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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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das würdest du machen, Mamuschka?«, freut sich Anna. Einen Moment lang hoffe ich, Werner könnte widersprechen – immerhin hat er das Boot doch extra für Babuschka besorgt! Aber auch Werner scheint der Gedanke an einen kleinen Bootsausflug allein mit Anna zu gefallen. Jedenfalls lächelt er fröhlich und auf einmal beschleicht mich das Gefühl, dass es ihm sogar ganz recht ist, ohne Babuschka in See zu stechen.
    »Na gut, bevor Ihnen schlecht wird, Frau Kovalenko … Anna, wenn Sie auch ohne Ihre Frau Mutter Lust zu unserem Ausflug haben, dann zeige ich Ihnen Hamburg vom Wasser aus natürlich gern. Und Sie können sich natürlich an den Flügel setzen, Frau Kovalenko. Ich freue mich, wenn wir Verwendung für ihn finden!«
    Okay, damit ist Kiras Flunkerei doch eher ein Eigentor gewesen. Gleich werden wir hier mit Babuschka sitzen und ich glaube nicht, dass auch nur irgendein Kind das Haus verlassen darf, bis sämtliche Lieder und Texte gründlich sitzen und alle Katzen eine ominöse »Tiernummer« beherrschen. Good bye, Verbrecherjagd, hello, Zirkusdressur!

    Es kommt, wie es kommen musste: Kaum sind Werner und Anna aus der Tür, richtet sich Babuschka mit einem geübten Handgriff ihre Turmfrisur, streckt den Rücken durch und klatscht in die Hände. »Gutt, Kinderrrr!«, ruft sie mit besonders lang gezogenem Rrrrr. »Fangen wir also mit Üben an! Wo sind Noten?«
    Kira, Tom und Pauli schauen sich an.
    »Okay«, seufzt Kira, »dann hole ich mal mein Heft.« Sie schleicht aus dem Wohnzimmer, Pauli, Tom und ich folgen ihr. Nur Odette bleibt unter dem Esstisch liegen. Wahrscheinlich hofft sie, jetzt ein paar Krümel vom Frühstück zu erwischen. Es sei ihr gegönnt, ich habe momentan sowieso keinen Appetit!
    Auf dem Flur knufft Pauli Kira in die Seite.
    »Kira«, flüstert sie leise, »wir können doch jetzt nicht in aller Seelenruhe für das blöde Musical üben, während Emilia vielleicht gefesselt und geknebelt in irgendeinem Kellerloch hockt! Das geht nicht! Wir müssen raus und sie suchen!«
    »Was soll ich denn machen?«, flüstert Kira zurück. »Du kennst Babuschka nicht – wenn die sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ist sie nicht zu stoppen. Wir müssen wenigstens mal so tun, als würden wir üben.«
    Tom schüttelt den Kopf. »Nee! Pauli hat recht. Wenn du ihr jetzt nicht sagst, dass wir dringend wegmüssen, dann mache ich es. Deine Oma in allen Ehren, aber nur weil du keinen Stress willst, können wir nicht länger warten!«
    »Pauli, Tom, bitte!« Kiras Stimme klingt flehentlich. »Nur eine halbe Stunde – dann denke ich mir irgendeine Ausrede aus und wir hauen ab.«
    »Wohin das mit den Ausreden führt, haben wir ja gerade gesehen. Hat super geklappt.« Pauli guckt finster.
    »Jetzt sei doch nicht so!«, verteidigt sich Kira. »Das war eine Notlüge. Meine Mutter wäre sonst ausgerastet. Sag bloß, du hast das noch nie gemacht.«
    Pauli schüttelt den Kopf. »Natürlich habe ich da auch schon mal eine Notlüge gebraucht – aber das hier ist etwas anderes: Jemand ist in Gefahr, es ist ein echter Notfall.«
    »Genau«, bestätigt Tom, »da müssen wir jetzt mutig genug sein, deiner Mutter, deiner Oma oder wem auch immer die Wahrheit zu sagen. Selbst, wenn es dann ein bisschen Ärger gibt. Verglichen mit dem, was Emilia gerade durchmacht, ist das doch eine Kleinigkeit.«
    »Außerdem wird deine Oma sowieso gleich merken, dass wir geschwindelt haben«, behauptet Pauli und Tom nickt zustimmend.
    »Wieso?« Kira klingt erstaunt und ich weiß auch nicht, warum Tom und Pauli sich da so sicher sind.
    »Na, wieso wohl?«, fragt Tom spöttisch. »Welchen Text sollen wir denn gemeinsam üben? Schon vergessen: Ich mache die Bühne und Pauli die Kostüme. Wir haben gar keinen Text. Und singen tun wir auch nicht. Warum also sollten wir dich nachts besuchen, um gemeinsam zu üben?«
    Kira seufzt. »Na gut, wahrscheinlich habt ihr recht.« Sie atmet tief durch und geht wieder zurück. Noch ein Seufzer, dann drückt sie die Klinke der Wohnzimmertür. »Dann mal los.«
    Babuschka hat sich mittlerweile an den Flügel gesetzt und mustert uns interessiert, als wir auf sie zukommen.
    »Wo sind Noten? Und Buch?«
    »Ja, also«, beginnt Kira, »ich muss dir etwas ganz Schlimmes erzählen, Babuschka.«

Auffällig unauffällig.
    »Und denkt daran«, schwört uns Kira ein, als wir am Schrottplatz ankommen, »das Wichtigste ist, dass wir total unauffällig sind.«
    Das kann wohl nur ein Scherz sein. Wir sind: drei Kinder,

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