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Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Titel: Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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hatte er die Pistole, die sie unter dem Fußboden gefunden hatten. Er hielt sie so, dass sein Zeigefinger nicht in der Nähe des Abzugs, sondern am Lauf lag. Er und Ruthie saßen nebeneinander auf dem Bett von Ruthies Mutter. Ruthie hatte eine Flasche Bier in der Hand. Buzz hatte seine auf dem Nachttisch abgestellt und vergessen, und Ruthie machte sich Sorgen, dass sie einen feuchten Ring auf dem Holz hinterlassen könnte – ein Beweis dafür, dass sie hier gewesen waren. Sie stellte die Flasche auf den Boden und wischte die Oberfläche des Nachttischs mit dem Ärmel trocken.
    Es war zehn Uhr abends, und Fawn schlief tief und fest. Sie hatte knapp neununddreißig Grad Fieber. Ruthie hatte ihr alle vier Stunden Fiebersaft verabreicht, damit die Temperatur nicht noch weiter anstieg. Sie hatte sogar einen Aufguss vom Tee ihrer Mutter mit Fieberkraut und Weidenrinde zubereitet und ihn Fawn zu trinken gegeben. Sobald Fawn eingeschlafen war, hatte sie Buzz angerufen und ihn gebeten, herzukommen. Er hatte ein Sixpack Bier mitgebracht.
    »Siehst du? Hier, die Trommel fasst sechs Patronen.« Buzz hielt ihr die Waffe hin, damit sie ihr Innenleben betrachten konnte. »Sechs Schuss. Das ist ein alter Revolver, ein echtes Schmuckstück, und er ist in gutem Zustand. Deine Mom muss ihn regelmäßig gesäubert und geölt haben.«
    »Meinst du wirklich?«, fragte Ruthie, die immer noch nicht glauben konnte, dass ihre Mutter eine Schusswaffe auch nur anrühren würde.
    »Irgendjemand muss es jedenfalls getan haben. Und er lag in ihrem Schlafzimmer. Eigentlich ist es doch gar nicht so ungewöhnlich, dass eine Frau, die allein mit zwei Kindern so weit draußen lebt, sich schützen will. Mein Dad verkauft mehr Schusswaffen an Frauen als an Männer.«
    Ruthie lief es kalt über den Rücken, trotzdem rutschte sie näher, um sich die Waffe genauer anzusehen. »Und wie funktioniert das Ding?«
    »Ganz einfach«, erklärte Buzz, und seine Augen begannen zu leuchten. Er freute sich über die Gelegenheit, zeigen zu können, dass er sich auf einem Gebiet auskannte. Sein Vater hatte draußen an der Route 6 einen Laden für Waffen, Munition und Bogenausrüstung. Seit er acht war, ging Buzz regelmäßig auf die Jagd. »Das ist ein Colt Single Action Revolver. Hier ist der Sicherungsmechanismus, den muss man nach hinten schieben. Dann drückt man mit dem Daumen den Hahn runter, bis es klick macht. Danach musst du einfach nur noch zielen und abdrücken. Wenn man den Abzug betätigt, trifft der Hahn auf den Schlagbolzen, und es wird ein Schuss abgefeuert.«
    Buzz drehte die Waffe in seiner Hand. »Wenn du willst, können wir sie morgen mal ausprobieren. Ich kann dir zeigen, wie man damit schießt.«
    Ruthie schüttelte den Kopf. »Meine Mom würde mich umbringen.«
    Er nickte und legte den Revolver vorsichtig und respektvoll in den Schuhkarton zurück.
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie einfach so weg ist«, sagte er, nahm seine Baseballkappe ab und fuhr sich durchs kurzgeschorene Haar.
    »Ich kapier’s auch nicht. Das passt überhaupt nicht zu ihr. Klar, sie ist ein bisschen schräg, aber sie ist immer so … verlässlich. Eingefahren in ihren Gewohnheiten. Sie geht kaum mal in die Stadt, und jetzt soll sie auf einmal verschwunden sein? Das macht doch alles gar keinen Sinn.«
    »Und was hast du jetzt vor? Ich meine, falls sie nicht wieder auftaucht?«
    »Keine Ahnung.« Ruthie seufzte. »Eigentlich wollte ich die Polizei rufen, wenn sie bis heute Abend nicht zurück ist, aber dann haben wir das Zeug hier gefunden, und jetzt hab ich keinen blassen Schimmer mehr, was ich machen soll. Was, wenn sie in irgendwas … Kriminelles verwickelt ist?«
    Buzz nickte. »Es war auf jeden Fall schlau, dass ihr nicht die Bullen gerufen habt. Die fremden Portemonnaies und der Revolver – da kommt man schon ins Grübeln.«
    »Ich weiß«, sagte Ruthie matt. Es schien ein Ding der Unmöglichkeit, dass ihre sanfte, Kräutertee trinkende, nicht mehr ganz junge Mutter bei etwas Kriminellem ihre Finger im Spiel haben könnte.
    Gab es noch mehr, wovon Ruthie keine Ahnung hatte? Was würde noch alles ans Tageslicht kommen, wenn sie die Polizei alarmierte?
    Buzz schwieg eine Minute. »Vielleicht waren es die Aliens.«
    »Verdammt noch mal«, fauchte Ruthie. »Ich hab jetzt wirklich keinen Nerv für irgendwelche von deinen Alien-Geschichten.«
    »Nein, nein, ich mein’s ernst. Entführung durch Außerirdische. So was passiert andauernd. Sie saugen die Menschen

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