Winterherzen
Bademantels, unter das Nachthemd, und streichelte ihre Brüste.
Sarah blieb vollkommen reglos, doch innerlich erschauerte sie vor Entzücken. Er war nicht fair. Wie konnte sie klar denken, wenn ihr Körper derart heftig auf seine Berührung reagierte? Rome zeigte ihr, wie wenig ihr Intellekt die Bedürfnisse ihres Körpers zu kontrollieren vermochte.
Er beobachtete sie forschend, sah die Leidenschaft in ihren Augen glühen. Sie senkte die Lider, und ihr Atem beschleunigte sich. Sein Herz begann zu pochen, als ihre Brüste unter seinen Händen anschwollen und ihm verrieten, dass sie sich ihm hingeben würde.
Bevor es zu spät war, zog er die Hand zurück. Doch das Bedürfnis, sie zu berühren, veranlasste ihn, einen Arm um ihre Taille zu legen und sie an sich zu ziehen. Ihr Kaffee schwappte beinahe über. Er stellte seinen Becher ab und dann ihren.
Und dann lag sie in seinen Armen, schmiegte unwillkürlich ihre weichen Rundungen an seinen harten, muskulösen Körper, und beiden stockte der Atem.
„Siehst du?“, murmelte er und barg das Gesicht an ihrem seidigen Haar. „Wir passen gut zusammen. Verdammt gut.“
Sarah schlang die Arme um seinen Rücken, spürte die Regennässe seines Hemdes. Der frische Geruch nach Regen und Herbst mischte sich mit seinem männlichen Duft, lockte sie, und sie rieb die Nase an seiner Schulter.
Was für eine Ehe würde sie mit ihm führen? Himmlisch oder höllisch? Würde sie mit dem zufrieden sein, was er ihr geben konnte, oder würde sie allmählich dahinwelken, weil sie alles von ihm wollte und sein Herz für immer Diane gehörte? In diesem Moment, als sie eng umschlungen dastanden, fühlte sie sich wie im siebten Himmel. Doch wenn der Alltagstrott sie einholte, würde sie dann mehr von ihm brauchen?
Behutsam streichelte er über ihren Rücken. „Sag Ja, Liebling“, drängte er rau.
Es war das erste Kosewort, das er zu ihr sagte, und sie wurde schwach.
„Ich will dich. Ich habe dich immer gewollt, all die Jahre, in denen du mir die kalte Schulter gezeigt hast. Ich hätte niemals durch einen Seitensprung meine Ehe mit Diane aufs Spiel gesetzt. Ich habe sie zu sehr geliebt. Aber ich habe dich immer begehrt, und Diane steht nicht mehr zwischen uns. Ich glaube … Ich glaube, ihr würde es gefallen, dass wir uns umeinander kümmern.“
Sarah hielt das Gesicht an seiner Schulter verborgen und schloss die Augen vor Schmerz. Wie konnte sie jemals verkraften, dass sie niemals Diane ersetzen konnte?
Rome lehnte sich breitbeinig zurück an den Schrank, zog sie zwischen seine Schenkel und brachte damit ihre Gedanken völlig durcheinander.
„Wenn ich dich haben will, muss ich dich heiraten.“ Er umschmiegte ihr Kinn, zwang sie sanft, den Kopf zu heben. „Du bist einfach keine Frau, die mit weniger zufrieden wäre. Ich biete dir eine feste Bindung, eine legale Beziehung mit all den Rechten, die dir zustehen. Ich werde dir treu sein. Wir kennen einander. Wir wissen, was wir zu erwarten haben. Und wir sind Freunde. Wir können miteinander über den Beruf reden, über unzählige gemeinsame Interessen. Wir hätten eine Partnerschaft, um die uns viele Leute beneiden würden.“
Er hatte all die logischen Begründungen ausgetüftelt, die für ein Funktionieren einer Ehe sprachen. Ihr Zuhause wäre eine Erweiterung des Arbeitsplatzes, mit Sex als Zugabe. Sie stellte sich vor,dass sie beide ihre Aktenkoffer einräumten und dann leidenschaftlich übereinander herfielen, in dem heftigen Bedürfnis, miteinander zu verschmelzen in dem uralten Ritual, das dem Fortbestand der Menschheit diente.
Abrupt verstärkte er seinen Griff und spannte sich an. „Bevor du dich entscheidest, musst du noch etwas wissen.“
Ein harter Unterton verriet ihr, wie wenig er sagen wollte, was er dachte, aber in Verhandlungen wurde stets das Negative wie das Positive abgewogen, und er handhabte es wie eine geschäftliche Fusion.
„Ich will keine Kinder“, erklärte er schroff. „Niemals. Nachdem ich Justin und Shane verloren habe, kann ich keine Kinder mehr ertragen. Wenn du welche willst, dann trete ich jetzt zurück, denn ich kann dir keine geben.“ Kummer verzerrte sein Gesicht. Dann riss er sich zusammen und setzte eine resignierte Miene auf. „Ich kann es einfach nicht verwinden …“
Sarah schluckte schwer. Sie fragte sich, wie vielen Heiratsanträgen wohl derart ehrliche Ausführungen des zukünftigen Ehemanns folgten, die gegen eine Heirat sprachen. Welche Frau wollte schon einen Mann
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