Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman
einziger körperlicher Vorzug.«
Er lächelte. »Wenn du wüsstest.«
Der Kessel pfiff. Woody gab Teeblätter in eine Porzellankanne und goss Wasser darüber.
Joanne sah ihn nachdenklich an. »Du hast vorhin etwas gesagt.«
»Was?«
»Du hast gesagt: ›Ich möchte mich nicht in eine Frau verlieben, die es einem schwer macht.‹ Hast du das ernst gemeint?«
»Was?«
»Das mit dem Verlieben.«
»Oh! Das wollte ich nicht sagen.« Er schlug alle Vorsicht in den Wind. »Aber wenn du die Wahrheit wissen willst … Ja, zum Teufel, ich bin in dich verliebt. Ich glaube, ich liebe dich seit Jahren. Ich verehre dich. Ich möchte …«
Sie schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn. Diesmal war es ein echter Kuss. Ihr Mund drängte sich gierig gegen seinen; die Spitze ihrer Zunge berührte seine Lippen, ihr ganzer Körper presste sich an ihn. Es war wie damals, nur dass sie diesmal nichtnach Whiskey schmeckte. Das ist die echte Joanne, dachte Woody verzückt: eine Frau von wilder Leidenschaft. Und nun lag sie in seinen Armen und küsste ihn ohne Hemmungen.
Sie schob die Hände unter sein Sommersporthemd und rieb über seine Brust, drückte die Finger in seine Rippen, fuhr ihm mit den Handflächen über die Brustwarzen und packte seine Schultern, als wollte sie die Hände tief in sein Fleisch graben. Woody erkannte, dass sich in ihrem Innern unerfülltes Verlangen aufgestaut hatte, so wie bei ihm, und dass es jetzt überlief wie ein geborstener Damm, völlig außer Kontrolle. Auch Woody konnte nicht mehr an sich halten, presste die Lippen auf ihren Hals und streichelte ihre Brüste mit einem Gefühl glücklicher Befreiung wie ein Kind, das unerwartet einen Tag schulfrei bekommen hat.
Als er die Hand zwischen ihre Schenkel drückte, zog sie sich von ihm zurück.
Was sie dann sagte, überraschte ihn. »Hast du ein Verhütungsmittel?«
»Nein, tut mir leid …«
»Schon okay. Irgendwie freue ich mich sogar darüber, denn es beweist, dass du wirklich nicht vorhattest, mich zu verführen.«
»Hätte ich aber gern.«
»Denk nicht mehr daran. Montag gehe ich zum Frauenarzt. Bis dahin müssen wir improvisieren. Küss mich noch mal.«
Als er es tat, spürte er, wie sie ihm die Hose aufknöpfte.
»Oh«, sagte sie. »Wie schön.«
»Genau das hab ich auch gerade gedacht«, flüsterte er rau.
»Vielleicht brauche ich beide Hände.«
»Was?«
»Wahrscheinlich hat es damit zu tun, dass du so groß bist.«
»Ich weiß nicht, wovon du redest …«
»Dann halte ich lieber den Mund und küsse dich.«
Ein paar Minuten später sagte sie: »Taschentuch.«
Zum Glück hatte er eines.
Kurz vor dem Höhepunkt öffnete Woody die Augen und sah, wie Joanne ihn anschaute. In ihrem Gesicht las er Verlangen, Erregung und noch etwas, von dem er glaubte, dass es vielleicht sogar Liebe sein könnte.
Anschließend fühlte er sich unsagbar entspannt. Ich liebe sie,dachte er, und ich bin glücklich. Wie schön das Leben ist! »Das war fantastisch«, sagte er. »Ich würde gern das Gleiche für dich tun.«
»Würdest du?«, fragte sie. »Wirklich?«
»Darauf kannst du wetten.«
Beide standen noch immer in der Küche, an die Kühlschranktür gelehnt, aber keiner von ihnen wollte fort. Joanne nahm seine Hand und führte sie unter ihr Sommerkleid und in ihren Baumwollslip. Woody ertastete warme Haut, federndes Haar und eine feuchte Spalte. Er versuchte, seine Finger hineinzustecken, doch sie sagte: »Nein.« Sie nahm seine Fingerspitze und führte sie zwischen die weichen Falten. Woody spürte etwas Kleines, Hartes, Erbsengroßes gleich unter der Haut. Sie bewegte seinen Finger in einem kleinen Kreis. »Ja«, sagte sie und schloss die Augen. »Genau so.« Er betrachtete anbetungsvoll ihr Gesicht, als sie sich ihrer Lust hingab. Nach einer Minute schrie sie leise auf und wiederholte es noch zwei-, dreimal. Dann zog sie seine Hand weg und ließ sich gegen ihn sinken.
Einige Zeit später sagte er: »Dein Tee wird kalt.«
Sie lachte. »Ich liebe dich, Woody.«
»Wirklich?«
»Ich hoffe, es macht dir keine Angst, wenn ich das sage.«
»Nein.« Er lächelte. »Es macht mich sehr glücklich.«
»Ich weiß, eine Frau sollte nicht direkt damit herauskommen, einfach so, aber ich kann nicht die Unschlüssige spielen. Sobald ich mich entschieden habe, stehe ich dazu.«
»Ja«, sagte Woody. »Das ist mir aufgefallen.«
Greg Peshkov wohnte in dem Apartment im Ritz-Carlton, das sein Vater auf Dauer gemietet hatte. Lev Peshkov kam und ging
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