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Winterherzen

Winterherzen

Titel: Winterherzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linda
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schiefzulaufen. Du warst Jungfrau, und ich kann dich nicht vergessen. Ich könnte dich in Schwierigkeiten gebracht haben …“
    Zum ersten Mal kam ihr die Möglichkeit einer Schwangerschaft in den Sinn. Erschrocken rechnete sie im Kopf nach und atmete auf. „Davor müsste ich sicher sein“, murmelte sie. „Der Zeitpunkt ist ungefährlich.“
    „Ein Glück!“ Er seufzte erleichtert und schloss die Augen. „Ich hätte es nicht ertragen. Ich habe schon genug auf dem Gewissen.“
    „Ich bin erwachsen“, entgegnete sie nüchtern. „Du brauchst dich nicht für mich verantwortlich zu fühlen.“
    „Ich weiß, dass ich das nicht brauche, aber ich tue es. Diane hat dich geliebt. Sie hätte jeden umgebracht, der dir wehtut, und jetzt habe ich dir wehgetan. Sie hätte gewollt … sie hätte gewollt, dass ich mich um dich kümmere.“ Er atmete tief durch. „Sarah, willst du mich heiraten?“
    Sie starrte ihn fassungslos an. Dieser Heiratsantrag war so beleidigend, dass sie eine Zeit lang nicht reagieren konnte. Sie liebte ihn, aber das war zu viel. Glaubte er, dass sie ihn heiratete, um ihm sein Gewissen zu erleichtern? Hielt er sie für einen derart hoffnungslosen Fall? Schlimmer noch, hatte er womöglich recht? Sie wusste nicht, ob sie die Kraft hatte, ihn abzuweisen.
    Um Zeit zu gewinnen, drehte sie ihm den Rücken zu und holte zwei Becher aus dem Schrank. Sie atmete ein paarmal tief durch, bevor sie sich wieder zu ihm umdrehte und schließlich ein Wort herausbrachte. „Warum?“
    Er wirkte blass unter der Sonnenbräune, und sie wusste, dass es ihm nicht leichtgefallen war, sie zu fragen. Kein Wunder, da sein Herz noch immer an Diane hing.
    „Ich glaube, wir würden eine gute Ehe führen. Wir sind beideKarrieremenschen. Wir verstehen den Druck, unter dem der andere steht, die beruflichen Anforderungen, durch die unsere gemeinsame Zeit eingeschränkt wird. Wir kommen jetzt besser miteinander aus als früher, und die Geschäftsreisen, die ich unternehmen muss, geben uns Freiraum voneinander. Ich weiß, dass du es gewöhnt bist, unabhängig zu sein und Zeit für dich zu haben“, erwiderte er und suchte ihre Reaktion auf seinen Antrag zu ergründen. Doch ihr Gesicht wirkte so unbewegt und kühl wie das einer Porzellanpuppe. „Wir verstehen es, uns nicht in die Quere zu kommen.“
    Der Kaffee war fertig. Sarah warf den Filter mit dem Satz in den Abfalleimer und goss das köstlich duftende Gebräu in die Becher. Sie reichte Rome einen, lehnte sich an den Schrank und blies sachte in ihren Kaffee, um ihn zu kühlen. „Wenn wir so viel Zeit getrennt voneinander brauchen, warum sollten wir uns dann die Mühe machen zu heiraten?“, fragte sie schließlich. „Warum belassen wir es nicht so, wie es ist?“
    Seine Miene wurde sanfter, als er ihr wirres Haar musterte, das sich um ihre Schultern lockte. „Sarah, wenn du eine Frau wärst, die mit einer oberflächlichen Affäre leben kann, wärst du gestern Abend nicht mehr Jungfrau gewesen.“
    Oh, sie hatte nicht mit anderen geschlafen, weil sie nie einen anderen Mann außer ihm gesehen hatte. Erkannte er das Naheliegende nicht? Eine Frau, die so lange Jungfrau geblieben war, konnte sich doch nur aus einem einzigen Grund so bereitwillig in seine Arme begeben haben.
    „Es war schön letzte Nacht“, sagte er sanft, und seine Worte rührten sie, zogen sie an. „Du hast dich so gut angefühlt, dass ich wahnsinnig nach dir geworden bin. Wenn ich hätte warten können, wärst du dann wahnsinnig nach mir geworden? War es für dich auch schön?“, fragte er mit verführerisch sanfter Stimme.
    Er glitt vom Hocker, trat näher zu ihr, trank seinen Kaffee und beobachtete sie über den Rand des Bechers hinweg.
    Sarah nippte ebenfalls an ihrem Kaffee. Sie spürte, wie ihr Gesicht erglühte, und sie ärgerte sich über ihren hellen Teint, der sofortjedes Erröten erkennen ließ. „Ja, es hat mir gefallen“, gestand sie schließlich ein.
    „Ich wäre dir ein guter Ehemann. Treu, arbeitsam, loyal, genau wie Fido, der Wunderhund, oder wie der Köter auch immer heißt.“
    Sie blickte zu ihm auf und sah ein belustigtes Funkeln in seinen Augen.
    „Ich bin gern häuslich“, fuhr er fort. „Ich mag die Stabilität, die Gesellschaft. Ich mag es, jemanden zu haben, mit dem ich Kaffee trinken kann an regnerischen Morgenden und kalten Winterabenden. Es regnet jetzt. Ist das nicht nett?“ Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, schob dann die Finger in den Ausschnitt ihres

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