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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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gekommen waren, mit einem Mal erlosch. Doch Ben wollte keine Freundschaft, wollte das begonnene Spiel zwischen sich und Alex nicht beenden. Eine Veränderung der Situation und seines Verhältnisses zu Alex würde seinen Reiz verlieren und alles, was bisher geschehen war, unausgesprochen lassen.
    Es war ein simples Wort, das in jenem Moment jedoch so viel mehr bedeutete.
    Gedankenverloren starrte Ben auf Alex’ Hand. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte und was Alex sich von diesem Versuch versprach. Noch immer verstand er nicht, was in den Blonden gefahren war und warum er innerhalb weniger Stunden eine solche Wandlung vollzogen hatte.
    Alex schwieg noch immer und Ben glaubte sogar etwas Unsicherheit in den blauen Augen zu erkennen. Diese Unsicherheit stand dem Blonden nicht, veränderte ihn gänzlich und nahm ihm all das, was besonders an ihm war. Ben biss seine Zähne zusammen und merkte dabei, wie seine Gesichtsmuskeln sich anspannten. Dann zögerte er noch einen letzten Moment, bevor er seinen Arm schließlich ausstreckte und den angebotenen Handschlag entgegennahm. Etwas anderes blieb ihm gar nicht übrig. Während er seine Hand um Alex’ verbundene legte, schaute er dem Blonden fest ins Gesicht. Dabei sah er, wie ein Hauch von Erleichterung in dessen Augen aufschimmerte.
    „Okay“, sagte Ben entschlossen, „Neuanfang.“
    Ihre Hände berührten sich und stellten damit nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Verbindung da. Der Körperkontakt war wie eine Brücke, über die sie ihre Gedanken untereinander austauschen konnten. Ben spürte, dass Alex es ehrlich meinte und spürte auch, dass der Blonde in der letzten Nacht tatsächlich eine Wandlung durchlebt hatte. Er kannte nicht den Grund und wusste auch nicht, in welche Richtung Alex sich aktuell bewegte. Das verunsicherte ihn.
    Ben seufzte und versuchte ein Lächeln. Schließlich drückte er noch einmal sanft zu, bevor er seine Finger lockerte und schließlich von Alex’ Hand abließ. Dann nickte er in Richtung der Treppe und versuchte das angespannte Schweigen ein weiteres Mal zu durchbrechen.
    „Ich werd’ dann mal ...“, begann er, doch wurde er augenblicklich unterbrochen.
    Alex grinste und wirkte dabei wieder etwas charakteristischer, denn das Grinsen sah überlegen aus, jedoch wesentlich verspielter, als Ben es von ihm kannte.
    „In 30 Minuten am Pool!“, befahl Alex und ging ein paar Schritte rückwärts.
    Ben traute seinen Ohren nicht.
    „Alex ... ich ... was?“, stotterte er, doch brachte er nicht einen vernünftigen Satz zustande.
    „Keine Widerrede!“, gab Alex lässig zurück und grinste. Es war ein ehrliches Grinsen.
    Er ging noch ein letztes Stück rückwärts, bevor er sich schließlich umwandte und in Richtung Wintergarten verschwand.
    „ALEX!“, rief Ben ihm irritiert hinterher.
    Doch der Blonde drehte sich kein weiteres Mal um. Er hob lediglich den Arm und machte mit seiner Hand eine undefinierbare Geste, halb winkend, halb abtuend. Ben starrte ihm nach und fühlte sich wie in einem schlechten Traum. Zu gern hätte er gewusst, wer oder was der Grund dafür war, dass Alex sich derart verändert hatte und sich mit einem Mal so außergewöhnlich freundlich verhielt. Dabei spürte er doch noch einen letzten Rest Hoffnung in sich aufflammen. Die Hoffnung daran, dass Alex vielleicht doch an ihm interessiert war. Gleichzeitig wusste er, dass dieser Gedanke absurd war und es ausreichend Gegenargumente dafür gab. Doch die Hoffnung bis zum bitteren Schluss zu bewahren, schien vollkommen menschlich zu sein.
    Noch immer stand er nur in Boxershorts bekleidet auf dem Treppenansatz und wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Die ganze Situation war zu absurd und so abwegig, dass sie wirklich nur aus einem schlechten Traum stammen konnte. Doch das tat sie nicht, was Ben spätestens dadurch erkannte, dass ihm allmählich etwas kalt wurde.
    Alex war längst im Wintergarten verschwunden, doch Ben blickte ihm noch immer nach, als ob er einen Geist gesehen hätte und nun auf die nächste Erscheinung wartete. Als sich jedoch nichts tat und Alex auch kein weiteres Mal zurückkehrte, wandte er sich schließlich wieder um und stakste die Treppe hinauf in sein Zimmer. Er fragte sich, was Alex vorhatte und spürte nun doch etwas Aufregung in sich aufsteigen. Er wusste, dass er sich unbewusst in etwas hineinsteigerte. Dennoch ähnelte das Gefühl in seiner Magengegend exakt dem, das man vor einem vielversprechendem Date

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