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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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geräumiges Haus im Nordviertel zu einem Waisenhaus gemacht und verbrachte einen großen Teil seiner Freizeit indem er die Armenviertel durchstreifte und verlassene Kinder aufsammelte und in sein Haus brachte.
    Dagorian war ihm nur einmal begegnet – er war ihm im Palast zusammen mit zwanzig anderen neuen Offizieren vorgestellt worden. Aber instinktiv mochte er den Mann. Der Zauberer winkte der Menge ein letztes Mal zu und führte seine Kinder in den Park. Dagorian verbeugte sich, als er herankam.
    »Guten Morgen, junger Dagorian«, sagte Kalizkan. Seine Stimme war seltsam hoch. »Ein schöner Tag, und nicht zu kalt.«
    Der Offizier war überrascht dass Kalizkan sich an seinen Namen erinnerte. »Wohl wahr, Herr. Man sagte mir, dass du eine wunderbare Vorstellung für den König vorbereitet hast.«
    »Die Bescheidenheit verbietet es mir, damit zu prahlen, Dagorian«, sagte Kalizkan mit einem schelmischen Grinsen. »Aber meine kleinen Freunde und ich werden sicherlich etwas Besonderes versuchen. Stimmt das nicht?« fragte er, kniete nieder und fuhr einem kleinen Jungen durch das blonde Haar.
    »Ja, Onkel. Wir machen den König sehr glücklich«, sagte das Kind.
    Kalizkan erhob sich und strich seine silberne Robe glatt Sie passte in der Farbe genau zu seinem langen dünnen Bart und unterstrich das Himmelblau seiner Augen. »Nun, dann kommt, meine Kinder«, sagte er. Der große Zauberer winkte Dagorian zum Abschied zu und ging davon.
    Dagorian wanderte durch das Tor hinaus und über die Straße zu den Ställen, in denen die Pferde der Offiziere standen. Er sattelte seinen kastanienbraunen Wallach und ritt zum Lager des Weißen Wolfes, das im Westen vor der Stadt lag. Das Lager selbst war weitgehend verlassen, da die meisten Männer bei den Geburtstagsfeierlichkeiten waren, aber eine Handvoll Wachtposten waren da, von denen zwei vor dem großen schwarzen Zelt Banelions standen. Dagorian stieg ab und ging auf die Männer zu.
    »Empfängt der General Besucher?« fragte er. Einer der Wachtposten hob die Zeltklappe und trat ein. Nur einen Augenblick später kam er zurück.
    »Er wird dich empfangen, Hauptmann«, sagte er und salutierte.
    Der Wachmann hob die Klappe für Dagorian, der hindurchschlüpfte. Der Weiße Wolf saß an einem Klapptisch und studierte Landkarten. Er sah alt und zerbrechlich aus. Dagorian verbarg seine Sorge und salutierte. Banelion lächelte. »Was führt dich heute her, mein Junge? Ich dachte, du hättest Dienst im Park.«
    Dagorian erzählte ihm leise von seinem Gespräch mit Nogusta. Der Weiße Wolf lauschte schweigend, seine Miene war nicht zu deuten. Als der junge Mann geendet hatte, winkle er ihn zu einem Stuhl heran. Banelion saß einen Augenblick schweigend, dann beugte er sich vor. »Versteh mich nicht falsch, Dagorian, aber ich möchte, dass du das mit der Warnung vergisst. Und jetzt wollen wir uns verabschieden, denn du darfst nicht mehr in meine Nähe kommen.«
    »Du glaubst also, es ist wahr, General?«
    »Ob wahr oder falsch, das darf dich nicht kümmern. Du bleibst hier und wirst Malikada dienen wie du mir gedient hast – mit Loyalität und Ehre.«
    »Das könnte ich nicht, wenn er für deinen Tod verantwortlich wäre, mein General.«
    »Ich bin nicht mehr dein General. Das ist Malikada!« fauchte Banelion. Seine Miene wurde weich. »Aber ich bin dein Freund. Was zwischen Malikada und mir vorgeht darum muss ich mich kümmern. Es hat nichts damit zu tun, wie du zum General des Königs stehst. Wir reden hier nicht über Freundschaft, Dagorian, sondern über Politik. Mehr noch, wir reden vom Überleben. Ich kann Feinde wie Malikada tolerieren. Du nicht.«
    Dagorian schüttelte den Kopf. »Und du sprichst von Ehre, General? Wie sollte ich einen Mann ehren, der meinen Freund ermordet?«
    »Versuch es zu verstehen, mein Junge. Vor zwei Jahren befehligte Malikada eine Armee, die Drenai-Soldaten tötete. Er stellte sich dem König in zwei Schlachten und tat sein möglichstes, um ihn zu töten. Als die letzte Stadt fiel, erwarteten wir alle, dass Malikada hingerichtet würde. Skanda hingegen machte ihn zu seinem Freund. Und er hat sich als bemerkenswerter Verbündeter erwiesen. Das ist Skandas großes Talent. Die Hälfte seiner Armee besteht aus ehemaligen Feinden. Deshalb hat er das Reich erobert, und deshalb wird er es halten. Drei von Skandas engsten Freunden wurden von Malikada und seinen Männern gelötet – eingeschlossen dein Vater. Und doch ehrt Skanda ihn. Falls es Malikada gelingt

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