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Winterherzen

Winterherzen

Titel: Winterherzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linda
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sein Vertrauen noch seine Liebe besessen.
    Was nun? Konnte sie weiterhin für dieselbe Firma wie er arbeiten, ihn jeden Tag sehen? Oder hatte sie schließlich das Stadium erreicht, in dem sie feige sein musste, um ihres Seelenfriedens willen?Schließlich war sie jahrelang tapfer geblieben, und was hatte es ihr eingebracht außer ständigem Kummer und einer leeren Wohnung? Sie war immerhin dreiunddreißig, hatte das ideale Alter für Ehe und Mutterschaft bereits überschritten, und die ersehnte Liebe war unerreichbar geblieben. Die Gesamtsumme ihres Lebens belief sich auf eine hübsche Wohnung und einen schnittigen Wagen. Sie hatte ihr Leben verschwendet, weil sie den Ehemann ihrer besten Freundin liebte. Die Zeit und das Leben gingen an ihr vorüber.
    Mitternacht war eine geeignete Zeit, um Pläne zu schmieden. Sarah zwang sich, logisch und sachlich vorzugehen, obwohl sie unendlich litt. In ihrem eigenen Interesse musste sie sich einen anderen Job suchen. Wenn sie Rome jeden Tag sah, kam sie niemals über ihn hinweg. Gleich am Montag wollte sie sich nach einer anderen Stellung umsehen. Sie hielt es nicht für allzu schwierig, etwas zu finden. Sie hatte viele Kontakte geknüpft in all den Jahren, die sie ihrer nie gewollten Karriere gewidmet hatte. Sie hatte sich stets nur einen liebevollen Mann, liebenswerte Kinder und ein behagliches Zuhause ersehnt. Nun erkannte sie erneut, dass der liebevolle Mann nicht Rome sein konnte. Es war allerhöchste Zeit, ihn zu vergessen und sich nach einem anderen umzusehen, der ihre Liebe erwiderte.
    Im Geiste tauchte Max’ schmales, intelligentes Gesicht vor ihr auf. Ihr stockte der Atem. Max? Sie wollte ihn nicht benutzen. Er hatte es nicht verdient. Aber die Tatsache blieb bestehen, dass sie sich zu ihm mehr hingezogen fühlte als zu jedem anderen Mann außer Rome. Wenn er sie erneut einlud, wollte sie annehmen. Schließlich beabsichtigte sie, die Firma zu verlassen, sodass es sich nicht um eine Beziehung zwischen Chef und Sekretärin handeln würde.
    Womöglich lernte sie sogar mit der Zeit, ihn zu lieben. Vielleicht nicht mit der Tiefe und Heftigkeit, mit der sie Rome liebte, aber es existierten verschiedene Arten der Liebe auf der Welt, und sie alle waren kostbar.

4. KAPITEL
    D as beharrliche Schrillen der Türklingel weckte Sarah noch vor sieben Uhr am nächsten Morgen. Sie stolperte aus dem Bett, suchte ihren Bademantel und streifte ihn über, bevor sie zu Tür ging. Müde lehnte sie sich dagegen, streckte die schmerzenden Muskeln und fragte misstrauisch: „Wer ist da?“
    „Rome.“
    Sie erstarrte. Wie konnte sie ihn vergessen, wenn er ständig in ihr Leben zurückkehrte? Sie wollte nicht wieder verletzt werden. Er war fortgegangen, nachdem er sie genommen hatte, weil Diane zwischen sie getreten war, und Diane würde immer zwischen ihnen stehen.
    „Sarah, ich muss mit dir reden“, rief er eindringlich, als sie nicht öffnete. „Lass mich rein.“
    Widerstrebend ließ sie ihn eintreten. „Kaffee?“
    „Ja, und zwar viel. Ich habe nicht geschlafen.“
    So sah er auch aus. Er hatte sich umgezogen, trug nun Jeans und ein rotes Polohemd, das fantastisch zu seiner gebräunten Haut passte, aber unter seinen Augen lagen dunkle Ringe. Er wirkte ernst, sogar grimmig. Er folgte ihr in die Küche, lehnte sich an einen Barhocker und streckte die Beine vor sich aus. Er beobachtete sie eingehend, während sie den Kaffee aufsetzte. Und er fragte sich, wie sie so unerschüttert aussehen konnte, obwohl er sie doch offensichtlich aus dem Bett geholt hatte. Ihr Haar war zwar zerzaust, aber sie wirkte so kalt wie eine Marmorstatue – schön anzusehen, doch unberührbar.
    „Ich will dich“, erklärte er unvermittelt.
    Erstaunt, mit großen Augen, drehte sie sich zu ihm um.
    „Ich hatte geplant, dich zu verführen“, fuhr er fort, und dabei beobachtete er genau ihre Mimik, ihre Reaktion. „Die Dinge sind nicht außer Kontrolle geraten. Ich hatte es schon vor, als ich dich von der Party weggeschleift habe. Ich wollte mit dir schlafen und dich dann vergessen. Aber es hat nicht geklappt.“
    Sarah starrte die Kaffeemaschine an, als ob das langsame Tröpfelndes Kaffees in die Glaskanne sie faszinierte. „Ich würde sagen, dass alles nach Plan verlaufen ist“, entgegnete sie leichthin. „Ich habe zwar keine Vergleichsmöglichkeiten, aber mir scheint, dass die Verführung höchst erfolgreich abgelaufen ist. Ich habe nicht mal daran gedacht, Nein zu sagen.“
    „Damit fing es an,

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