Wings of Love (German Edition)
dich Höllenkind ärgern", erklärte Tod und leitete die Massenkarambolage auf der Autobahn an den Verteiler weiter.
Seine Helfer würden sich nicht über Aidan ärgern, ihn nicht wahrnehmen, schließlich existierten sie nur, um die Tunnel zu schaffen und den Seelen ihren Weg zu weisen.
"Wie kann man einen Unfall auf einer Autobahn verursachen, der so viele Opfer fordert?", fragte sich Tod, schob dann den Gedanken beiseite und fuhr leise fort: "Sollen die Beiden das unter sich regeln, es ist nicht an mir zu richten!"
Aidan genoss die Sekunde, in der das Flugzeug auf der stark befahrenen Autobahn runterkam und sich innerhalb von Sekunden eine kilometerlange Strecke in ein großes Inferno verwandelte. Allerdings nahm es seine Zufriedenheit, als er sah, dass viele Gestalten erschienen, die aussahen wie Tod, diese ihn jedoch gar nicht wahrzunehmen, schienen.
Aidan seufzte ungehalten und starrte in die Flammen, die ihn umgaben, aber nicht anrühren konnten.
Er war schon immer so gewesen. Seit er denken konnte, hatte es ihm Spaß bereitet, für Unheil zu sorgen.
Als er sieben Jahre wurde, gaben seine Eltern den Kampf auf und Aidan fand sich in einem Heim wieder, das auf schwer erziehbare Kinder spezialisiert war. Auch dort wusste man sich, nach vielen Versuchen, nicht zu helfen.
Menschen hatten ihm nie etwas bedeutet. Weder seine Eltern, noch diejenigen um ihn herum, nur er zählte, niemand sonst. Er und seine Wünsche, dass, was ihm ein Gefühl der Freude und Zufriedenheit verschaffte, um welchen Preis auch immer.
Früh hatte er herausgefunden, dass das Leid anderer Menschen ihn glücklich machte. Der Ausdruck in ihren Gesichtern ließ ihn frohlocken und all die Qual dahinter, schienen sein Herz mit Wärme zu erfüllen. Aidan machte sich keine Gedanken, warum er so war, sondern sorgte sich nur darum, dass es ihm gut ging.
Sein Mundwinkel zuckte verdächtig, als er sich daran erinnerte, die Schwelle das erste Mal überschritten zu haben. Fast glaubte er noch die Kehle unter seiner Hand zu spüren, die er damals, mit vierzehn Jahren, zugedrückt hatte. Die letzten Minuten des jungen Mädchens hallten noch heute in seinen Adern wider, gaben dem schwarzhaarigen Dämon ein Gefühl der Erfülltheit.
Danach gab es für den damals noch jungen Menschen kein Halten mehr. Aidan hatte vielen das Leben genommen und sich an ihrem Kampf gegen den Tod ergötzt. So tat der Dämon es noch heute.
Luzifer hatte ihm Mittel an die Hand gegeben, die seine eigene Fantasie um ein Weites überstiegen. So war es für ihn ein Leichtes gewesen, den Piloten seinem alten Laster, dem Alkohol, verfallen zu lassen. Nun, inmitten der Toten, fühlte sich Aidan fast gut, aber auch nur fast, denn das eine Gefühl, nachdem er sich sehnte, stellte sich nicht ein.
Die Kälte, die Tod ausstrahlte, als dieser zornig vor ihm stand, hatte eine warme Explosion in seinem Inneren bewirkt, wie Aidan es noch nie zuvor spürte.
Ein Gefühl der Lebendigkeit war durch seine Venen gerauscht, hatte seine Sinne kurz benebelt und noch nie war ihm Adrenalin, trotz seiner Taten, so bewusst gewesen.
Aidan was sich einer Sache gewiss. Er wollte mehr davon, brauchte mehr davon, wie viele Menschenleben es auch kosten würde, um Tod in seine Nähe zu holen.
Aber es war nicht nur das Gefühl, dass Aidan in einen Rausch versetzte, auch hatte er noch immer das funkelnde Silber der Augen im Sinn, das schöne, helle Gesicht und die schwarzen Haare.
Nur selten hatte in Aidan etwas einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Tod hatte es geschafft, die Sinne sowie Gedanken des Dämons zu fesseln und an sich zu binden.
Tod stand abseits, besah sich die Katastrophe und das Handeln seiner Helfer.
"So viele vor der Zeit", flüsterte er. Sein Blick glitt zu Aidan, dessen blaue Augen unter dem unregelmäßigen Flackern der Flammen, einen nicht minder lodernden Ausdruck angenommen hatten.
Auch wenn Tod sich vorgenommen hatte, diesen Auftrag komplett an die Helfer abzugeben, trieb die Neugier ihn letztendlich doch an den Schauplatz des Unglücks.
Er wollte mit eigenen Augen sehen, was Aidan veranstaltet hatte und auch wenn es ihm nicht recht war, fragte er sich, was in dem Zögling Luzifers vonstattenging.
"Bedeutet Dir Leben nichts?"
Aidans Kopf ruckte hoch und er sah in die ihm bekannten grauen Augen. Er spürte, wie Tods Kälte sich den Weg in seine Adern suchte und sich in seinem Inneren in warmes Flackern wandelte.
Fast wäre Aidan ein leises Seufzen entglitten, aber er unterdrückte es und sah
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