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Winterherzen

Winterherzen

Titel: Winterherzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linda
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und leerem Blick. Sie wartete, bis sich die Wohnungstür hinter ihnen geschlossen hatte, legte dann eine Hand auf seinen Arm und sagte leise: „Es tut mir leid. Ich weiß, wie du dich fühlst …“
    „Verdammt, du weißt überhaupt nicht, wie ich mich fühle!“ Er schüttelte ihre Hand ab. „Sag mir Bescheid, wenn das Dinner fertig ist.“
    Betroffen blickte sie ihm nach, als er in seinem Zimmer verschwand. Sie hatte seine Grenzen überschritten und war dafür kühl zurechtgewiesen worden. Sie durfte nicht vergessen, dass er eine emotionelle Distanz zu ihr wahren wollte.
    Mechanisch zog Sarah sich den Mantel aus und hängte ihn auf. Dann ging sie in ihr Zimmer und schlüpfte in bequemere Kleidung, bevor sie sich in die Küche begab und das Dinner zubereitete.
    Eine halbe Stunde später rief sie Rome zum Essen und achtete sorgsam darauf, sich weder vorwurfsvoll noch gekränkt zu geben. Er eröffnete kein Gespräch, und daher tat sie es auch nicht. Als sie gegessen hatten, blieb er am Tisch sitzen, so als wollte er etwas sagen. Damit er sich nicht unbehaglich fühlte, beschäftigte sie sich mit dem Abwasch. Dann verkündete sie nebenhin: „Ich gehe jetzt duschen und dann schlafen.“
    Er sagte nichts, und sie ging nicht einmal, um ihm eine gute Nacht zu wünschen, nachdem sie geduscht und sich ein Nachthemd angezogen hatte. Ihre Selbstbeherrschung hatte Grenzen. Sie legte sich ins Bett, löschte das Licht und starrte an die Wand.
    Viel später hörte sie in seinem Badezimmer die Dusche. Danach trat Stille ein. Als sich ihre Tür öffnete, zuckte sie erschrocken zusammen und drehte sich auf den Rücken.
    Er schlug die Decke zurück und streifte ihr das Nachthemd über den Kopf. Sie spürte seine Hände auf ihren Brüsten und Schenkeln. Dann senkte sich sein Gewicht auf ihren Körper und sein Mundauf ihren. Erleichtert schlang sie die Arme um seinen Hals.
    Er nahm sie mit kaum beherrschter Heftigkeit, und sie gab sich ihm hin in dem Wissen, dass der Trost ihres Körpers der einzige Trost war, den er von ihr akzeptierte. Nie zuvor hatte er sie so grob angefasst, sie mit derart heftiger, ungezügelter Leidenschaft genommen. Doch als es vorüber war, wollte er sich wieder zurückziehen.
    Bevor sie sich zurückhalten konnte, flüsterte sie unwillkürlich: „Bitte, halte mich, nur für eine Weile.“
    Er zögerte, streckte sich dann aus, zog sie an sich und bettete ihren Kopf an seine Schulter. Sie schmiegte sich an ihn, seufzte zufrieden und entspannte sich.
    Einige Minuten später erwachte sie aus einem leichten Halbschlaf, als er sich behutsam von ihr löste. Sie zwang sich, mit geschlossenen Augen still zu liegen, bis er das Zimmer verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann erst schlug sie die Augen auf, die vor ungeweinten Tränen brannten. Sie rollte sich zusammen und presste eine Hand auf den Mund, damit er die Schluchzer nicht hören konnte, die sich nicht unterdrücken ließen.
    Am nächsten Morgen beim Frühstück sagte Rome unvermittelt: „Es tut mir leid, sollte ich gestern Abend deine Gefühle verletzt haben.“
    Sarah brachte ein freundliches, aber distanziertes Lächeln zustande. „Schon gut“, wehrte sie ab und fragte: „Hast du irgendwelche Sachen, die in die Reinigung müssen?“
    Er musterte sie nachdenklich, mit steinerner Miene, bevor er schließlich auf den Themenwechsel einging.
    Als er die Wohnung verließ, sagte er noch: „Ich habe heute Abend ein Essen mit einem Kunden. Also werde ich spät nach Hause kommen.“
    „In Ordnung“, erwiderte sie ruhig.
    Er zögerte stirnrunzelnd und fragte dann: „Möchtest du vielleicht mitkommen? Du kennst den Kunden. Es ist Leland Vascoe. Ich kann ihn anrufen und ihm sagen, dass er seine Frau mitbringen soll.“
    „Nein, danke. Derek und ich streichen heute Nachmittag, und deshalb wird es wahrscheinlich spät.“ Ihr Lächeln war flüchtig, ebenso wie der Abschiedskuss, den sie sich geben ließ. Sie spürte, dass er den Kuss vertiefen wollte, aber sie wich zurück. „Bis heute Abend also.“
    Sarah war fest entschlossen, sich nicht vor Gram zu verzehren und nicht ständig an Rome zu denken. Sie hielt sich beschäftigt, und wenn keine Kunden im Laden waren, arbeitete sie an der Renovierung der Hinterzimmer.
    Gleich nach Schulschluss kam Derek. Grinsend hielt er einen Hamburger hoch und verkündete: „Mom arbeitet wie eine Besessene an ihrem Artikel und denkt nicht ans Essen. Solange sie ihn nicht fertig hat, werde ich wohl von diesem

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