Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winter auf Italienisch

Winter auf Italienisch

Titel: Winter auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joleen Carter
Vom Netzwerk:
Spaß hatten und offensichtlich alle schrecklich
verliebt waren.
    »Ti dispiacerebbe, cambiare la stanza con
me?«, fragte Mattia ganz plötzlich Mafalda, die sich fast verschluckte vor
Schreck.
    »Du möchtest, dass ich das Zimmer mit Dir
tausche?«, fragte sie ungläubig. »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich auch
nur eine Nacht neben meinem Bruder schlafen werde. Wir würden uns die ganze
Nacht nur zanken.«
    Alle lachten.
    »Du könntest ja bei mir schlafen«, bot
Filippo großzügig an und bekam augenblicklich rote Ohren.
    »Marco könnte dann bei Elisabeta sein,
und Cinzia hätte sicher nichts dagegen, das Bett mit deinem Bruder zu teilen.«
Er sah Cinzia an, die zu Boden blickte, aber den Kopf schüttelte.
    »Allora, perfetto! Na dann ist doch alles
perfekt!« Mattia grinste in die Runde. Ein bisschen bewunderte ich ihn für
seine Offenheit. Aber mehr noch als das, begann mein ganzer Körper zu
vibrieren, als ich mir vorstellte, wie ich die nächsten Nächte verbringen
würde. Ich hatte zwar schon den einen oder anderen Freund gehabt, aber eine ganze
Nacht hatte ich noch mit keinem von ihnen verbracht.

Kapitel 10

 
    Lauter erschöpfte Skifahrer spuckte die
Gondel am Nachmittag an der Talstation von Cervinia aus. Mit müden Beinen
stellten wir unsere Ski im dafür vorgesehenen Keller des Hotels ab. Mafalda und
ich ruhten uns eine Stunde aus. Nach dem Duschen fragte mich Mafalda noch
einmal, ob ich mir sicher sei, dass mir das Tauschen der Zimmer auch wirklich
recht sei. Ich nickte.
    »Ich glaube, wir sind alle ganz zufrieden
mit dieser Entscheidung«, sagte ich.
    »Auf jeden Fall«, entgegnete Mafalda.
»Wenn wir erst wieder zuhause sind, dann bleibt uns bis zum Eheversprechen nur
das Auto.« Sie kicherte.
    »Ja, im Auto ist es wenig romantisch, da
stimme ich dir zu. Besonders im Winter.«
    »Aber wenn es irgendein Problem gibt oder
du es dir anders überlegst, brauchst du mir nur Bescheid zu sagen, und ich bin
wieder bei dir, o.k.?«

 
    Also packte Mafalda ihre Sachen und
schleppte alles zu Filippo ins Zimmer. Pünktlich zum Abendessen   waren alle Betten neu verteilt. Zeit, um
mit dem anderen allein zu sein, blieb vorerst nicht. Das war mir nur recht,
denn so aufregend die neue Konstellation war, so ungewohnt und fremd fühlte es
sich im Gegenzug an.

 
    Auch beim Essen nahmen wir die gleichen
Plätze wie zuvor ein. Diesmal konnte ich die Wärme seiner Beine genießen.
Mattia begann, mir vertraut zu werden.
    »Spielt ihr heute Abend wieder Karten?«,
fragte ich in die Runde, als wir fertig gegessen hatten. Müdes Kopfschütteln
war die Antwort.
    »Ich sehe, es geht euch wie mir«, sagte ich.
»Dann seid mir nicht böse, aber ich gehe jetzt schlafen.«
    »Oh, da komme ich gerne mit«, sagte
Mattia, stand auf und kam zu meinem Stuhl, um mir aufzuhelfen. Meine Knochen
schmerzten tatsächlich von dem ungewohnten Sport.
    Fest hielt er mich im Arm. Beim Verlassen
des Raumes drehte er sich noch einmal um.
    »Buona notte, ragazzi! Gute Nacht,
allerseits! Und macht mir keinen Unsinn!«
    Alle lachten.

 
    Arm in Arm betraten wir auch unser
kleines Reich, das wir nun erstmals ganz für uns hatten. Ich war aufgeregt wie
beim ersten Mal. Es war ja auch ein erstes Mal. Noch nie war ich so verliebt
gewesen. Noch nie waren wir ganz allein gewesen. Wenn ich nur nicht so
schrecklich müde gewesen wäre. Den ganzen Tag an der frischen Luft in der Sonne
zu verbringen und sich dabei noch sportlich zu betätigen, das war ich nicht
mehr gewohnt. Mattia offenbar schon. Er zeigte jedenfalls keine
Ermüdungserscheinungen. Er setzte sich auf den Sessel und streckte seine langen
Beine aus.
    »Sei stanca, Tanina, vero? Du bist
kaputt, kleine Tanja, stimmt’ s?«
    Ich nickte und zuckte bedauernd mit den
Schultern.
    »Dann komm, lass uns schlafen gehen!
Morgen ist auch noch ein Tag.«
    Na, der hatte gut reden. Klar war morgen
auch noch ein Tag. Nur waren meine Tage hier mit ihm leider gezählt. Und diese
Tatsache lag mir schwer im Magen. Ich ging ins Bad, putzte mir die Zähne und
kämmte noch kurz mein Haar. Zum Schlafen trug ich meinen Slip und ein kurzes
Top. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich meine Nächte mit einem attraktiven
Mann verbringen würde. Daher hatte ich, um Gepäck zu sparen, auf Nachtwäsche
verzichtet. Als ich das Zimmer betrat, hatte ich allerdings nicht den Eindruck,
dass Mattia mein Aufzug missfiel. Im Gegenteil! Er musterte meine schlanken
Beine, die Rundungen meiner Hüften ebenso wie meinen

Weitere Kostenlose Bücher