffenstillstand gebrochen, ohne dass es früher oder später zum offenen Krieg gekommen wäre.
    Die Passagiere der Ersten Klasse haben sich trotz der Aussage des Doktors aus Angst vor dem Fieber hinter der Geldpforte verschanzt. Und die plötzliche Rückkehr der einstigen Teerjungen Pathkendle & Undrabust hat auf allen Decks die Gerüchtemühlen in Gang gesetzt.
    Es ist kein Geheimnis, dass die beiden & Lady

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