Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)
haben, denn sie legt nach: »Tja, und um besonders gut zu sein, muss ich jetzt natürlich hundert Prozent geben. Ich habe leider einiges nachzuholen, denn mir fehlen ja einige Probentage für die Hauptrolle. Bei dem Gedanken daran konnte ich gestern leider nicht einschlafen – obwohl ich doch so müde war! Und deswegen habe ich schließlich Tom und Pauli angerufen und sie gefragt, ob sie mir helfen können.« Kira wirft ihrer Mutter einen besonders treuherzigen Blick zu. Den habe ich bisher nur bei Hunden gesehen, aber Kira hat ihn auch echt gut drauf. Ich gucke rüber zu Anna – wird sie diese faustdicke Lüge schlucken?
Sie wird! Ein Strahlen wandert über ihr Gesicht. So schön kann man wirklich nur lächeln, wenn man keinen Pelz mit sich herumträgt, so wie meiner einer.
»Gut, das ist natürlich etwas anderes, mein Schatz!« Sie geht hinüber zu Kira und umarmt sie. »Da bin ich aber mächtig stolz auf dich. Und dann wollt ihr nach dem Frühstück bestimmt weiterüben, richtig?«
Kira nickt. »Jaja. Genau so ist es. Wir werden die Lieder und die Sprechtexte weiter einstudieren, damit es morgen bei der nächsten Probe auch wirklich gut sitzt. Pauli hat sogar noch eine zweite Katze mitgebracht, damit wir noch eine richtig tolle Tiernummer für die Aufführung einüben können. Du weißt doch: Winston spielt ja auch mit.« Tolle Tiernummer? Mit Odette und mir? Jetzt trägt Kira aber ein bisschen sehr dick auf – das muss Anna doch merken! Wir sind schließlich keine dressierten Pudel, die im Zirkus durch brennende Reifen springen! Also so was!
Anna merkt es nicht. Stattdessen ist sie jetzt regelrecht begeistert. »Das finde ich ja gut!«, ruft sie. »Dann decke ich mal zwei Teller mehr auf, damit sich Tom und Pauli auch stärken können.«
Kurz darauf sitzen meine Menschen gut gelaunt am Frühstückstisch. Werner hat frische Brötchen geholt und Anna erzählt ihm begeistert von Kiras Hauptrolle. Werner lächelt.
»Super, dann bekommen wir demnächst in der Schule also richtig was geboten! Ich darf doch auch kommen, oder?«
Kira nickt. »Klar, da freuen wir uns. Bis dahin üben wir noch ordentlich, damit auch alles gut klappt. Wir werden uns gleich wieder unseren Text schnappen und noch einmal alles durchgehen.«
»Oh«, Werner klingt enttäuscht. »Ich habe mir heute das Segelboot meines Bruders für einen Familienausflug geliehen. Ich wollte deiner Großmutter eigentlich bei einem Törn auf der Alster Hamburgs schönste Seiten zeigen.«
Kira zuckt mit den Schultern. »Also, ich kann heute leider nicht, wir müssen hierbleiben und üben. Gerade bei den Liedern bin ich noch nicht ganz textsicher.«
Ganz schön schlau von Kira! So sind wir die Erwachsenen gleich los und können ungestört auf dem Schrottplatz nach einer heißen Spur suchen.
»Das ist wirklich löblich«, Werner ringt sich zu einem Lächeln durch. »Dann wird es eben ein kleinerer Ausflug, nur mit deiner Mutter und Großmutter.«
»Wirklich, Werner! Sie machen sich so viel Mühe für meine Mutter! Das müssen Sie aber gar nicht – Sie sind ein so beschäftigter Mann!«, wirft Anna ein.
»Das mache ich doch gern. Ist für mich auch eine gute Gelegenheit, mal wieder segeln zu gehen. Ich komme viel zu selten dazu. Eine Win-Win-Situation.« Werner grinst, ich verstehe nur Bahnhof. Win-Win? Ist das Chinesisch für Segeln?
»Aber wenn es vor allem um die Lieder geht«, überlegt Anna nun laut, »dann ist es vielleicht besser, ich bleibe auch da und begleite die Kinder auf dem Klavier. Dann klappt es bestimmt noch besser.«
Maunz! Nein, das geht doch nicht! Dann können wir nicht auf den Schrottplatz.
»Och nö! Anna, da bin ich aber enttäuscht, wenn Sie nun auch nicht mitkommen!«, beschwert sich Werner. »Sie waren doch bestimmt auch noch nie auf der Alster segeln und Sie würden wirklich etwas verpassen. Es ist wunderschön!«
»Ja, die Idee finde ich auch toll – aber …«
»Nichts aber !«, unterbricht Kira ihre Mutter. »Du kannst Professor Hagedorn doch nicht enttäuschen. Ich meine, wenn er nun schon extra das Boot besorgt hat. Wir kommen hier auch alleine klar. Geht ihr mal lieber segeln.«
»Habe ich Idee!«, mischt sich nun auch noch Babuschka ein. »Segel ich nicht mit, sondern spiele Klavier für Kinder. Ich finde Idee zwar sehr freundlich von Professor, aber auf Bott wird mir schnell schlecht. Ich helfe lieber Kinder. Anna, gehst du segeln und ich bleibe hier. Wenn mit Üben fertig, dann mache ich Pelmeni.«
»Oh,
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