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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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wach auf!«
    Der Tonfall des Mannes ließ keinen Einwand zu. Die Anwältin stand seufzend auf und fröstelte in der kalten Luft.
    Nun ist wirklich schon fast Winter
, dachte sie ohne Begeisterung, während ihre Hirnzellen langsam auf Touren kamen.
    Sie schaltete das Licht an und ging in die Küche, das Telefon zwischen Schulter und Ohr festgeklemmt.
    »Also, was für ein Problem haben wir diesmal?«
    Moore lachte ihr ins Ohr.
    »Das schlimmste, glaube ich«, antwortete er, während sie sich eine Zigarette anzündete, »das Mädchen ist verschwunden …«
    Das Feuerzeug fiel ihr fast aus der Hand.
    »Verschwunden?«
    »Richtig. Fennahs Büro hockt mir im Nacken. Wie du dir vorstellen kannst.«
    »Sogar der Rat …«
    »Wir versuchen erst einmal, das Problem allein zu lösen.« Es folgte eine kurze Pause, und Susan sah ihn fast vor sich, wie er sich seinen teuren Scotch hinter die Binde goss. Angesichts der Lage würde seine kostbare Reserve nicht unversehrt bleiben. »Aber Lochinvar und der Orden müssen es noch vor heute Abend erfahren. Ruf die Norton an, und die Chiplins, und den lieben Herrgott, wenn du kannst, aber finde das Mädchen, und zwar schnell!«
    Die Frau zog so nervös an der Zigarette, dass sie Herzklopfen bekam.
    »Wenn du glaubst, ich wüsste, wo Winter sich befindet, bist du auf dem Holzweg, Richard«, stellte sie klar.
    »Wir haben ganze verdammte sechzehn Stunden, bevor sie uns den Kopf abreißen!«, brüllte Moore.
    »Sorg dafür, dass dein Telefon immer frei ist. Entfern dich nicht vom Schreibtisch, auch nicht, um aufs Klo zu gehen«, befahl die Anwältin ohne Umschweife. »Ich möchte, dass du jede mögliche Information sammelst und mir zukommen lässt. Ich werde inzwischen London absuchen, und zwar jeden einzelnen verdammten Zentimeter.«
    Winter saß im lärmerfüllten Rainbow auf Madisons Knien, umgeben von den Sin-derella. Ihr war schwindlig, aber sie wollte sich um jeden Preis amüsieren.
    Alle Bandmitglieder waren zu dem spontanen Fest gekommen. Aus den Lautsprechern ertönte die gewohnte Compilation aus Heavy-Metal-Songs, und neu im Vergleich zu früher waren einzig die wasserstoffblonden Dreadlocks von Cob.
    »Und? Wie lebt es sich in Wales?«, schrie Kenneth.
    Winter drehte sich um und starrte ihn grimmig an.
    »Zum Teufel mit Wales!«, erwiderte sie mit ein wenig zu viel Nachdruck. »Der Nächste, der das Wort in den Mund nimmt …«
    Die Sin-derella lachten.
    »Deinem Charakter bekommt die Luft dort oben nicht gerade!«, gab Kenneth zurück. Winter versuchte, ihm einen Faustschlag auf den Arm zu verpassen, doch als er auswich, verlor sie das Gleichgewicht und fiel der Länge nach über seine Beine.
    Ohne Rücksicht darauf, ob sie ihm wehtat, drehte sie sich auf den Rücken und brach in Gelächter aus.
    »Ihr habt mir gefehlt«, verkündete sie.
    Der Junge sah sie an und schüttelte den Kopf.
    »Wie viel hast du getrunken?«
    »Nur ganz wenig«, log Winter. »Kann man nicht mal mehr sagen, dass einem seine Freunde fehlen, ohne betrunken zu sein?«
    Sie wusste, dass Madison sie besorgt musterte. So hatten sie ihre Freundin noch nie erlebt.
    Aber Winter war es egal, sie wollte einfach nur diesen Abend voll auskosten, sich zu Hause fühlen. Dies war ihr Leben, und sie wollte es sich zurückholen und die Albträume anderen überlassen.
    Nach einer erfolglosen Durchsuchung der alten Wohnung von Winter und ihrer Großmutter war das Krankenhaus der naheliegendste Ort, um die Suche fortzusetzen, vielleicht sogar zu vorhersehbar, als dass Susan sich wirklich etwas davon versprochen hätte.
    »Und Sie sind sich wirklich ganz sicher, dass sie nicht hier gewesen ist?«
    Die diensthabende Krankenschwester sah sie ungeduldig an. Die Schwesterntracht spannte über den ausladenden Hüften der kräftigen Frau.
    »Nein, Madam«, erwiderte sie wenig freundlich, »ich kann Ihnen nur versichern, dass ich sie nicht gesehen habe.«
    »Okay, okay.«
    Die Anwältin beharrte nicht weiter. Wenn Winter zum Krankenhaus gefahren wäre, hätte das die Sache zwar vereinfacht, aber sie hatte ohnehin nicht richtig daran geglaubt.
    Sie zog ein Visitenkärtchen aus ihrem Terminkalender und reichte es der Krankenschwester.
    »Rufen Sie mich bitte sofort an, falls sie vorbeikommen sollte«, bat sie die Frau so freundlich wie möglich, »es ist wirklich wichtig.«
    Die Frau betrachtete das Kärtchen ohne Eile, und erst, als sie es gelesen hatte, verlor sie ein wenig von ihrer Sprödigkeit.
    »Ist gut, Ms Bray«,

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