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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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von denen eines ein Punkermädchen mit wild toupierten Haaren ist. Eine ältere Dame, die glitzert wie ein Weihnachtsbaum und die noch dazu eine dramatische Hochsteckfrisur auf dem Kopf spazieren trägt. Sowie vier Katzen. Eine weiße, eine schwarze UND eine fette getigerte und eine struppige braune. Spike und Karamell haben nämlich in letzter Minute beschlossen, sich unserem Kommando anzuschließen. Mit anderen Worten – mir fällt momentan nichts ein, was auch nur annähernd so auffällig ist wie unser bunt zusammengewürfelter Haufen. Noch dazu auf einem Schrottplatz – nicht gerade der natürliche Lebensraum von Kindern, Katzen und Großmüttern.
    Apropos Großmütter: Erstaunlicherweise ist Babuschka nicht sofort in Ohnmacht gefallen, als ihr Kira von der Entführung erzählt hat. Ich glaube, Oma Hagedorn hätte mindestens fünf Gläschen Eierlikör gebraucht, um ihr Bewusstsein wiederzuerlangen und diese Nachricht zu verdauen. Babuschka hingegen hat nur die Augenbrauen hochgezogen und gesagt: »Gutt, mache ich Pelmeni lieber später, helfe ich euch jetzt, Verbrecher zu fangen!«
    Wobei mich schon allein der Gedanke ans Verbrecherfangen innerlich zum Schlottern bringt. Heilige Ölsardine – hoffentlich fliegen wir nicht sofort auf! Wenn der Entführer merken sollte, dass wir ihm auf der Spur sind … oje, ich mag gar nicht daran denken, was dann passieren könnte! Da kräuseln sich gleich alle meine Schnurrhaare!
    »Hey, alles in Ordnung, Winston?« Odette hat offenbar gemerkt, dass ich noch nicht hundertprozentig von unserem Schlachtplan überzeugt bin. Der sieht vor, dass wir zu acht über den Schrottplatz spazieren, alle verfügbaren Augen und Ohren aufsperren und danach eine Auswertung unserer Beobachtungen machen. Ist irgendjemandem etwas Verdächtiges aufgefallen, schauen wir noch einmal genauer hin. So weit, so gut – wenn wir nicht selbst so verdammt auffällig wären!
    »Klar, alles paletti! Ich mache mir nur gerade Gedanken, was passiert, wenn der Entführer uns bemerkt, bevor wir ihn bemerken. Unser Vorteil gegenüber der Polizei war schließlich, dass wir viel unauffälliger suchen können – aber das galt, bevor wir so eine Riesentruppe waren. Zumal Babuschka nicht gerade unscheinbar ist.«
    »Jetzt mach dir mal nicht so viele Sorgen, Winston! Klar, Babuschkas Kleidungsgeschmack ist tatsächlich eher ungewöhnlich und natürlich sind Kinder nie so leise, wie sie als Agenten eigentlich sein müssten. Aber sieh es doch mal so: Je mehr der Verbrecher durch unsere Menschen abgelenkt wird, desto ungestörter können wir Katzen uns auf dem gesamten Schrottplatz umsehen.«
    Ich überlege kurz. »Okay, das klingt logisch. Die verrückte Babuschka ist eine perfekte Tarnung. Wenn jetzt noch Spike und Karamell mal ein bisschen mehr Einsatz zeigen als bisher, dann finden wir vielleicht tatsächlich eine heiße Spur. Das wäre dann mal der Erfolg, den wir brauchen, um uns weiter Die vier Muskeltiere nennen zu dürfen.«
    Odette schnurrt. »Genau so ist es! Wegen der Muskeltiere hätte ich übrigens noch eine Anmerkung.«
    »Ja?«
    »Ähm, es ist nämlich so – die heißen in Wirklichkeit anders.«
    »Weiß ich doch. Winston, Odette, Spike und Karamell sind natürlich keine Namen für echte Ritter oder Soldaten oder was auch immer die so genau waren.«
    »Nein, ich meine doch nicht unsere Vornamen. Ich meine, dass die Muskeltiere in Wirklichkeit nicht Muskeltiere heißen.«
    »Hä?« Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, aber ich habe keinen blassen Schimmer, was Odette mir gerade sagen will.
    »Na ja, die heißen Musketiere , nicht Muskeltiere. Das Buch, aus dem du den Spruch hast – du weißt schon: Einer für alle und alle für einen  –, also, das Buch heißt Die drei Musketiere . Weil ihre Waffe eine Muskete war, das ist eine Art Gewehr. Nicht wegen ihrer Muskeln. Im Grunde genommen ist es ja auch völlig wurscht, aber ich wollte es dir trotzdem mal sagen.«
    Musketiere. Stimmt. So hießen die! Jetzt fällt es mir auch wieder ein. Ich fand das Wort schon komisch, als Werner zum ersten Mal aus dem Buch vorgelesen hat. Mir wird ein wenig warm im Pelz. Die Vorstellung, dass ich einen falschen Begriff benutzt habe und Odette das die ganze Zeit schon weiß, ist mir extrem unangenehm. Was für eine schlaue, gebildete Katze Odette doch ist! Und wie peinlich für mich!
    »Aber warum hast du mir das denn nicht gleich gesagt?«, will ich von ihr wissen.
    »Ich fand es nicht so wichtig. Und außerdem wollte

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