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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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eines freundlichen Zauberers, der ihn mit lauter Schutzzaubern umgeben würde. Aber er kannte keine Zauberer – außer Kalizkan.
    Dann durchzuckte ihn ein Gedanke. Die alte Frau, die von ihrem Sohn getötet worden war. Sie hatte auf alle Türen zum Innenraum Schutzzauber gemalt.
    Dagorian ging weiter und versuchte sich zu orientieren. Die alte Frau hatte im nördlichen Teil des alten Viertels gelebt. Er warf einen Blick zum Himmel hinauf, aber dort hingen dichte Wolken, so dass er die Sterne nicht sehen konnte. Er ging über eine Stunde lang weiter. Zweimal sah er Soldaten der Wache und hielt sich dicht in den Schatten.
    Schließlich kam er zum Haus der Frau. Er ging zur Rückseite, erkletterte eine Mauer und drang in das Gebäude ein. Im Hinterzimmer gab es keine Fenster, und Dagorian zündete eine Laterne an. Auf den Wänden waren noch immer Blutspritzer, und die Runensteine lagen noch immer auf dem Tisch verstreut. Er warf einen Blick auf die beiden Türen. Sie trugen beide das geschnitzte Dreieck mit der Schlange.
    In der Hoffnung, dass die Abwehrzauber noch immer wirkten, blies er die Laterne aus und ging zu dem schmalen Bett in der Ecke.
    Der Schlaf kam augenblicklich.
    Er saß in einer Höhle, ein Feuer brannte. Ihm war heiß, er fühlte sich verwirrt. »Ganz ruhig, Kind«, sagte eine vertraute Stimme. Er versuchte, sie einzuordnen und erinnerte sich an die schimmernde Gestalt, die ihn beim Hause des Zauberers gerettet hatte.
    »Was mache ich hier?« fragte er, setzte sich auf und sah sich um. Die Höhle war leer, und als die Stimme wieder sprach, merkte er, dass sie aus dem flackernden Feuer kam.
    »Du bist nicht hier. Es gibt kein Hier. Dies ist ein Ort des Geistes. Dein Körper liegt in der Hütte der Frau. Das war eine gute Wahl. Sie werden dich nicht finden.«
    »Warum zeigst du dich nicht?«
    »Alles zu seinerzeit mein Kind. Hast du die Hinweise zusammengefügt? Verstehst du auch nur in Ansätzen, was hier geschieht?«
    »Nein. Ich weiß nur, dass Malikada meinen Tod will.«
    »Malikada interessiert sich überhaupt nicht für dich, Dagorian. Du bist eine Nebenfigur in einem großen Plan. Kalizkan – oder besser: das Wesen, das sich Kalizkan nennt – ist ein Dämonenherrscher von ungeheurer Macht. Er will den Zauber der Drei Könige vollziehen. Wenn ihm das gelingt wird die Welt sich so ändern, dass die Menschen sie nicht wieder erkennen. Sie wird wieder so werden, wie sie einst war. Die Dämonen werden erneut Fleisch, und aus den beiden Welten wird wieder eine.«
    Dagorian hob die Hand. »Warte einen Augenblick. Mir wird ganz schwindlig. Die beiden Welten? Was soll das bedeuten?«
    »Vor Äonen lebten die Wesen, die wir Dämonen nennen, unter uns. Gestaltwechsler, Bluttrinker, Werwesen.
    Wir haben tausend Jahre lang mit ihnen im Krieg gelegen. Dann kamen drei Könige zusammen, und mit Hilfe eines mächtigen Zauberers veränderten sie die Welt und verbannten die Dämonen an einen anderen Ort ein graues Reich des Geistes. Zauberer können noch immer mit Hilfe von Blutmagie Dämonen beschwören und für ein paar Herzschläge lang die Tore öffnen. Aber wenn der Zauber beendet ist, kehren die Dämonen ins Grau zurück Kalizkan will den Zauber der Drei Könige wiederholen.«
    »Und das kann er?«
    »Es hat schon begonnen, Kind. Der ventrische Kaiser war der erste, der geopfert wurde. Doch der Zauber verlangt drei Tode von Königen, und jeder König muss mächtiger sein als der vorherige. Wenn der letzte Todesstoß fällt, wird die Welt verflucht wie in vergangener Zeit. Die Bluttrinker werden zurückkehren.«
    »Drei Könige? Dann werden sie versuchen, Skanda zu töten. Ich muss zu ihm.«
    »Das kannst du nicht. Sein Tod steht unmittelbar bevor, und selbst auf dem schnellsten Pferd könntest du die Armee nicht in einem Tag einholen. Morgen um diese Zeit wird die Armee der Drenai vernichtet sein und Skanda gebunden auf dem Altar liegen.«
    »Gütiger Himmel! Es muss doch etwas geben, das ich tun kann.«
    »Du kannst den dritten König retten.«
    »Es gibt keinen größeren König als Skanda.«
    »Sein ungeborener Sohn. Wenn das Schicksal ihn am Leben lässt wird er ein größerer Mann als sein Vater. Aber Kalizkan will ihn vernichten.«
    »Ich kann nicht in den Palast Sie suchen überall nach mir.«
    »Wenn du es nicht tust ist alles verloren.«
    Dagorian erwachte, in kalten Schweiß›gebadet. Als er die festen Mauern des Hauses sah, fühlte er sich erleichtert. Es war ein Traum. Er lachte über seine

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