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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Hauptmann zog an den Zügeln und riss sein Pferd herum. Dagorian konnte erkennen, dass keiner der ventrischen Soldaten bereit schien, sich in den Kampf zu stürzen. So mächtig war der einschüchternde – und berechtigte – Ruf des Mannes, der ihnen gegenüberstand. Trotzdem stiegen sie ab und zogen ihre Schwerter, denn sie waren tapfer und diszipliniert.
    »Denk daran«, flüsterte Antikas, »halt dich rechts.«
    »Das werde ich.«
    »Zittern deine Hände?«
    »Nein.«
    »Gut. Das erleichtert mich – denn ich kann es nicht wirklich allein mit zehn Männern aufnehmen.« Er grinste Dagorian an, dann zog er seine beiden Schwerter, eins aus schimmerndem Stahl, das andere schwärzer als die Hölle und trat vor, um seinen Platz auf der linken Seite einzunehmen.
    Die Brücke war breit genug, dass vier Krieger nebeneinander hergehen konnten und trotzdem noch Raum hatten, mit dem Schwert auszuholen. Die Ventrier rückten langsam vor und bahnten sich ihren Weg durch die Felsbrocken. Antikas stand ganz still. Als sie näher kamen, sprang er plötzlich mit einem ohrenbetäubenden Kriegsruf auf sie zu. Sein Stahlschwert schlitzte einem Soldaten die Kehle auf, dann drang die schwarze Klinge einem zweiten Mann in die Brust und tötete ihn auf der Stelle. Die Ventrier stürmten vor. Drei schafften es an dem Schwertkämpfer vorbei. Dagorian machte einen Satz nach vorn. Die schwarze Klinge schoss vor, ein Mann starb. Ein Schwert durchbohrte Dagorians Schulter. Er fiel zurück. Sein Gegner stolperte über einen Stein und verlor das Gleichgewicht Dagorian tötete ihn mit einem Stoß ins Herz. Dann wurde Dagorian wieder getroffen, diesmal von dem dritten Soldaten. Er hatte das Gefühl, ein Pferd hätte ihn getreten und konnte zuerst nicht feststellen, wo er verwundet war. Er achtete nicht darauf, sprang zum Angriff, wehrte einen wilden Hieb ab und antwortete mit einem Gegenstoß, der dem Mann durch die Rippen fuhr. Er fiel ohne einen Laut.
    Als Dagorian aufschaute, sah er Antikas wild kämpfen, seine Klingen verschwammen undeutlich in seinen Hieben und Paraden. Er hatte Blut im Gesicht und am Arm, aber fünf Männer lagen am Boden. Nur der Hauptmann und ein anderer waren noch übrig.
    Antikas lief auf sie zu – und sie machten kehrt und flohen.
    Sie kamen nicht weit.
    Die vier Krayakin-Krieger blockierten die Brücke. Zwei von ihnen traten vor und erschlugen die fliehenden Soldaten.
    »Nicht sehr sportlich«, rief Antikas Karios ihnen zu. »Tötet ihr öfter eure eigenen Leute?«
    »Du kämpfst gut Mensch«, erklang eine gedämpfte Stimme. »Und ich sehe, dass du ein Sturmschwert gefunden hast. Das sollte eine interessante Begegnung werden.«
    »Alle gleichzeitig – oder einer nach dem anderen. Das ist mir gleich«, sagte Antikas.
    Gelächter beantwortete seine Herausforderung. Dann trat der größte der Krieger vor. »Du gefällst mir, Mensch«, sagte er. »Aber dir läuft Blut in die Augen. Geh zurück und binde dir ein Tuch um die Stirn. Ich warte auf dich.«
    Antikas grinste, dann ging er zurück zu Dagorian, der mit dem Rücken an die Mauer gelehnt saß. »Ruhst du dich aus, Drenai?« fragte er. Dann verblasste sein Lächeln, als er sah, wie Blut Dagorians Tunika durchtränkte.
    »Kümmer dich nicht um mich«, sagte Dagorian mit einem schwachen Lächeln. »Tu was er sagt.« Antikas war knapp über der linken Augenbraue getroffen worden. Die Platzwunde war rund fünf Zentimeter lang. Blut rann ihm daraus ins Auge. Mit dem Messer schnitt er seinen Hemdsärmel auf und riss ihn ab. Dann riss er einen Streifen ab und band ihn sich um die Stirn.
    »Schlimm, so was mit einem guten Hemd zu machen«, sagte er. »Mein Schneider wäre höchst erzürnt.«
    Dann erhob er sich und sah auf Dagorian hinunter. »Geh nicht weg«, sagte er. »Ich bin bald zurück.«
    »Ich glaube kaum, dass ich irgendwo hingehe«, sagte Dagorian. »Nimm das Sturmschwert. Ich habe das Gefühl, dass du es brauchen wirst.«
    Mit zwei der schwarzen Klingen bewaffnet schritt Antikas zurück in die Mitte der Brücke. »Wie heißt du?« fragte er den hochgewachsenen Krieger.
    »Ich heiße Golbar«, antwortete der Krayakin.
    »Dann komm, Golbar, lass uns tanzen.«
    »Hab Geduld, Mensch«, sagte Golbar und zog die Handschuhe aus. Langsam nahm er die schwarze Rüstung ab. schnallte Brustplatte und Schulterstücke los, die Beinschienen und Unterarmschützer. Zum Schluss nahm er den Helm ab. Sein Haar war weiß, die Augen dunkel, die Haut blass. Er zog sein Schwert und

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