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Windkämpfer

Windkämpfer

Titel: Windkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Redick
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trotzdem in seiner Nähe, Junge. Noch sind wir nicht geschlagen.«
    »Er wird Tascha ermorden!«, rief Pazel. »Und wenn ich in diesen Kreis trete, tötet er auch mich. Wie soll ich da in seiner Nähe bleiben?«
    Aber Taliktrum antwortete nicht mehr, und als Pazel doch einen Blick zum Großsegel riskierte, war er verschwunden.
    Die umstehenden Matrosen musterten ihn ängstlich und aufgebracht zugleich. Dieser Unglücksrabe von einem Teerjungen plapperte wieder sein Hexenkauderwelsch. Nur Druffle schob sich an ihn heran und fasste ihn am Arm.
    »Er hat mich gerettet«, sagte er staunend, als könnte er es immer noch nicht fassen. »Eine tholjassanische Pfeilspitze steckte sechs Zoll tief in meinem Rücken. Er hat den Arm in die Wunde gesteckt und das Ding herausgeholt. Ein Kriechling. Ein Kriechling hat mir das Leben gerettet.«
    Ein Seufzen ging durch die Menge. Die Beine des Wolfs hatten nachgegeben, jetzt lag der Körper in einer Pfütze aus flüssigem Eisen, und der Schmelztiegel war halb voll.
    »Taliktrum«, flüsterte Pazel. »Sie haben ihn zurückgebracht.«
    Druffle nickte. »Ihn und seine Schwester. Unter meinen Kleidern.«
    »Diadrelu!«
    »Ja, Lady Diadrelu. Nachdem mich Arunis aus dem kleinen Boot gestoßen hatte, hielten sie meinen Kopf so lange über Wasser, bis dein Freund bei mir war. Es sind die großartigsten Wesen, die mir jemals begegnet sind.«
    »Wo ist sie?«
    Aber Druffle antwortete nicht. Tascha und Neeps traten zu Pazel. Tascha hatte feuchte Augen. Sie sah aus, als wollte sie sich von der Welt verabschieden.
    »Pazel«, sagte Neeps, »Arunis will den Wolf zerstören!«
    »Ja«, sagte Pazel, ohne Druffle aus den Augen zu lassen.
    »Wozu? Nachdem er uns fast umgebracht hätte, um das Ding zu finden.«
    »Es geht ihm nicht um den Wolf«, krächzte Tascha.
    Die beiden Jungen sahen sie an. Sie waren sprachlos.
    »Ich habe im Polylex nachgelesen«, flüsterte sie. »Für die Mizzis sind Wölfe nicht böse. Sie sind ein Symbol für Weisheit und Kraft. Sie halten zusammen, schützen sich gegenseitig, kümmern sich um das Rudel. In den Legenden der Mzithrini warnen die Wölfe die Menschen vor Gefahr. Begreift ihr denn nicht? Dieser Wolf ist selbst keine Waffe – er ist nur ein Versteck. Arunis hat es auf etwas abgesehen, das er in sich trägt.«
    »Tascha«, sagte Pazel. »Ich werde nicht zulassen, dass er dich tötet.«
    Zu seiner Verblüffung umarmte sie ihn stürmisch. Er wollte sich lösen – wer wusste schon, was Arunis als Vorwand für eine Strafe betrachtete –, aber sie war stärker und gab ihn nicht frei. Dann spürte er plötzlich eine Bewegung an seiner Brust. Nach Taliktrums empörter Warnung hütete er sich, nach unten zu schauen, aber auch aus dem Augenwinkel sah er genug. Soeben kletterte Diadrelu aus Taschas Hemd und schlüpfte unter das seine.
    »Du musst die Umarmung erwidern, Dummkopf!«, schalt die Ixchel-Frau. »Der Zauberer sieht euch zu.«
    Pazel gehorchte. Aber Dri war noch nicht zufrieden. »Bei den Neun Feurigen Höllen, Arunis starrt euch an! Tascha, du warst doch in der Lorg-Schule! Kannst du ihm denn keine Liebe vorspielen?«
    »Vorspielen?«, fragte Pazel.
    »Du hast es nötig«, sagte Neeps.
    Tascha küsste Pazel auf den Mund.
    Noch nie war ein Gefühl nur halb so peinlich und nur halb so faszinierend für ihn gewesen. Aber es dauerte nur einen Moment. Dann folgte der Schmerz – ein jäher, brennender Schmerz unter seinem Schlüsselbein. Pazel stockte der Atem. Sein erster Gedanke war, Dri hätte ihm einen Messerstich versetzt. Aber sie war nicht einmal in der Nähe der Stelle. Nein, es war Klyst. Ihre Zaubermuschel loderte unter seiner Haut; was da brannte, war die Eifersucht des Murten-Mädchens. Er riss den Kopf zurück.
    »Hör auf«, sagte er.
    Tascha ließ die Arme sinken. Jetzt war auch sie in heller Wut. »Es war doch nicht meine Idee!«, fuhr sie ihn an.
    Der Schmerz verschwand. Hinter ihnen keckerte Arunis. »Natürlich nicht!«, sagte er. »Es war die Idee deiner Lehrer – oder vielleicht auch die deines Vaters. Schanzt ihr einen Teerjungen als Liebsten zu – noch dazu einen aus einer rückständigen Rasse. Soll sie sich doch in Schande bringen. Vielleicht wollen die Mizzis ja nicht, dass einer ihrer Prinzen ein Flittchen heiratet.«
    »Hüte deine Zunge, Schlange!«, rief Eberzam Isiq.
    »Befehlen Sie das besser Ihrer Tochter«, höhnte Arunis. »Aber es wird nichts ändern. Morgen findet ihre Hochzeit statt.«
    »Tascha …«, stammelte Pazel.
    Sie

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