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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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das?« fragte er Nogusta.
    »Der ventrische Champion, Kyaps«, antwortete der schwarze Mann.
    »Den … schaffe … ich … auch noch«, murmelte Bison.
    Dagorian ging auf Bisons linke Seite, und gemeinsam mit Nogusta trugen sie Bison halb zu einer Bank. Der große Mann sank darauf nieder. »Halbfinale, was?« sagte er und spuckte dabei Blut ins Gras. »Nur noch zwei, dann bin ich Champion.«
    »Wann ist der nächste Kampf?« fragte Dagorian.
    »Er wird gerade vorbereitet«, antwortete Nogusta und massierte Bisons breite Schultern.
    »Ich finde, er sollte absagen«, meinte der Offizier.
    »Mach dir keine Sorgen um mich«, sagte Bison mit einem mühsamen Grinsen. »Ich schauspielere nur, um sie alle hinters Licht zu führen.«
    »Mich führst du damit wirklich hinters Licht«, bemerkte Nogusta trocken.
    »Glaub an mich, schwarzer Mann«, grunzte Bison und hievte sich hoch. Der ventrische Champion wartete auf sie. Er band sein langes dunkles Haar zu einem Pferdeschwanz und grinste breit, als der ältere Mann den Ring betrat. Als die Trommel einsetzte, stürmte Bison vor, nur um von einem Tritt gegen die Brust aufgehalten zu werden. Ein hammerharter Ellbogen riss ihm die Wange auf, dann duckte sich Kyaps, schlang einen Arm um Bisons Beine, hob ihn hoch und warf ihn aus dem Ring. Der alte Mann prallte hart auf. Er lag still und rührte sich nicht Nogusta und Dagorian liefen zu ihm. Er war bewusstlos. Nogusta fühlte nach seinem Puls. »Lebt er noch?« fragte Dagorian.
    »Ja.«
    Nach ein paar Minuten regte sich Bison. Er versuchte, die Augen zu öffnen, aber eins war zugeschwollen. »Ich nehme an, ich habe nicht gewonnen«, murmelte er.
    »Ich nehme es auch nicht an«, gab Nogusta ihm recht Bison lächelte.
    »Trotzdem habe ich Geld verdient«, sagte er. »Ich habe auf mich selbst gesetzt dass ich das Halbfinale erreiche. Zehn zu eins habe ich bekommen.«
    »Das wirst du auch brauchen, um dein Gesicht wieder in Ordnung bringen zu lassen«, meinte Nogusta.
    »Unsinn. Du kannst die Platzwunden nähen. Das geht schon. Ich habe gutes Heilfleisch.« Er setzte sich auf. »Ich hätte mich fürs Boxen melden sollen«, sagte er. »Das hätte ich gewonnen.«
    Die beiden Männer halfen ihm auf die Füße. »Kommt wir wollen Kebra gewinnen sehen«, sagte Bison.
    »Ich denke, du solltest noch ein Nickerchen machen«, riet Nogusta.
    »Unsinn. Ich fühle mich stark wie ein Ochse.«
    Als sie gerade aufbrechen wollten, schlenderte Kyaps zu ihnen hinzu. Er war einen ganzen Kopf größer als Bison. »He, Alter«, sagte er. »Wenn du mich das nächste Mal siehst küsst du mir die Stiefel, verstanden?«
    Bison kicherte mit echtem Humor. »Du hast eine große Klappe, Kleiner«, erwiderte er.
    Kyaps beugte sich vor. »Groß genug, um dich zu verschlucken, du Drenai-Abschaum.«
    »Na«, sagte Bison, »schluck lieber das.« Seine Faust krachte an Kyaps’ Kinn, und Dagorian zuckte zusammen, als er den Knochen brechen hörte. Der ventrische Champion fiel kopfüber ins Gras und rührte sich nicht mehr. »Seht ihr«, sagte Bison. »Ich hätte beim Boxen mitmachen sollen. Das hätte ich gewonnen.«

 
Kapitel drei
     
    Kebra der Bogenschütze war entspannt und konzentriert, seine Gefühle hatte er verdrängt, alle Gedanken an Bisons Handlungsweise vergessen. Wut wäre ihm jetzt kein guter Verbündeter. Die Schießkunst erforderte ruhige Konzentration und gutes Zeitmaß.
    Er war beim fünften Durchgang ins Turnier eingestiegen, als nur noch zwanzig Schützen übrig waren. Das Ziel, dreißig Schritt entfernt, war eine Strohpuppe mit einem runden roten Herz auf der Brust Kebra hatte das Herz zehnmal mit zehn Pfeilen getroffen, was ihm hundert Punkte einbrachte. Der ventrische Bogenschütze, der rechts von ihm stand, hatte neun geschafft und zwei andere je sieben.
    Nur noch diese vier traten zum sechsten Durchgang an.
    Die Menge um die Wettkämpfer schwoll allmählich an, und wieder einmal spürte Kebra, wie die alte Erregung ihn durchflutete. Er hatte die drei anderen Schützen beobachtet, und nur der untersetzte Ventrier bedeutete eine echte Gefahr. Aber der Mann wurde von der Menge, die hauptsächlich aus Drenai bestand, aus dem Konzept gebracht, die jubelte und schrie, wenn er zielte.
    Der nächste Wettbewerb war Kebras liebster. Er hatte immer Spaß am Pferd gehabt, denn das kam dem Schießen im Kampf am nächsten. Geführt von laufenden Soldaten rannten vier Ponys mit Strohpuppen im Sattel an den Bogenschützen vorbei. Jeder Schütze hatte drei

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