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Winslow, Don

Winslow, Don

Titel: Winslow, Don Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tage der Toten
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Sattelschlepper mit der
Aufschrift CALEXICO PRODUCE COMPANY, die schon auf dem Weg nach San Pedro sind, nun müssen sie
umgeleitet werden auf die 405, runter nach Long Beach. Er ist stocksauer.
    S itzt vorn mit drin im ersten Truck, die
Mac -10 unterm Mantel,
für alle Fälle.
    Zwei seiner besten Männer fahren eine Meile voraus. Sie peilen die Lage,
und wenn irgendwas nicht stimmt, piepsen sie ihn an, dann heißt es nichts wie
weg.
    Für eine südkalifornische Nacht ist es sehr kalt, selbst für den Monat
März. Er klappt den Mantelkragen hoch und befiehlt dem Fahrer, die Heizung
einzuschalten.
     
    Nora sitzt im Lexus und wartet.
    »Was dagegen, wenn ich Radio höre?«, fragt sie Lee. Lee hat nichts
dagegen.
     
    Wir müssen das in unseren Plan einbauen, überlegt Keller auf der Fahrt
nach Long Beach. Dann fragt er sich: Welchen Plan? Und da liegt das Problem.
Den Zugriff in San Pedro hatte er taktisch vorbereitet, doch jetzt wird es
eine Holterdipolter-Aktion mit ungewissem Ausgang, und das macht ihn verdammt
nervös.
    Am besten wäre es, abzuwarten, bis die Barreras ihre Tracks beladen haben,
und sie dann auf der Straße hochzunehmen. Aber er muss sichergehen, dass Nora
nichts passiert. Daher muss der Zugriff im Lagerhaus stattfinden, und jetzt
muss es zudem noch plötzlich geschehen. Zuschlagen und zugreifen.
    Alle seine Leute sind informiert - sie wissen, dass der Herr der Grenzen
ungeheuer scharf auf la Güera ist, und er will sie lebend, damit er sie unter Druck setzen kann, damit
sie gegen ihren Geliebten aussagt. Das hat er ihnen eingeschärft, aber werden
sie in der Hitze des Gefechts daran denken, wenn die Barrera-Leute zum Beispiel
zu den Waffen greifen?
    Das Ganze hat das Potential einer mittleren Feldschlacht, und Nora könnte
dabei draufgehen.
    Über Funk spricht er noch einmal mit Shag, um sicherzugehen, dass er das
verstanden hat.
     
    Fabians Vorauskommando bemerkt nichts Verdächtiges und piepst ihm das
666-Signal durch.
    Ein Uhr nachts, und an den Laderampen von Long Beach herrscht Hochbetrieb.
Sehr gut, denkt Fabián. Drei Tracks mehr fallen da nicht auf.
    Er findet Kai 4, dann Reihe D, dann Lagerhaus 3323, eine große Leichtbauhalle wie all die anderen. Er springt aus dem Track,
klopft ans Bürofenster und wartet, stampft mit den Füßen, damit ihm warm wird,
während zwei Chinesen die Tracks inspizieren - die Kabinen und die Laderäume.
Das große Stahltor der Halle gleitet zur Seite.
    Fabián klettert zurück
in die Fahrerkabine, und der Konvoi fährt ein.
     
    Nora zuckt hoch, als Lees Handy klingelt.
    Sie sieht, wie sich seine Finger um den Pistolengriff spannen, während er
zuhört. Holt tief Luft und will sein Handgelenk packen, als er das Gespräch
beendet, sich zu ihr umdreht und sagt: »Ihre Leute sind dort. Alles in
Ordnung.«
    »Gut«, sagt sie. »Fahren wir.«
    Er schüttelt den Kopf.
    »Noch nicht.«
     
    Fabián steht in der
Halle und redet mit dem zuständigen Chinesen.
    »Haben Sie Ihr Geld?«, fragt er. »Ja.«
    »Wo ist sie?«
    »An einem anderen Ort«, sagt der Mann. »Sobald die Transaktion ohne
Komplikationen erfolgt ist, geben wir sie frei.«
    Fabián gefällt das
nicht. Nicht dass er sich ihretwegen Sorgen macht, er würde sie zwar gerne mal
kräftig durchficken, aber an sonsten ist sie
ihm egal - nur Adán ist sie nicht egal, und Adán macht ihn für ihre Sicherheit verantwortlich. Und
diese Schlitzaugen halten sie als Geisel fest? So haben wir nicht gewettet. Also
sagt er: »Ich will sie sprechen.«
    Lee reicht Nora das Handy. »Sie möchten mit Ihnen sprechen.«
    Nora nimmt das Handy.
    »Welche Farbe?«, fragt Fabián.
    »Rot.«
     
    Fabián gibt dem
Chinesen das Handy zurück, holt die Mac io unterm Mantel vor und schiebt sie ihm ins Gesicht.
    »Pfeifen Sie Ihren Mann zurück«, sagt der Chinese. »Er soll sich
beruhigen.«
    Fabians Leute haben augenblicklich die Waffen gezogen. Die Chinesen auch.
Nur dass die meisten von ihnen auf den Galerien postiert sind und nach unten
zielen, also einen taktischen Vorteil haben.
    Das klassische Patt.
    Bis die Verbindungstür zum Büro aufkracht.
     
    Und das Chaos losbricht.
    Keller ist als Erster drin, hinter ihm die Sturmspitze seiner Agenten. Er
legt den Schalter um, das Schiebetor geht auf und macht den Weg frei für
Kellers Eingreiftruppe. DEA, FBI, ATF, die ganze tödliche Buchstabensuppe, mit
Schnellfeuergewehren, Schusswesten, Visieren und Kopflampen auf den Helmen.
    Und alle brüllen sie aus Leibeskräften.
    »KEINE

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