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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Draskos Stimmung war nicht die beste.
    Pelicors körperlicher Tod und seine Rückkehr in die Große Leere waren vergnüglich gewesen. Der Krieger war immer schon dumm gewesen, und Bakilas hatte nie eine Verbundenheit mit ihm empfunden. Doch die Vernichtung Nemors auf der Brücke hatte ein Leichentuch über die Gruppe geworfen. Sie hatten zugesehen, wie der große alte Mann den berittenen Krieger angriff und hatten das Entsetzen ihres Bruders gespürt, als er durch die Flammen fiel und in den tosenden Fluss stürzte. Sie hatten den Schmerz seiner Verbrennungen geteilt, als das saure Wasser ihm die Haut wegfraß und Fleisch und Knochen auflöste.
    Auch wenn Anharats Großer Zauber möglicherweise erfolgreich war und die Illohir auf die Erde zurückbrachte, würde es Hunderte von Jahren dauern, bis Pelicor und Nemor genügend psychische Energie aufgebaut hatten, um wieder Gestalt anzunehmen. Zwei seiner Brüder waren Windgeborene geworden, und der Feind war unversehrt geblieben. Es war zu ärgerlich.
    Doch jetzt kannten sie wenigstens die Quelle der Magie, die ihnen entgegengeschleudert wurde. Das blonde Kind. Das allein führte zu weiteren Fragen. Wie konnte ein Kind in so zartem Alter die Macht von halignat beherrschen?
    »Was machen wir jetzt, Bruder?« fragte Drasko.
    »Machen?« erwiderte Bakilas. »Es hat sich nichts geändert. Wir finden das Kind und übergeben es Anharat.«
    Drasko rieb müßig die heilende Wunde an seiner Schulter. »Bei allem Respekt, aber da muss ich dir widersprechen. Wir sind alle Krieger, und im Kampf kann jeder von uns es mit zehn Menschen aufnehmen. Aber das ist kein Kampf. Zwei von uns sind an den Anderen Ort zurückgekehrt und haben ihre fleischliche Gestalt verloren. Und wir sind der Vollendung unserer Aufgabe keinen Schritt näher gekommen.«
    »Sie müssen gegen uns kämpfen«, sagte Bakilas. »Sie können nicht ewig weglaufen. Und sobald wir ihnen gegenüberstehen, werden sie sterben.«
    »Da bin ich nicht so sicher«, warf Mandrak ein. »Sie sind vielleicht alt aber hast du die Kraft ihres Geistes gespürt? Diese Männer sind geborene Krieger. In ihnen ist nichts Nachgiebiges. Solche Männer sind gefährlich.«
    Bakilas war erstaunt. »Glaubst du, sie können gegen die Krayakin bestehen?«
    Mandrak zuckle die Achseln. »Letztendlich? Gewiss nicht. Aber wir sind nicht unbesiegbar, Bruder. Vielleicht verlieren noch mehr von uns ihre Gestalt ehe unser Auftrag ausgeführt ist.«
    Bakilas dachte über diese Wort nach, dann wandte er sich an den vierten der Gruppe. »Was meinst du, Lekor?«
    Der Krieger mit dem hageren Gesicht sah auf. »Ich stimme Mandrak zu«, sagte er. Seine Stimme war tief wie fernes Donnergrollen. »Auch ich sah die Geister auf der Brücke. Diese Männer werden nicht leicht sterben. Sie werden ihr eigenes Schlachtfeld wählen, und wir haben keine andere Wahl als ihnen zu folgen. Und dann ist da noch die Frage der Zauberei. Wer ist die Macht hinter dem Kind?«
    Der Nachtwind drehte. Mandrak blähte die Nüstern. Mit einer geschmeidigen Bewegung warf er sich nach rechts und rollte sich neben seiner Rüstung wieder auf die Füße. Die anderen hatten sich fast ebenso rasch bewegt und als die Männer zwischen den Bäumen auftauchten, warteten die nackten Krayakin auf sie, die Schwerter in der Hand.
    Die Gruppe bestand aus einem Dutzend Männern, alle in handgesponnener Kleidung und Westen aus Tierhäuten. Der Anführer, ein großer Mann mit einem gegabelten schwarzen Bart, trug einen Helm aus einem Wolfsschädel. Drei der Männer hatten Bögen, die anderen hielten Messer oder Schwerter in den Händen, einer wog eine gebogene Sichel. »Na, was haben wir denn hier?« sagte der Anführer. »Vier nackte Ritter bei einem Stelldichein im Mondschein. Pervers, wenn ihr mich fragt.« Seine Männer kicherten folgsam. »Legt die Schwerter weg, meine Herren«, befahl er den Krayakin. »Dir seid in der Minderzahl, und sobald wir euch um eure Pferde, und euer Gold erleichtert haben, lassen wir euch gehen.«
    Bakilas sprach, aber nicht zu dem Mann, »lotet sie alle – bis auf den Anführer«, befahl er.
    Augenblicklich stürzten sich die vier Krayakin auf die verblüfften Männer. Ein Schütze schoss einen Pfeil ab, doch Bakilas zerteilte ihn mit seinem Schwert in der Luft. Dann war er unter den Räubern und hieb um sich. Ein Mann starb mit durchtrenntem Genick, ein zweiter fiel mit offener Brust Mandrak wehrte einen Hieb des Anführers ab, dann trat er vor und hämmerte ihm eine

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