Wintermond (German Edition)
schloss dadurch den Abstand, der durch sein Handeln zwischen ihnen entstanden war. Noch immer hafteten ihre Blicke fanatisch aneinander. Dann schweifte Alex’ Blick wieder auf Bens Lippen und kurz darauf zurück in dessen Augen. Er begehrte dieses Spiel und liebte seine Dominanz gegenüber Ben. Wie von selbst streckte er seine Arme erneut aus und schubste Ben ein weiteres Stück von sich weg. Daraufhin war nun dieser es, der mit seinem Rücken gegen die Badezimmerfliesen stieß und nicht mehr weiter ausweichen konnte. Auch dieses Mal füllte Alex die entstandene Lücke und baute sich dicht vor Ben auf. Er dachte an gar nichts, ließ sich lediglich von seinen Gefühlen steuern. Ben reagierte überhaupt nicht, starrte ihn lediglich an und schien auf eine weitere Reaktion zu warten. Alex zögerte noch einen Moment, bevor er seine Hände nahezu behutsam auf Bens Schulter legte. Es war nur der Hauch einer Verbindung, da er eigentlich mehr den Stoff des T-Shirts als Bens Körper berührte. Ganz langsam fuhr er nun mit seinen Händen erst über Bens Oberarme, dann über seine Unterarme bis zu seinen Händen. Dort angekommen strich er in einer sanften Bewegung über Bens Finger, bevor er dessen Handgelenke plötzlich schlagartig ergriff und Bens Arme in einer blitzschnellen Bewegung hochriss, um sie daraufhin neben Bens Kopf an die Wand zu pinnen. Währenddessen näherte er sich dem Dunkelhaarigen mit seinem Gesicht und beugte sich bis zu dessen Lippen vor. Er vernahm Bens hektische Atmung und genoss es noch immer in vollen Zügen, seinem Gegenüber vollkommen überlegen zu sein. Dann überwand er auch die letzten Zentimeter zwischen ihren Gesichtern und drückte seine Lippen erneut gegen die von Ben. Dieses Mal begann er sofort wild und fordernd zu küssen, presste seinen Körper dabei fest gegen Bens und dessen Hände hart gegen die Wand. Schwallartig wurde in ihm mehr Adrenalin freigesetzt und verursachte in jenem Moment, dass er sich immer animalischer zu verhalten begann. Er konnte nicht mehr klar denken und wollte von Sekunde zu Sekunde mehr von der ungewohnten Nähe. Ihre Küsse intensivierten sich immer weiter, wurden ungezügelter und leidenschaftlicher. In den kurzen Pausen konnte er Bens Atem kalt auf seinen feuchten Lippen spüren. Sein Körper handelte wie ferngesteuert, als ihn plötzlich eine enorme Lust überkam und er sein Becken noch fester gegen das von Ben presste und diese Bewegung daraufhin einige Male in regelmäßigen Intervallen wiederholte - so lange, bis er plötzlich eine Verhärtung zwischen Bens Beinen spürte und erst dann bemerkte, dass auch er einen Steifen hatte. Im Bruchteil einer Sekunde jagte ein kalter Schauer über seinen Rücken und ließ seinen Verstand wieder zur Vernunft kommen. Schwer atmend löste er sich von Ben und spürte, wie sein Herz noch immer wild gegen seinen Brustkorb hämmerte. Er riss seine Augen auf und starrte Ben nahezu entsetzt an. Erst dann nahm er seine Hände von denen des Dunkelhaarigen und stolperte einige Schritte rückwärts. Ben schien seinen Gesichtsausdruck interpretieren zu können und reagierte, indem er sich mit seiner flachen Hand übers Gesicht fuhr und seine Lippen daraufhin zwischen Zeigefinger und Daumen zusammendrückte, um in genau dieser Position zu verharren und Alex’ Blick selbstquälerisch zu erwidern.
Alex sah ihn skeptisch an und öffnete seinen Mund, um in seinem noch leicht benommenen Zustand nach einer für ihn brauchbaren Ausrede oder einem Vorwurf zu suchen - einfach irgendetwas, das er sagen konnte, um aus dieser absurden Situation zu entfliehen. Doch ihm fiel nichts ein. Stattdessen zogen die Bilder des Geschehenen in rasanter Abfolge an seinem inneren Auge vorbei und ließen ihn deutlich bewusst werden, was er bis eben getan und worauf er sich eingelassen hatte. Er fühlte sich wie in einem schlechten Traum und konnte nicht nachvollziehen, was passiert war. Es widerte ihn an. Es konnte einfach nicht wahr sein, dass er Ben geküsst hatte und dieser Kuss ihn derart angeturnt hatte, dass er sogar einen Ständer bekommen hatte. Nein, dafür musste es eine Erklärung geben. Vermutlich war die völlige Überforderung der letzten Stunden daran schuld. Alex musste schlucken. Bei dem Gedanken an den Kuss schauderte es ihn und er begann sich zunehmend vor Ben und sich selbst zu ekeln. Völlig irritiert wandte er den Blick von dem Dunkelhaarigen ab und taumelte weitere Schritte rückwärts. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich von Wut
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