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Windkämpfer

Windkämpfer

Titel: Windkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Redick
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dich bitte.«
    »Aber ich kann nicht zaubern.«
    »Hör auf, es abzustreiten«, bat Jervik. »Was ist mit deinen Gesprächen mit diesem Nerz-Magier? Diesem Ramachni? Ja, ich weiß Bescheid!« Er war plötzlich verlegen geworden. »Es gibt überall Sprechröhren auf diesem Schiff. Und die kann man auch benützen, um Leute zu belauschen. Swellows hat mir den Befehl dazu gegeben.«
    Ich wette, du hast dich freiwillig gemeldet, dachte Pazel. Aber Leugnen hatte jetzt tatsächlich keinen Zweck mehr. »Von Ramachni habe ich ein paar Dinge erfahren, das ist richtig. Und sie könnten uns sogar helfen, wenn du nur …«
    Jervik krallte sich mit den Fingern an ihm fest. »Tu es. Jetzt gleich! Wünsche den Fluch weg!«
    »Lass mich los«, verlangte Pazel. Seine Stimme war scharf geworden. »Sonst ist es zu spät.«
    Aber Jervik war so verängstigt, dass er nicht auf ihn hörte. Seine tyrannische Natur brach sich Bahn. Er packte Pazel an den Armen und schüttelte ihn. »Wünsch ihn weg! Du bist der Einzige, der es kann!«
    Muss ich mich jetzt mit diesem Schwachkopf auch noch prügeln?, dachte Pazel. Gleichzeitig spürte er die gewaltige Kraft in Jerviks Armen und wusste, dass er nicht gewinnen konnte.
    Doch plötzlich schrie der große Teerjunge vor Schmerz auf. Sein Bein zuckte zur Seite, und ein kleines schwarzes Ding prallte mit dumpfem Schlag gegen die offene Lukenklappe und stürzte besinnungslos durch die Öffnung.
    »Sie hat mich gebissen!«, heulte Jervik, ließ Pazel los und fasste sich an den Knöchel. »Verdammtes greimiges Rattenvieh!«
    Feltrup!
    Jervik lief Blut über die Finger. Pazel stürzte sich Hals über Kopf die Leitertreppe hinab. Er fürchtete das Schlimmste. Da lag die Ratte mit dem Stummelschwanz, sie konnte kaum den Kopf heben. War das nur Jerviks Blut? Pazel hatte keine Zeit, sich zu vergewissern. Er hob das Tier auf und rannte zu Taschas Kajüte. Männer starrten ihn an. Andere Teerjungen liefen mit Schießpulver und Kanonenkugeln durch das Schiff. Er trug eine Ratte in den Händen.
    Tascha wartete in der Tür. »Feltrup!«, rief sie. »Was ist mit dir geschehen?«
    »Gnädiges Fräulein …«, quiekte die Ratte.
    »Still«, sagte Pazel. »Ruh dich aus! Du bist schon ein Held.«
    Sie legten Feltrup auf Taschas Kissen. Er atmete flach und blinzelte, als wollten seine Augen sich nicht scharf stellen.
    »Lasst mich«, sagte er. »Tut das, wozu ihr hergekommen seid.«
    Während Pazel versuchte, Feltrup in eine bequemere Stellung zu bringen, trat Tascha zu ihrer Uhr und drehte die Zeiger immer und immer wieder. »Wenn er nicht in seinem Observatorium ist, sind wir erledigt«, sagte sie.
    »Mach schnell«, drängte Pazel.
    Als die Uhr auf neun Minuten nach sieben stand, hielt sie inne. »Jetzt müssen wir drei Minuten warten«, sagte sie. »Es geht nicht anders.«
    Es wurden die längsten drei Minuten in Pazels ganzem Leben.
    Über ihnen schrie Uskins: »Feuer! Feuer!« Aber keine Kanone war zu hören, der Wasserunhold peitschte immer noch auf die Stückpforten ein. Plötzlich drückte Tascha zärtlich seine Hand. Pazel erwiderte den Druck, doch dabei wurde es ihm unangenehm eng in der Brust.
    Als der Minutenzeiger zum dritten Mal vorrückte, beugte Tascha sich vor und flüsterte: »Ramachni!« Es klickte, und die Uhr sprang auf.
    Ein schwarzes Fellknäuel wirbelte durch die Luft. Ramachni war auf Taschas Bett gesprungen, bevor sie ihn noch richtig gesehen hatten. Behutsam fuhr der Nerz mit der Zunge über die Stirn der schwarzen Ratte. Feltrup stieß einen pfeifenden Seufzer aus.
    »Jetzt wird er schlafen«, sagte Ramachni. »Aber wir müssen uns sputen.«
    »Du hast gewusst, dass wir kommen?«
    »Oh nein, liebes Kind! Aber ich hatte es sehr gehofft. Ich warte seit Tagen an meinem Schreibtisch. Und ich habe gewisse Mittel mitgebracht, damit wir mehr tun können, als nur abzuwarten. Bitte hört mir genau zu. Keiner von euch hat jemals einer größeren Bedrohung gegenübergestanden als der, die soeben versucht, an Bord dieses Schiffes zu gelangen. Wenn wir unsere Kräfte nicht bündeln, werden wir hinweggefegt.«
    Tascha legte ihren Schal über die Uhr. »Unter der Plane versteckt sich Arunis, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Kannst du ihn schlagen?«, fragte Pazel.
    »Nicht in dieser Welt, denn hier bin ich nur ein Schatten meiner selbst«, sagte Ramachni. »Aber wir können ihn schlagen. Tascha, du wirst viel Mut und Selbstbeherrschung aufbringen müssen. Pazel, du wirst nur eine einzige Gelegenheit haben, ein

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