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Windkämpfer

Windkämpfer

Titel: Windkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Redick
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sie retten? Er blickte zu Ramachni auf, der wieder auf Hercóls Schulter saß. Du wirst nur eine einzige Gelegenheit haben.
    Ein Platschen war zu hören, alle Augen richteten sich nach vorn. Da stand Chadfallow, das Gesicht verzerrt vor Wut oder Verzweiflung. Er hatte soeben die Bordleiter über die Seite der Chathrand hinabgelassen.
    Sofort drehte Arunis sein Boot so, dass es zur Leiter schaute. Zugleich war von Tascha ein unheimliches Stöhnen zu hören. Sie atmete wieder! Pazel zerrte am Halsband: immer noch unerträglich eng. Es hatte sich nur so weit gelockert, dass sie am Leben blieb.
    Unter dem Schmerz loderte mörderischer Zorn aus ihren Augen. Stumm formten ihre Lippen einen Namen: Syrarys.
    Arunis kletterte überraschend flink die Leiter herauf. Seinen Hund hielt er auf dem Arm. Niemand versuchte, ihn aufzuhalten. Er erreichte das Deck, schwang sich über die Reling und ließ den Hund hinunterspringen. Lächelnd streckte er Chadfallow die Hand entgegen. Aber der Arzt wich der Berührung aus und trat zurück.
    »Sie wollen meine Freundschaft nicht?«, gluckste Arunis. »Macht nichts, ich baue nicht auf Ihre Liebe, sondern auf Ihre Klugheit. Und Sie haben klug entschieden, Doktor. Lady Tascha verdient es, am Leben zu bleiben.«
    »ZAUBERER!«
    Der Ruf erscholl aus den Tiefen des Schiffes: eine schreckliche, eine tödliche Stimme.
    Ein seltsamer Ausdruck der Verzückung erschien auf Arunis’ Gesicht. »Mein Gebieter!«, rief er. »Ich habe die Weiten des Alls durchquert, um zu Euch zu gelangen! Durch die Pforte des Todes, über die Straßen der Finsternis und die Wüsten der Jahre kehre ich nunmehr zurück!«
    »GIB IHN HERAUS! BRING IHN MIR – AUF DER STELLE!«
    Arunis antwortete nicht, sondern schritt gelassen nach achtern, ohne sich um das Geheul des Schaggat zu kümmern. Hunderte von Männern wichen vor ihm zurück, bis er endlich die kleine Gruppe um Tascha erreichte.
    »Ist es gestattet, an Bord zu kommen, Kapitän?«, grinste er höhnisch.
    Rose war taub für seinen Spott. Er stand abseits, hielt sich die Augen zu und zitterte an allen Gliedern.
    »Ich nehme Ihr Schweigen als Zustimmung. Und nun hört mir alle gut zu: Die Chathrand hat einen neuen Herrn, und der heißt Arunis. Sie wollten die Hochzeit absagen, Isiq. Das wird nicht geschehen. Ihre Tochter wird einen Mzithrini heiraten oder vor Ihren Augen eines qualvollen Todes sterben. Und wenn die Trauung vollzogen ist, nimmt dieses Schiff Kurs auf die Herrschersee, denn es hat eine Verabredung mit dem Krieg. Nichts kann diese Entwicklung aufhalten! Und wenn Sie mir nicht glauben, dann glauben Sie wenigstens Doktor Chadfallow!«
    »Ihm glauben? Niemals wieder!«, schwor Isiq. »Lieber traue ich noch einem Kriechling!«
    »Jetzt müssten Sie gekränkt sein, Doktor!«, lachte Arunis. »Aber wir sollten keine Zeit verschwenden. Gehen Sie zum Schaggat Ness; nehmen Sie ihm und seinen Söhnen die Ketten ab. Den Schlüssel hat dieser Schwachkopf neben dem Ruderhaus.« Er wies verächtlich auf Uskins und wandte sich fast ohne innezuhalten an Fiffengurt.
    »In der Kabine des Arztes steht eine Kiste. Lassen Sie sie heraufbringen, und lassen Sie auch den Schmiedeofen an Deck schaffen und ein ordentliches Feuer entfachen.«
    »Und wenn ich mich weigere?«, fragte Fiffengurt.
    Arunis zog eine Augenbraue hoch. Fiffengurt zitterte vor Angst. Dennoch gelang es ihm, trotzig die Stimme zu erheben und der Besatzung zuzurufen: »Und wenn wir uns weigern, Männer? Wenn wir schwören, diesen Köter und seinen Schaggat zu töten, und nähme er auch fünfzig von uns mit in den Tod? Was dann?«
    Die tapfersten Männer begannen zu jubeln, aber Arunis überschrie sie: »Dann töte ich Lady Tascha – und euch lässt der Kaiser hinrichten. Wollt ihr behaupten, man hätte euch nicht aufgeklärt? Kapitän Rose?«
    Rose schwieg. Er ließ die Schultern hängen, sein Blick ging ins Leere.
    »Nun, Sergeant Drellarek? Wäre es nicht allmählich an der Zeit, Ihren Turach offenzulegen, was der Erhabene von ihnen erwartet?«
    Drellarek zögerte. Sechshundert Augenpaare ruhten auf ihm. »Wir sollen den Schaggat am Leben erhalten«, sagte er endlich.
    »Und wenn ihm etwas zustößt?«
    »Werden wir alle samt unseren Familien bei unserer Rückkehr nach Etherhorde zum Tode verurteilt. Aber wir sind nicht deine Diener, du dreckiger Magier.«
    »Wer will schon deine Dienste, du Hund! Es genügt, wenn du den Schwur hältst, den du der Krone geleistet hast. Bei der bevorstehenden Zeremonie darf

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