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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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berichtete, dass Mrs Martin aus Glan Gors Vandalen angezeigt hatte, die seit einigen Tagen in den Wäldern unweit ihres Wohnhauses ihr Unwesen trieben.
    Evans nahm sich vor, ihr einen Besuch abzustatten, früher oder später.
    Das Telefon musste lange klingeln, bis es zu Evans’ Bewusstsein durchdrang. Im Grunde raffte er sich erst auf, als er seinen Vize ruhig und klar antworten hörte: »Polizeidienststelle Cae Mefus.«
    Er lächelte. Danny machte seine Sache gut am Telefon. Er wirkte ruhig, aber nicht gelangweilt, und seine schöne, tiefe Stimme schien geradezu dafür gemacht, Gewissenhaftigkeit und Sicherheit zu vermitteln.
    Er wechselte ein paar Worte mit einem unbekannten Gesprächspartner, dann blickte er mit gerunzelter Stirn zu Evans, der den Arm ausstreckte, um das Schnurlostelefon an sich zu nehmen.
    »Evans am Apparat«, übernahm er das Gespräch. »Ah, Sie sind es, Morwenna …«
    Danny war kein Typ, der Fragen stellte, dennoch stand der Polizeichef auf und entfernte sich vorsichtshalber ein paar Schritte.
    »Was gibt es?«
    Sein Gesicht wurde blass, während er Morwenna Chiplin zuhörte.
    Was geschieht nur mit meiner Stadt?,
fragte er sich erneut betrübt.
    Nach dem Telefongespräch verließ Evans wortlos die Polizeidienststelle.
    Morwenna dagegen verbrachte die nächsten Stunden wartend und ging immer wieder zum Telefon im Wohnzimmer.
    Sie empfand eine Sympathie für Winter, die niemandem entgangen war. Sie war alles andere als dumm, deshalb war ihr sofort der Verdacht gekommen, dass das Verschwinden der jungen Starr weniger ein tragisches Verhängnis als vielmehr eine Flucht war.
    »Wir dürfen nicht länger warten, Morwenna«, sagte ihr Mann, als der Nachmittag zu Ende ging.
    Da setzte sie sich neben ihn und umarmte ihn ganz fest.
    »Einverstanden«, antwortete sie widerstrebend. Sie wusste, dass Griffith nur aus Liebe zu ihr so lange gewartet hatte.
    »Es ist auch für sie besser so, Liebling«, versuchte er sie zu trösten. »Winter braucht jemanden, der sie beschützt.«
    Morwenna warf ihm einen unwirschen Blick zu.
    »Meinst du Fennah?«, fragte sie kühl. »Sollen die Familien sie weiterhin beschützen wie bisher? Indem sie im Dunkeln gelassen wird, bis es fast zu spät ist?«
    Griffith seufzte nachdenklich.
    »Wir kennen nicht alle Gründe, die zu den Beschlüssen des Rats geführt haben. Der Pater verfügt über die Mittel, bestmögliche Entscheidungen zu treffen … Wir hätten ihn bereits vor Stunden anrufen sollen!«
    Der Tonfall ihres Mannes verärgerte sie.
    »Wir haben zugelassen, dass sie zweimal angegriffen wurde, bevor wir ihr die Wahrheit gesagt haben. Sie musste praktisch von selbst draufkommen … Versuch dir mal vorzustellen, eines unserer Kinder wäre an ihrer Stelle, Griffith!«, brauste sie auf. »Farland hätte sie töten können, und auch der Vampir im Wald.«
    Griffith schaute sie lange an. Nach den vielen gemeinsamen Jahren konnte er sich genau vorstellen, was seiner Frau durch den Kopf ging.
    Auch er dachte an die Kinder. Aber man musste sachlich bleiben. Eleri wusste seit Jahren Bescheid, doch sie wäre nicht weniger in Gefahr gewesen als Winter, wenn ein Vampir sie angegriffen hätte.
    Bis zu diesem Moment hatten sie beide geglaubt, dass Marion Starr ihrer Enkelin nur ein sichereres Leben hatte bieten wollen. Dass der Rat einfach nur die Entscheidungen der Großmutter respektiert hatte.
    Der Mann presste die Lippen zusammen. Sie standen alle unter Druck, doch Morwenna hatte recht: Welchen Grund gab es, Winter zu den Familien zurückzubringen?
    Niemand hatte die Unruhen vorhersehen können, die sich ereigneten … und niemand kannte den Grund dafür.
    Er entschied, weiteren Bedrängnissen aus dem Weg zu gehen, und griff zum Telefonhörer, bereit, die Befehle entgegenzunehmen.
    S usan Bray stöhnte, als sie die Augen aufschlug, tastete mit der Hand nach dem Telefon und stieß dabei fast die Wasserflasche vom Nachttischchen.
    »Hallo«, sagte sie mit der Freundlichkeit eines Menschen, der um Mitternacht aus dem Schlaf gerissen wird. Noch wenige Augenblicke zuvor hatte sie dank ein paar Tropfen Schlafmittel selig geschlummert.
    Telefonanrufe um diese Zeit bedeuteten normalerweise Unannehmlichkeiten, und so war sie nicht allzu erstaunt, als sie die Stimme von Richter Moore erkannte.
    »Zum Donnerwetter, Bray, schaust du eigentlich nie auf dein Handy?«
    »Nicht, wenn ich schlafe, Richard«, murmelte sie mit schlaftrunkener Stimme.
    »Na, dann mach dir einen Kaffee und

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