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Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Titel: Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Arsch!«, schreit sie. »Ja, glaubst denn du, ich mach mich zum Affen und such dir die Adressen raus für deine Bumsereien? Lass dich bloß nicht mehr blicken bei mir, sonst kratz ich dir die Augen aus!« Dabei macht sie mit den Fingern eine Bewegung, dass es mir eiskalt den Buckel runterläuft.
    »Geh, Susi«, sag ich so und pack sie am Arm und – patsch – haut sie mir eine runter, dass es mir gleich ganz schwindelig wird. Ich sag jetzt nix mehr, weil sie sich lieber erst beruhigen soll.
     
    Auf dem Heimweg mach ich noch beim Wolfi halt, weil ich natürlich schon wissen will, warum er so was rumerzählt.
    »Was soll ich denn rumerzählt haben?«, fragt er, indem er mein Bier zapft.
    »Ja, der Susi hast halt erzählt, dass ich was mit dem Ferrari hab, du altes Waschweib!«
    »Brrr, immer langsam mit den wilden Pferden!«, sagt der Wolfi und langt mir mein Bier übern Tresen.
    »Das hab ich ja noch gar nicht gewusst, das mit dir und dem Ferrari.«
    Jetzt muss ich scharf nachdenken und komm drauf, dass der Wolfi das wirklich nicht gewusst haben kann. Woher auch? Ich hab’s ihm nicht erzählt und der Ferrari vermutlich auch nicht. Die war ja auch seitdem nicht mehr hier. Und sonst weiß es ja keiner.
    Der Wolfi grinst.
    »Ja, komm, lass hören! Du und der Ferrari also   …«
    »Ach, vergiss es!«, sag ich so, leg ihm mein Geld hin und geh.
    »Vielleicht hat sie es der Susi ja selber erzählt«, schreit mir der Wolfi nach, und wie ich mich umdreh, trinkt er grad mein Bier.
    »Wer, selber?«
    »Ja, der Ferrari halt.«
    »Und wie meinst, käm die Susi zum Ferrari? Glaubst du, die ist grad mal schnell nach Kanada geflogen, um rauszufinden, was wir zwei Hübschen so treiben, du Depp?«
    »Du, gell, sei vorsichtig! Sonst kriegst nämlich ein Hausverbot, dass du nur so schaust!«
    Ich wink ab und dreh mich grad wieder zum Gehen, da brummt er mir noch mal hinterher: »Vielleicht hat sie es der Susi ja da bei mir herinnen erzählt.«
    Jetzt wird’s mir langsam zu blöd und ich setz mich wieder auf den Barhocker. Beug mich übern Tresen, so weit wie ich kann, und pack den Wolfi am Kragen, dass er nach Luft japst. Dann erfahr ich, dass der Ferrari tatsächlich gestern hier war.
    Ich bin fassungslos.
    Ich lass den Wolfi aus und schnauf erst mal durch. DerFerrari war also hier im Lokal und hat den Abend an der Seite vom Simmerl und von der Susi verbracht! In allerfeinster Harmonie! Ich trink das Bier auf Ex, obwohl der Wolfi da seinen Rüssel schon drin hatte und bestell mir gleich noch eins. Danach geh ich heim, weil der blöde Wirt auch nicht mehr weiß. Ich versuch den ganzen Abend, den Ferrari telefonisch zu erreichen, natürlich vergeblich.
     
    Die Dienstjubiläumsfeier vom Bürgermeister ist gigantisch. Die Presse ist da und das Regionalfernsehen. Es gibt eine Lobesansprache nach der anderen, unzählige Gratulanten, unzählige Gesangs- und Gedichteinlagen und natürlich das Bühnenstück von den Verwaltungsdamen. Der Bürgermeister schreitet herrschaftlich den Gang entlang, seine Lakaien im Kielwasser, und redet mit diesem und jenem, und schließlich auch mit mir. Er sagt, er braucht ab sofort dringend einen Schülerlotsen für morgens und mittags, und zwar an der Hauptstraße zur Bushaltestelle.
    »Aber da ist doch ein Fußgängerüberweg samt Zebrastreifen«, werf ich jetzt ein.
    »Das spielt keine Rolle, Eberhofer! Wir müssen auf Nummer sicher gehen. Schließlich sind die Kinder unsere Zukunft! Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte.« Und weg ist er.
     
    Später ruft mich der Birkenberger Rudi an und entschuldigt sich, dass er nicht früher angerufen hat. Aber er steckt da in einer Observierungsgeschichte, die wahnsinnig zeitintensiv ist, und so ist er noch nicht dazu gekommen, sich um meinen Kram zu kümmern. Ich sag ihm, er soll mich am Arsch lecken. Das war eigentlich das, was ich dem Bürgermeister sagen wollte und mich nicht getraut hab. Und so sag ich’s halt stellvertretend dem Birkenberger. Weil der mich aberkennt wie seine Westentasche, sagt er nur: »Sobald ich dazu komm, ist es das Erste, was ich tu, Franz. Dich erstens am Arsch lecken und zweitens deine Nachfragen bearbeiten, ich schwör’s! Aber es kann noch ein paar Tage dauern. Ich meld mich wieder.« Und dann legt er auf.
    Da mein Tag jetzt eh schon versaut ist, geh ich bei meiner Runde mit dem Ludwig am Sonnleitnergut vorbei. Ich hab einen geringen Hoffnungsschimmer, den Ferrari zu treffen, und wenn nicht, wird es mich umbringen. Und das ist

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