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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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hatte eine fast militärische Würde.
    Er betrat das Gebäude und wurde sogleich von einer Frau in einem schlichten, dunklen Kostüm und flachen, aber eleganten Schuhen empfangen.
    »Willkommen, Mr Fennah«, sagte Susan Bray.
    Aeron Fennah, Pater der Familien, begrüßte sie flüchtig.
    Die Tür war natürlich verriegelt.
    Winter unterdrückte einen Wutschrei. Die Vampire des Ordens hatten Rhys und ihr die Augen verbunden und sie hierhergeschleppt. Dann hatten sie das Mädchen ohne jede Erklärung in diesen Raum gesperrt und sich selbst überlassen. Stunden waren seitdem vergangen.
    Sie hätte nicht einmal sagen können, ob sie sich noch in London befand, und konnte nur annehmen, dass Rhys irgendwo im selben Gebäude war, dass sie beide darauf warteten zu erfahren, welches Schicksal ihnen zugedacht war.
    Sie hoffte von ganzem Herzen, dass wenigstens Madison in Sicherheit war. Vielleicht hatten die Wächter des Ordens sie nicht bemerkt …
    Iago Rhoser verschaffte sich problemlos Zugang zu dem Gebäude – niemand würde sich je dem Exekutor des Rats in den Weg stellen.
    Er wusste, dass Aeron Fennah bereits dort war, und damit stellte das, was er vorhatte, ein enormes Wagnis dar. Aber wenn sein Plan gelingen würde, war es das Risiko wert.
    Man nannte den Ort am äußersten Stadtrand von London den Kerker. Der Exekutor hatte hier so viel Zeit zugebracht, dass er ihn als eine Art zweites Zuhause ansah.
    Er durchquerte mit sicherem Schritt die vertrauten Korridore, ging direkt zu den alten Lagerhallen, wo er sicher war, Winter Starr zu finden.
    Ohne zu zögern blieb er vor der ersten Tür rechts stehen, versicherte sich, dass die Luft rein war, und zog einen Zweitschlüssel aus der Tasche.
    Beim Geräusch des Türschlosses schreckte Winter hoch, und für einen Augenblick überlegte sie, ob es eine Möglichkeit gäbe, sich hinter der Matratze, dem einzigen Einrichtungsgegenstand im Raum, zu verstecken.
    Die Tür ging auf und ein Mann mit einem verunstalteten Gesicht trat in den Raum.
    Der Exekutor … Trotz ihrer Angst funkelten Winters Augen hasserfüllt.
    Sie sprang auf und drückte sich an die Mauer. Eine Zeit lang standen sie sich schweigend gegenüber.
    Dann durchmaß Iago Rhoser zielstrebig den Raum und kam auf sie zu. Das Seil, das er in der Hand hielt, durchschnitt bei jedem Schritt die Luft wie ein Säbelhieb.
    Winter wollte fliehen, doch ihre Beine gehorchten ihr einen Sekundenbruchteil zu spät.
    »Dreh dich um«, murmelte der Mann, »wir haben wenig Zeit.«
    Er spannte das Seil zwischen den Händen und Winter sah sich verzweifelt nach einem Fluchtweg um.
    Ihr Herz pochte so heftig in der Brust, dass ihr schwindlig wurde.
    »Dreh dich um«, wiederholte er.
    Sie konnte sich nicht bewegen.
    Erst als der Exekutor sie unvermittelt am Arm packte, reagierte etwas in ihr.
    Winter entwand sich seinem Griff und stieß ihn so heftig zurück, dass er beinahe das Gleichgewicht verlor.
    Hätte sie bloß schreien können … Doch sie bekam keinen Ton heraus. Rhosers Griff ließ nicht locker. Er machte eine Drehung und zog sie mit einem Ruck an sich. Unbarmherzig bog er ihr den Arm auf den Rücken.
    Bei dem plötzlichen Schmerz entfuhr ihr ein unterdrücktes Stöhnen. Ihre Beine gaben nach und Winter sackte in die Knie.
    Sie fühlte, wie er auch ihren anderen Arm nach hinten bog, und versuchte Widerstand zu leisten. Es gelang ihr ganz kurz, sich ihm zu entwinden, doch er reagierte blitzschnell, seine Finger krallten sich in ihr T-Shirt und zerkratzten ihr den Rücken.
    Winter spürte einen heftigen Druck an der Kehle, einen unerwarteten Widerstand, der sie am Hals verletzte. Es dauerte einen Augenblick, dann riss ihre Silberkette mit dem Anhänger. Die Kristallkugel fiel mit einem kaum hörbaren Klimpern zu Boden.
    Sie konnte sich nicht mehr bewegen, denn Iago Rhoser drückte sie mit seinem ganzen Gewicht zu Boden.
    Vor Winters Augen begann alles zu verschwimmen.
    Auf dem Höhepunkt ihrer Panik merkte das Mädchen nur, dass das Seil ihre Handgelenke wie in einem Schraubstock blockierte und in die Haut einschnitt, dass der Fußboden unter ihr kalt war und dass ihr Herz hämmerte wie verrückt. Dann verlor alles an Bedeutung.
    Der Exekutor zog sie unsanft hoch und stellte sie auf die Füße.
    Die Haare fielen ihr unordentlich ins Gesicht. Zwischen den dunklen Strähnen konnte der Mann gerade noch das silberne Licht ihrer Augen erkennen.
    Dann überwältigte ihn die MACHT in einer glühenden Welle, schleuderte ihn weit

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