Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
Vom Netzwerk:
Junge, dass ihr mit eurem Verhalten den Pakt aufs Spiel gesetzt habt, oder?«, fragte der Großmeister mit gemessener Strenge.
    »Das lag nicht in unserer Absicht. Ich wollte nur …«
    Alaric Lochinvar lachte.
    »Das Mädchen retten, das du liebst, nehme ich an.«
    Rhys errötete.
    »Ich weiß, dass du ihr nichts getan hast, Rhys Llewelyn. Abgesehen von den Beteuerungen deines Vaters, hat Darran unvermindertes Vertrauen in dich, und zu deinem Glück habe ich Vertrauen in ihn. Es ist nicht nötig, den Zorn des Rats auf dich zu ziehen … Zumal ich großes Interesse daran habe, die junge Starr gut zu behandeln.«
    Lochinvar zog ein großes Schlüsselbund hervor, und während er sich an seinen Ketten zu schaffen machte, starrte Rhys ihn ungläubig an.
    Der Großmeister fuhr ihm mit der Hand durch die Haare und drückte Rhys’ Kopf an seine Schulter.
    Dann ergriff er plötzlich ein Haarbüschel.
    »Du wirst auf eine andere Art dafür zahlen, und ich weiß nicht, ob der Preis geringer oder sogar höher sein wird.«
    Der Junge erzitterte unter dem eisernen Griff.
    »Ich höre, Sir.«
    Alaric Lochinvar führte seinen Mund ganz nah an Rhys’ Ohr und sprach eine geraume Zeit lang.
    Er erzählte ihm von Winters Geheimnis, von der traurigen Geschichte ihrer Eltern, von ihrer MACHT , und erklärte ihm, dass sie immer in Gefahr sein würde.
    Dann richtete er einen lodernden Blick auf ihn, der die Tiefe seiner Seele auslotete.
    »Ich will, dass du einfach das tust, was du dir wünschst, und weiterhin über sie wachst.«
    Er liebkoste Rhys’ Hals und schlug dann unvermittelt seine Zähne hinein.
    Als er den Kopf wieder hob, waren seine Lippen feucht und scharlachrot. Was getan werden musste, war vollendet, und der Großmeister konnte jetzt nur noch hoffen, die richtige Wahl getroffen zu haben.
    »Ein Blutstropfen für die Treue, die ich dir auferlege.«
    Er befreite Rhys von seinen Ketten und forderte ihn auf zu gehen. Sein Vater würde ihn nach Wales zurückbringen.
    »Geh, junger Llewelyn. Von diesem Moment an werden deine Augen meine sein …«
    F ür nächstes Mal möchte ich, dass ihr die Fotokopien lest, die ich euch gegeben habe«, verkündete Darran Vaughan am Ende der Schulstunde.
    Nur wenige Schüler ließen sich ein verärgertes Seufzen entwischen. Sie richteten überhaupt nur selten das Wort an ihren Lehrer, beinahe als könnten sie hinter dem tadellosen Aussehen seine Raubtiernatur wahrnehmen.
    »Denken Sie, dass wir den Ersten Weltkrieg noch durchnehmen werden?«, fragte Aled Uprice höflich.
    Die Nox stellten natürlich eine Ausnahme von der Regel dar.
    »Das habe ich vor«, erwiderte der Lehrer.
    In Wahrheit war er abgelenkt von der bleichen Gestalt, die, etwas abseits, vor der Tür wartete. Im Laufe der Monate hatte er gelernt, jedes Anzeichen ihrer Präsenz zu erkennen.
    »Noch Fragen?«
    Er ließ einen intensiven Blick über die Klasse wandern, und wie erhofft hatte niemand etwas zu sagen.
    Vaughan wartete, bis die Schüler in den Bankreihen aufstanden, und verließ das Klassenzimmer mit großen Schritten.
    Dass sie ihn aufsuchte, ohne das Ende der Schulstunden abzuwarten, bedeutete, dass Winter Starr ihm etwas Dringendes zu sagen hatte.
    Das Mädchen trat sofort an seine Seite und ihre Schritte fanden rasch denselben Rhythmus.
    »Neuigkeiten?«
    »Ich glaube, es gibt etwas Wichtiges, worüber wir nie gesprochen haben …«
    Sie durchquerten eilig den Hauptkorridor, um aus dem Gebäude zu kommen und dem Heer von Schülern zu entgehen, die in Kürze aus den Klassenzimmern strömen würden.
    »Muss ja sehr dringend sein, wenn du vor meinem Klassenzimmer auf mich wartest«, bemerkte er mit einem Schmunzeln.
    Er lotste sie ins Freie, auf den leeren Campus.
    »Ja. Ich glaube es jedenfalls.«
    Sie blieben einander gegenüber stehen.
    Winter war nervös: Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn, um die Haare wegzustreichen, und wechselte das Standbein.
    Wenn sie erst einmal innehalten und nachdenken würde, wüsste sie nicht mehr, wie sie es sagen sollte, deshalb sprach sie hastig, in einem Atemzug.
    »Wissen Sie noch, als ich Sie fragte, ob es Amulette oder etwas in der Art gibt? Ich meine Gegenstände, die eine Schutzwirkung haben …«
    Mit verschränkten Armen schaute der Vampir sie erwartungsvoll an. Er vergaß nur selten etwas.
    »Ich glaube, der Großmeister hat bestätigt, dass ich so eines besitze.«
    »Der Anhänger deines Vaters.«
    Winter wandte die Augen ab in der Erinnerung an den Kerker, an ihr

Weitere Kostenlose Bücher