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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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dummen Sprüche mehr.«
    »Wer nicht fragt der nicht gewinnt«, sagte er grinsend.
    Voraus sah sie Nogusta kommen, der sein Pferd am Zügel führte. Ulmenetha spürte seine Besorgnis. Der schwarze Krieger war ein starker Mann, der sich nicht leicht Verzweiflung oder düsteren Gedanken hingab. Doch jetzt war seine Stimmung auf einem Tiefpunkt Dagorian, Kebra und Conalin ritten um das Fuhrwerk herum ihm entgegen. Bison zog an den Zügeln. Rasch berichtete Nogusta von den Toten bei der Hütte und von dem Untier, das ihn verfolgt hatte.
    »Hast du es sehen können?« fragte Bison.
    »Nein«, antwortete Nogusta. »Hätte ich nur einen Herzschlag länger gewartet wäre ich jetzt genauso tot wie die beiden Liebenden, die ich gefunden habe.«
    »Bist du sicher, dass es nicht einfach nur ein Bär war?« wollte Bison wissen.
    »Es müsste schon die Großmutter aller Bären gewesen sein. Aber ich glaube nicht dass es ein Wesen von dieser Welt ist Nichts, das ich kenne – oder von dem ich jemals gehört habe –, kann einen Mann mit einem Schlag in zwei Stücke reißen.«
    »Was machen wir dann?« fragte Dagorian. »Einen anderen Weg suchen?«
    Nogusta holte tief Luft. »Ich sehe nicht, dass wir das können. Erstens zeigen die Karten keinen zweiten Weg. Zweitens – selbst wenn es andere Wege gibt – wenn das Biest nach uns ausgesandt wurde, gibt es vielleicht noch andere seiner Art, die diese Wege bewachen. Und nicht zuletzt haben wir weder die Stärke noch die Waffen, um auf offenem Gelände zu kämpfen, mit den Kriegern auf unseren Fersen. Und sie müssen uns immer näher kommen.«
    »Na, das ist ja alles sehr fröhlich«, fauchte Bison. »Was können wir denn noch alles erwarten? Die Pest?«
    »Welche Möglichkeiten haben wir?« fragte Kebra. »Wir können weder vor noch zurück, und wenn wir hier bleiben, bringen die Krayakin uns um. Zum ersten Mal stimme ich Bison zu – wir scheinen allmählich vom Pech verfolgt.«
    »Wir leben noch«, sagte Nogusta. »Und wir haben Möglichkeiten. Die Frage ist nur, welche uns die besten Erfolgschancen bringt.«
    »Wir können nicht zurück«, sagte Ulmenetha. »Also müssen wir uns dem Untier stellen.«
    »Womit?« fragte Bison.
    »Mit Magie und mit Lanzen«, antwortete sie.
    »Das mit der Magie gefällt mir«, meinte Bison.
    »Was hast du im Sinn?« wollte Kebra wissen.
    »Erklärungen müssen noch warten. Die eine Gruppe der Krayakin ist keine zwei Stunden mehr hinter uns. Reite zurück in den Wald und schneide drei lange Lanzen. Achte darauf, dass das Holz stark und fest ist.«
    Kebra riss sein Pferd herum und ritt zurück in den Wald. Dagorian folgte ihm, doch Nogusta zögerte.
    »Bring das Fuhrwerk in die Schlucht aber Verlass die Hauptstraße nicht«, wies Ulmenetha Bison an. Er warf einen Blick auf Nogusta, ob dieser einverstanden war.
    Der schwarze Mann nickte. Dann ritt auch er in den Wald.
    »Wenn du es mit Magie töten kannst«, fragte Bison, »wofür brauchen wir dann Lanzen?«
    »Ich kann es nicht töten«, sagte sie. »Was ich tun kann, ist einen Zauber zu sprechen, der unseren Geruch verbirgt und uns fast unsichtbar macht.«
    »Fast unsichtbar?«
    »Wenn das Untier uns nahe ist wird es in der Luft um uns herum eine Störung wahrnehmen – wie ein Hitzeflimmern.«
    »Ich will nicht in die Nähe von Untieren«, jammerte Sufia. Bison hob sie auf seine Schulter.
    »Kein Untier kann dir etwas tun, solange Bison hier ist«, sagte er. »Ich beiße ihm den Kopf ab.«
    »Du hast gar keine Vorderzähne mehr«, bemerkte sie.
    »Nein, aber einen harten alten Gaumen«, sagte er kichernd.
     
    Die Lanzen, die sie schnitten, waren knapp drei Meter lang und stark, aber unhandlich. Nogusta und Kebra banden Messer an die Spitzen, und Nogusta band Ranken um den unteren Teil, so dass sie einen Handgriff bildeten. Dagorians Lanze war primitiver, gut zwei Meter lang und angespitzt. Als der Wagen langsam über die Straße rollte, ritten Nogusta und Kebra vorneweg, die Enden ihrer Lanzen ruhten in ihren Steigbügeln. Sie sprachen nur wenig. Axiana, Pharis und Sufia saßen in dem Fuhrwerk. Conalin war bei ihnen, sein Pferd war hinten angebunden.
    »Ich hätte mir auch eine Lanze schneiden können«, sagte der Junge.
    »Du bist noch nicht so geschickt im Umgang mit den Pferden«, sagte Bison. »Wenn Pferde Angst bekommen, muss man sie zu bändigen wissen. Das könntest du nicht und dabei noch gleichzeitig eine Lanze handhaben.« Conalin war nicht überzeugt, doch er sagte nichts mehr.
    Das

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