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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Tageslicht schwand, als sie sich der unteren Straße näherten. Nogusta und Kebra ließen ihre Pferde halten, und der schwarze Krieger wendete und ritt zurück zum Karren. Er wollte gerade fragen, wann Ulmenetha ihren Zauber sprechen musste, doch sie bedeutete ihm zu schweigen. Er war einen Augenblick verwirrt. Dann fragte sie ihn: »Wie geht es deiner Brust?«
    »Meiner Brust? Gut.«
    »Kein Gefühl von Hitze? Seltsam, das sollte aber sein.«
    Für einen Moment dachte er, sie hätte den Verstand verloren. Dann spürte er, wie sein Talisman glühte. Ulmenetha berührte ihre Lippen, dann ihr Ohr. Nogusta verstand sofort. Sie wurden beobachtet und belauscht.
    »Es geht mir schon viel besser«, sagte er. »Ich denke, es war eine Frühjahrserkältung.«
    »Frühlingserkältung?« fragte Bison. »Was zum Kuckuck …?« Ulmenetha kniff ihn kräftig in die Hand.
    »Nicht sprechen«, sagte sie leise. Bison warf einen Blick auf Nogusta und wollte ihr gerade trotzen, als Kebras Pferd plötzlich auf die Hinterbeine stieg und den Bogenschützen fast abwarf. Kebra ließ seine Lanze fallen und klammerte sich an den Sattelknauf. Das Pferd wich zurück.
    Vor ihnen auf dem Weg war eine glühende Gestalt erschienen, fast zweieinhalb Meter hoch, mit schwarzen Flügeln, die aus ihren Schultern sprossen wie ein riesiger Umhang, der im Wind flatterte. Das Gesicht war dunkel, mit breiter Stirn und schmalem Kinn, ein umgekehrtes schwarzes Dreieck mit einem klaffenden Maul, und hohen, schrägstehenden Augen wie glühende Kohlen.
    »Es ist nur ein Abbild«, flüsterte Ulmenetha. Doch Nogusta hörte sie nicht. Er zog ein Wurfmesser und schleuderte es mit aller Kraft. Die Klinge flog durch die Dunkelheit durchschlug die Erscheinung und fiel klirrend hinter ihr zu Boden.
    »Du kannst mir kein Leid zufügen, Mensch«, sagte der Dämon. Die schwarzen Flügel breiteten sich aus, und er stieg in die Luft und schwebte zum Wagen. Das Wesen spähte hinein, den Blick fest auf das Kind in Axianas Armen gerichtet Sufia kreischte auf und versteckte sich unter ein paar Decken. Die Pferde wurden unruhig. Das dämonische Wesen blieb für einen Moment wo es war, dann zog es sich zurück. »Ihr braucht nicht alle zu sterben«, sagte es. »Was wäre damit erreicht? Könnt ihr mich aufhalten? Nein. Warum kämpft ihr dann weiter? Hinter euch – oh, ganz dicht hinter euch – sind meine Krayakin. Vor euch ist gogarin. Wollt ihr, dass ich euch erkläre, was das für Wesen sind? Oder sind die Legenden noch lebendig?«
    »Es war ein Ungeheuer mit sechs Beinen«, sagte Nogusta. »Es wog angeblich so viel wie drei große Pferde.«
    »Fünf käme der Sache näher«, sagte die Erscheinung. Sie schwebte dicht zu Nogusta heran, die brennenden Augen glitzerten. »Ja, du siehst aus wie er«, sagte er, und Nogusta fühlte den Hass in der Stimme. »Der letzte dieser Bastarde.« Sie zog sich wieder zurück. »Aber ich sprach vom gogarin. Er ist ein Wesen wie kein zweites auf dieser Erde. Ewig hungrig, frisst er alles, was lebt und atmet Nichts kann sich ihm nähern, denn er strahlt Entsetzen aus. Starke Männer fallen auf die Knie, wenn er sich nähert und machen sich die Hosen nass. Ihr könnt es mit euren jämmerlichen Speeren nicht besiegen. Ich sah, wie du früh am Tag vor ihm geflohen bist. Du verstehst wenigstens, was ich sage. Dein Herz klopfte wie eine Trommel – und dabei hattest du es noch gar nicht gesehen. Aber bald wirst du es sehen. Dann werdet ihr alle sterben.«
    »Welche Alternative bietest du?« fragte Nogusta.
    »Nur euer Leben. Denn ihr habt bereits verloren. Hättet ihr auch nur die kleinste Hoffnung auf Erfolg, würde ich euch vielleicht Reichtümer bieten, oder vielleicht sogar hundert Jahre extra an Jugend. Ich weiß, dass das eurem kahlen Freund gefallen würde. Aber ich brauche nichts mehr zu bieten. Das Kind gehört mir. Lasst es und seine Mutter am Straßenrand zurück. Dann könnt ihr ziehen, wohin ihr wollt. Meine Krayakin werden euch nichts tun, und ich werde den gogarin von dieser Gegend abziehen. Ihr habt auch mein Wort, dass der Königin nichts geschehen wird.«
    »Ich glaube dir nicht«, sagte der Krieger.
    »Das nehme ich dir nicht übel«, erwiderte die Erscheinung, »aber es ist die Wahrheit. Ich kann auch sagen, dass ich nicht allzu böse bin, wenn ihr mein Angebot zurückweist Ihr könnt mich nicht davon abhalten das Kind zu nehmen, und es wird mir großes Vergnügen bereiten, dich sterben zu sehen, Nogusta. Dein Vorfahr – verflucht

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