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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Grinan wissen. Der Mann wandte den Blick ab. Er sah seine Tochter an.
    »Hat der Mann dich weggebracht Flarin?« fragte er sie.
    »Nein, Papa. Ich bin im Wald gefallen. Ich habe mir mein Bein wehgetan.«
    Menimas trat vor. »Er hat das Kind verhext. Hängt ihn, sage ich!« Einen Augenblick lang rührte sich niemand, dann rannten mehrere Männer auf Nogusta zu. Er schickte zwei von ihnen mit einer Links-Rechts-Kombination zu Boden, aber ihre schiere Anzahl überwältigte ihn, und er wurde niedergerungen. Sie fesselten ihm die Arme und zerrten ihn zu der Eiche auf dem Marktplatz. Jemand warf ein Seil über einen hohen Ast, die Schlinge legte sich um seinen Hals.
    Er wurde hochgezogen, das Seil schnitt in seine Kehle. Er hörte Monimas schreien: »Stirb, du schwarzer Hund!« Dann verlor er das Bewusstsein.
    Irgendwo in der Dunkelheit spürte er etwas, warme Luft, die in seine Lungen gepresst wurde. Er spürte, wie sie floss, wie sich seine Brust hob, um ihr Platz zu machen. Dann spürte er einen warmen Mund auf seinem eigenen, der mehr Luft in seine ausgehungerten Lungen blies. Allmählich folgten andere Empfindungen, ein brennender Schmerz an seiner Kehle, der kühle Boden unter seinem Rücken. Starke Hände drückten auf seine Brust und er hörte eine befehlende Stimme: »Atme, verdammt noch mal!«
    Die warme Luft strömte nicht mehr in ihn, und Nogusta, dem der Sauerstoff ausging, atmete tief und abgehackt ein.
    Als er die Augen öffnete, stellte er fest, dass er auf der Erde lag und zu den Blättern der Eiche hinaufstarrte. Das Seil hing noch immer an einem dicken Ast war aber entzwei gehauen worden. Das Gesicht eines Fremden kam verschwommen in Sicht Nogusta versuchte zu sprechen, aber es kam nur ein Krächzen heraus. »Nicht sprechen«, sagte der Mann mit den grauen Augen. »Deine Kehle ist verletzt aber du wirst es überleben. Komm, ich helfe dir aufzustehen.« Nogusta mühte sich auf die Füße. Auf dem Marktplatz waren Soldaten, und zwölf Dorfbewohner wurden bewacht.
    Nogusta berührte seinen Hals. Die Schlinge hing immer noch darum. Er nahm sie ab. Die Haut darunter war aufgescheuert und blutete. »Ich … rettete … ein Kind«, gelang es ihm zu sagen. »Und … sie griffen … mich an. Ich … weiß … nicht warum.«
    »Ich weiß es«, sagte der Fremde. Er legte Nogusta eine schlanke Hand auf die Schulter. »Vergangene Nacht haben diese Leute dein Haus niedergebrannt Sie haben deine Familie umgebracht.«
    »Meine Familie? Nein! Das kann nicht sein!«
    »Doch, sie sind tot, und es tut mir sehr leid für dich. Ich kann nicht sagen, wie leid. Die Mörder glaubten … wurden dazu gebracht zu glauben … dass deine Familie das Kind für … irgendein blutiges Ritual entführt hätte. Es sind einfache und dumme Leute.«
    Der Schmerz in seiner Kehle war vergessen. »Sie haben sie doch nicht alle getötet? Nicht alle?«
    »Doch. Alle. Und obwohl es sie dir nicht zurückbringen wird, wirst du jetzt Gerechtigkeit sehen. Bringt den ersten!« befahl er. Es war der Bäcker, Grinan.
    »Nein, bitte!« schrie er. »Ich habe Familie. Kinder. Sie brauchen mich!«
    Der Soldat mit den hellen Augen trat dicht vor den Flehenden. »Für alles, was man tut muss man die Konsequenzen tragen, Bauer. Dieser Mann hatte auch eine Familie. Du hast gemordet. Jetzt wirst du dafür bezahlen.« Eine Frau außerhalb des Kreises aus Soldaten schrie um Gnade, doch eine Schlinge wurde über Grinans Kopf gezogen. Dann hievten sie ihn hoch in die Luft, dass er mit den Beinen strampelte.
    Einer nach dem anderen wurden die Dorfbewohner mit rußgeschwärzten Kleidern nach vorn gebracht und gehängt.
    »Wo ist Menimas?« fragte Nogusta, als der letzte Mann starb.
    »Er floh«, sagte der Soldat. »Er hat Freunde in hohen Positionen. Ich bezweifle, dass er verurteilt wird.«
    Sie ließen die Dorfbewohner die Toten begraben, und die Soldaten und Nogusta kehrten zu dem ausgebrannten Haus zurück. Nogusta stand unter tiefem Schock, seine Gedanken drehten sich. Die sieben Leichen waren in Decken gewickelt und in einer Reihe vor den Trümmern hingelegt worden. Nacheinander ging er zu jedem einzelnen, öffnete das Leichentuch und betrachtete die Toten. Der kleine Kynda war nicht vom Feuer versehrt worden, und seine winzige Hand umklammerte den Traumtäuscher, den Ushuru gemacht hatte. »Er starb durch Rauch«, erklärte der Offizier.
    Nacheinander hob Nogusta die Gräber aus und lehnte dabei jede Hilfe ab.
    Als alle begraben waren, kam der Offizier mit den

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