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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Waldwege und Furten durch die Flüsse kennzeichneten. »Ich glaube, wir sind ziemlich genau hier«, sagte Nogusta und deutete auf einen eingeätzten Speer in der oberen rechten Ecke der Karte. »Am äußersten Rand des Waldes von Lisaia. Der Karte nach gibt es drei Brücken. Jetzt stellen sich zwei Fragen: Gibt es sie noch, und wenn ja, wie wirken sich die Frühjahrsfluten darauf aus? Ich habe schon Brücken in den Bergen gesehen, die um diese Jahreszeit unter Wasser standen.«
    »Ich werde morgen vorausreiten und sie auskundschaften«, sagte Dagorian. Der junge Mann starrte auf die Karte. »Sobald wir das Hochland dahinter erreicht haben, müssen wir den Karren zurücklassen.« Nogusta nickte. Der einzige andere Weg führte ganz bis zur Geisterstadt Lem und dann über die Küstenstraße. Das würde ihre Reise um hundertzwanzig Kilometer verlängern. In der Ferne heulte ein Wolf. Das Geheul klang unheimlich durch die Nacht Dagorian schauderte.
    Nogusta lächelte. »Im Gegensatz zur landläufigen Meinung greifen Wölfe Menschen nicht an«, sagte er.
    »Ich weiß. Aber es lässt einem trotzdem das Blut in den Adern gefrieren.«
    »Ich wurde mal von einem Wolf gebissen«, erzählte Bison. »In den Hintern.«
    »Dann kann man den Wolf nur bemitleiden«, meinte Nogusta.
    Bison kicherte. »Es war eine Wölfin, und ich bin wahrscheinlich ihren Welpen zu nahe gekommen. Sie hat mich einen Kilometer weit gejagt Erinnert ihr euch? Das war damals in Corteswain. Kebra hat mich genäht. Ich hatte tagelang Fieber.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Nogusta. »Wir haben gelost und Kebra hat verloren. Ich nehme an, der Anblick verfolgt ihn bis zum heutigen Tag.«
    »Ist eine hässliche Narbe geblieben«, sagte Bison. Er rollte sich auf die Knie und zog seine Beinkleider herunter. »Seht euch das an!« sagte er und hielt Dagorian seine Kehrseite hin. Der Offizier lachte laut auf.
    »Du hast ganz recht Bison. Das ist mit das Hässlichste, was ich je gesehen habe.« Bison zog die Hosen hoch und schnallte seinen Gürtel wieder zu. Er grinste breit.
    »Den Huren erzähle ich immer, es sei eine Wunde durch einen ventrischen Speer gewesen.« Er drehte sich zu Kebra um. »Wollen wir nun essen oder verhungern?« bellte er.
    Ein Stück entfernt an einen Baum gelehnt nahm Axiana einen Becher Wasser von Pharis entgegen. Das schlanke, dunkelhaarige Mädchen kauerte sich vor diel Königin. »Fühlst du dich jetzt besser?« fragte sie.
    »Ich habe Hunger«, antwortete Axiana. »Hol mir etwas! aus dem Wagen. Etwas Obst.«
    Pharis gehorchte gern. Der Befehl machte sie zur Dienerin der Königin, einer ehrenvollen Rolle, und sie war entschlossen, sie gut auszufüllen. Sie lief zum Wagen und wühlte in den Proviantsäcken. Die kleine Sufia saß reglos dort und starrte zum Himmel empor.
    »Was siehst du dir da an?« fragte Pharis.
    Das kleine Mädchen holte tief Luft. »Hol Nogusta«, sagte sie mit kühler, distanzierter Stimme.
    »Er spricht mit dem Offizier. Ich störe ihn lieber nicht.«
    »Hol ihn jetzt«, sagte Sufia. Pharis sah das kleine Mädchen scharf an. »Was ist los?«
    »Tu es jetzt, Kind, die Zeit ist knapp.« Pharis bekam eine Gänsehaut und wich zurück.
    »Nogusta!« rief sie. »Komm schnell!« Der schwarze Krieger kam zum Wagen gerannt, gefolgt von Dagorian und Kebra.
    »Was ist los?« fragte er. Pharis deutete einfach auf das kleine blonde Mädchen. Es saß mit gekreuzten Beinen da und sah sie an. Ihr Gesichtchen war ernst, die blauen Augen klar.
    »Die Wölfe kommen«, sagte Sufia. »Zieht eure Schwerter! Jetzt!« Obwohl die Stimme die des Kindes war, verfügten die Worte über große Autorität.
    Plötzlich schrie die Königin auf.
    Ein riesiger grauer Wolf trabte zwischen den Bäumen hervor, dann noch einer. Und noch einer.
    Einer rannte direkt auf Bison zu, der neben dem Feuer saß. Der Riese sprang auf, und als die schimmernden Fangzähne sich in seine Kehle bohren wollten, hämmerte er dem Tier seine Faust an den Schädel. Es wurde weggeschleudert, rollte sich ab und griff erneut an. Bison packte es im Sprung bei der Kehle und warf es auf die anderen. Nogusta packte Pharis und zog sie auf den Wagen, dann zog er sein Schwert, als ein Wolf ihn ansprang. Die Klinge blitzte im Mondlicht auf und fuhr dem Tier in den Hals. Kebra wurde zu Boden geworfen, als ein weiterer Wolf ihn ansprang. Eins der Pferde wieherte schrill auf und ging zu Boden. Dagorian stieß einem riesigen grauen Wolfsrüden sein Schwert in die Brust und wandte sich dann

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